
Märkte mit Secondhand-Kinderkleidung gibt es viele, doch für Erwachsene ist das Angebot abseits der größeren Städte gering. "Dabei ist vieles, was man zuhause hat, für den Altkleidersack zu schade", findet Bettina Schmitt. Deshalb hat sie gemeinsam mit mehreren Frauen aus der Altbessinger Bürgergemeinschaft vor acht Jahren den "Kunst & Mode-Markt" ins Leben gerufen. Zweimal jährlich, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst, werden seitdem im Altbessinger Pfarrhaus Secondhand-Mode und Selbstgemachtes verkauft.
"Wir sind am Anfang klein gestartet und haben nur Secondhand verkauft", erzählt Schmitt. In ihrer Freizeit näht sie außerdem gerne, "zur Entspannung", wie sie sagt, und hat einige ihrer selbstgemachten Dinge ebenfalls zum Verkauf angeboten. Das Konzept kam so gut an, dass der Markt nach und nach immer größer wurde und mehr Leute mitgemacht haben. Inzwischen wird im Pfarrhaus gebrauchte Kleidung verkauft, im Pfarrgarten verkaufen verschiedene Händler aus der Region Kleinkunst und Handgemachtes. Im Frühjahr gibt es im Garten zusätzlich immer eine Pflanzenbörse.
Kleidung wird vor dem Verkauf gesichtet
Der Kleiderverkauf läuft dabei ein bisschen anders als ein normaler Flohmarkt. Das Team um Bettina Schmitt nimmt im Vorfeld die Kleidung entgegen, sichtet diese und wählt aus. "Uns ist wichtig, dass die Ware hochwertig ist und gut erhalten", sagt Schmitt. Außerdem achten sie darauf, dass die Kleidung zur Saison passt und das Angebot eine gute Mischung ist. Anschließend hängen sie die Teile an Kleiderständern auf oder stellen an Schaufensterpuppen ganze Outfits zusammen. "Damit man sich das ganze schonmal ein bisschen besser vorstellen kann", sagt Marion Heil, die Teil des Teams ist.

"Uns ist wichtig, dass es ein schönes Gesamtbild ergibt und heimelig aussieht", sagt Schmitt. Deshalb dekorieren die Frauen das ganze Pfarrheim und haben zum Beispiel auch einheitliche Kleiderbügel und Kleiderstangen angeschafft. Bezahlt haben sie das Equipment von der Standgebühr von zehn Euro.
Um den Verkauf selbst kümmert sich am Markttag auch das Team der Bürgergemeinschaft. Am Abend wird dann abgerechnet und die vorherigen Besitzer der Kleidung erhalten ihr Geld – und die nicht verkauften Sachen zurück.
Altbessinger Pfarrhaus wieder mit Leben füllen
Über die Jahre gewachsen ist die Zahl der Stände im Pfarrgarten. Inzwischen verkaufen auf dem Markt rund 25 Händler aus der Umgebung ihre Produkte. "Da sind zum Beispiel Kerzen, Seifen, handgenähte Kinderkleidung oder Honig dabei", erzählt Marion Heil. Auch Kaffee und Kuchen zur Stärkung nach dem Stöbern gibt es.
Neben dem Nachhaltigkeitsgedanken ist es der Bürgergemeinschaft vor allem wichtig, das Pfarrhaus durch solche Aktionen wieder mit Leben zu füllen, erzählt Bettina Schmitt. Das Gelände mit Garten kann zum Beispiel auch für Feiern gemietet werden. Seit diesem Sommer können außerdem zwei modern eingerichtete Zimmer für Übernachtungen gebucht werden.
"Das ist zum Beispiel für Radler oder andere Urlauber gedacht, die auf der Durchreise sind", erklärt Schmitt. Auch ein kleines Lädchen hat die Bürgergemeinschaft im Pfarrheim eingerichtet, in dem verschiedene Dinge zum Verkauf stehen. Das werde auch unter dem Jahr ab und zu geöffnet, zum Beispiel an den Adventswochenenden, und dann immer mit einem netten Zusammensein verbunden, so Schmitt.
Der Kunst & Mode-Markt findet am 3. Oktober von 14 bis 18 Uhr im Pfarrheim Altbessingen (Am Kirchenring 3) statt.