
Es ist zunächst starkes Unwohlsein, dann ein rapide ansteigender Blutdruck, berichtet der Förderverein Ersthelfergruppe Obersinn in einer Pressmeldung über einen Vorfall, der sich so vor einigen Monaten in Obersinn abgespielt hat. Der Zustand wird immer schlimmer. Schließlich bleibt nur noch eine Chance: der Notruf 112. Noch bevor der Rettungswagen des Bayerischen Roten Kreuzes eintrifft, sind zwei ehrenamtliche Mitglieder der Helfer vor Ort (HvO) Obersinn am Einsatzort, nehmen erste Messungen vor.
Dann eskaliert die Lage durch eine plötzlich einsetzende Ohnmacht. Umsichtig greift einer der Helfer zum Telefon und fordert zusätzlich einen Notarzt an. Denn er hat erkannt: Die Lage ist inzwischen lebensbedrohlich. Die Rettungskette, die bis in eine Spezialklinik der Uni Würzburg führt, ist erfolgreich: Ein Menschenleben ist gerettet worden. Selbst der Chefarzt in Würzburg ist sich sicher: "In diesem Fall hat jede Sekunde gezählt, sonst wäre es zu spät gewesen."
"Bei einem Notfall werden die Helfer vor Ort von der Leitstelle gleich mitalarmiert, damit so schnell wie möglich Erste Hilfe geleistet werden kann", erklärt Bürgermeisterin Lioba Zieres, die seit kurzem auch die Vorsitzende des neu gegründeten Fördervereins Ersthelfergruppe Obersinn ist, in der Pressemeldung. Trotz der Corona-Pandemie hat sich der Verein gegründet, der sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert und die seit 2013 in Obersinn aktive Einheit von Ehrenamtlichen unterstützen will.
"Die Gelder fließen laut unserer Satzung zu 100 Prozent in den Unterhalt der Ausrüstung und die Kosten des Einsatzfahrzeuges", sagt Zieres in der Pressemitteilung. Die aktiven Mitglieder werden in den kommenden Tagen eine Mitgliederwerbeaktion starten. "Gerade bei uns im ländlichen Raum ist die schnelle Erste Hilfe besonders wichtig. Denn jede Sekunde zählt", gibt Zieres zu bedenken und betont, dass die Einsätze der HvO für alle Menschen grundsätzlich kostenlos sind.
Bei einer Sitzung haben jetzt elf Gründungsmitglieder den Förderverein aus der Taufe gehoben. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Matthias Hertlein gewählt, Lucas Weber zum Kassierer sowie Lena Flinner zur Schriftführerin.