Gerade im oberen Sinngrund dauert es, wenn der Burgsinner RTW bereits anderweitig unterwegs ist, oft bis zu 20 Minuten vom Absetzen des Notrufes bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes aus Hessen. "Ich bin glücklich, in Obersinn eine engagierte Helfer-vor-Ort-Gruppe (HvO) zu haben", sagte auch deshalb die Bürgermeisterin Lioba Zieres bei der Feier zum zehnten Geburtstag der Gruppe. Beispielsweise bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand leisten die parallel alarmierten HvO-ler wertvolle Hilfe bis zur Versorgung durch den Rettungsdienst.
Die Obersinner Ortsgruppe bekam am Samstag zudem ein neuwertiges Einsatzfahrzeug, das gesegnet wurde. Dankbar sei man dem Förderverein HvO-Obersinn, der die Kosten für Kauf und Umbauten von 40.000 Euro übernahm, berichteten die HvO-Führungskräfte Dominik Andres, Armin Biemüller und Alexander Schelbert. Besonderen Dank erfuhr Jan Zeller, der den Großteil der Umbauarbeiten des Fahrzeugs leistete. Dominik Rüb von der Sparkasse Mainfranken übergab eine weitere Spende von 1000 Euro.
2023 hatte die Truppe bereits 20 Einsätze
Wie beim Start im Januar 2013 decken auch heute zehn Ersthelfer, davon zwei Frauen, die Notfälle in Obersinn, Mittelsinn und Emmerichsthal ab. "In dieser Zeit hatten wir 620 Einsätze – heuer waren es bereits 20", sagte der Leiter der Gruppe, Dominik Andres. Die Hälfte der Einsätze waren in Mittelsinn nötig.
Die Bürgermeisterin und die drei Aktiven hoben die ausgezeichnete Resonanz auf die HvO-Gruppe hervor. "Auf dem flachen Land, bei dem zunehmenden Rückgang der ärztlichen Versorgung, dem erhöhten Gesundheitsrisiko der älteren Menschen oder hier, an der bayerisch-hessischen Schnittstelle, ist der Bedarf einer HvO-Gruppe äußerst hoch", meinte Rettungsassistent Alexander Schelbert, Leiter der Rettungswache Bad Brückenau. Oftmals forderten die Helfer den zusätzlichen Einsatz des Notarztes oder des Rettungshubschraubers bei akutem Bedarf nach.
Die medizinische Kompetenz der Helfer garantieren ein Rettungsassistent, drei Rettungssanitäter, zwei Rettungsdiensthelfer und vier Sanitäter. Die intensive Ausbildung in Erster Hilfe und Notfalltraining für alle Helfer summiert sich auf 80 Stunden, dazu kommen jährliche Fortbildungen. Die Bürgermeisterin bestätigt, dass mehrere Patienten mit einem Herzstillstand nur durch den schnellen Einsatz der örtlichen HvO-Gruppe überlebt haben. Die Frage nach der Motivation beantworten die HvO-ler schnell und pragmatisch: "Wir wollen einfach helfen".
Mehr Mitglieder aus Mittelsinn gewünscht
Vor zweieinhalb Jahren gründete sich der Förderverein HvO-Gruppe Obersinn, dem bislang 130 Mitglieder angehören, sagte Vorsitzende Lioba Zieres. Nach zahlreichen Veranstaltungen wie Floh-, Gassen- und Weihnachtsmärkten sowie dem Bikergottesdienst wurden die Erlöse gespendet, hinzu kamen Großspenden von regionalen Firmen. Zahlreiche genesene Patienten zeigten ihre Dankbarkeit ebenso mit Spenden. Vorsitzende Zieres wünscht sich eine Steigerung der Mittelsinner Mitglieder, zumal die Hälfte der Einsätze im Nachbardorf erfolgten. Während die Gemeinde den Sprit für das Einsatzfahrzeug übernimmt, zahlt der Förderverein alle Materialien.
BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Schlott sprach seine Hochachtung der kommunalen Unterstützung aus und dankte dem "Obersinner Dreamteam" für die ehrenamtliche Arbeit. Die befreundeten HvO-Gruppen aus Fellen, Zeitlofs und Schondra gratulierten.
Wer an den Förderverein spenden will, kann dies tun unter: Raiffeisenbank Main-Spessart, IBAN: DE66 7906 9150 0003 2122 03.
VIELEN DANK FÜR EURE ARBEIT!!
Der Beitrag ist doch mit 12 Euro für eine Einzelperson und 24 Euro für eine Familie im Jahr für jeden erschwinglich..und man unterstützt die Gemeinschaft vor Ort und hilft damit auch seinen Mitbürgern..
Wir sind Mitglieder der ersten Stunde und trotzdem froh wen wir den HvO nicht brauchen..die sind super ausgebildet und motiviert aber gesund ist besser..