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Gemünden
Scherenburgfestspiele: Startschuss für die neue Spielstätte
Einen vorbeifahrenden Zug werden die Zuhörer der Festspiele bald nicht mehr hören müssen. Dies ist nur ein Vorteil des Umzugs der Spielstätte hinter die Ruine. 
Spatenstich für die neue Tribüne für die Scherenburgfestspiele: Unser Bild zeigt von links Architekt Armin Kraus, Leader-Koordinator Wolfgang Fuchs, Bürgermeister Jürgen Lippert, Festspiel-GmbH-Vorsitzender Hans Michelbach, Landrätin Sabine Sitter und die Geschäftsführer Bianca Ditterich und Christoph Michl.
Foto: Klaus Gimmler | Spatenstich für die neue Tribüne für die Scherenburgfestspiele: Unser Bild zeigt von links Architekt Armin Kraus, Leader-Koordinator Wolfgang Fuchs, Bürgermeister Jürgen Lippert, Festspiel-GmbH-Vorsitzender Hans ...
Klaus Gimmler
 |  aktualisiert: 09.02.2024 09:44 Uhr

Die Zuversicht ist groß. Zum ersten Spatenstich für die neue Spielstätte zeigten sich am Mittwoch viele Redner überzeugt, den richtigen Weg für die Scherenburgfestspiele in Gemünden eingeschlagen zu haben. "Die neue Spielstätte wird die Spiele dauerhaft absichern", betonte der Vorsitzende des Festspiel-GmbH Hans Michelbach und Landrätin Sabine Sitter sprach von einer "großen Strahlkraft für den gesamten Landkreis", die von den Spielen ausgeht.

Die ersten Requisiten für das Stück "Raub der Sabinerinnen" sind schon aufgebaut, das am Freitag, 9. Juli, im Innenhof der Burgruine Premiere hat. Doch wenn alles klappt, dann wird diese Freilicht-Saison die letzte auf dem angestammten Platz sein, denn wie berichtet ziehen die Festspiele hinter die Burgruine um. Dort soll eine moderne Tribüne für 650 Zuschauer entstehen, 100 Besucher mehr als an alter Stätte. Zudem gibt es eine neue Bühne inklusive Funktionsräumen mit sanitären Anlagen für die Schauspieler. 

Aufgrund der Hygieneregeln wurde in diesem Jahr auf den Aufbau eine Zuschauertribüne verzichtet, wodurch sich die Zuschauerzahl pro Vorstellung auf 200 begrenzt. Stattdessen gibt es nur eine Bestuhlung. Auf diese verteilten sich die Gäste zur Feier des ersten Spatenstichs.

Links die Tribüne, rechts die neue Bühne für die Scherenburgfestspiele.
Foto: Architekturbüro Kraus | Links die Tribüne, rechts die neue Bühne für die Scherenburgfestspiele.

Festspiel-GmbH-Vorsitzender Michelbach stellte die Pläne für die neue Bühne vor. Er sagte, dass nun ein langgehegter Wunsch nach einer dauerhaften Spielstätte in Erfüllung geht. "Wir verlassen den Innenhof, bleiben mit ihm verbunden, wir sind weiter hoch über dem Main, aber nun hinter der Burg", so Michelbach. Das habe viele Vorteile. Der offensichtlichste ist, dass es kein Auf- und Abbau der Tribüne mehr gebe. Dies habe immer viele Tausende von Euro gekostet.

Die Spiele werden attraktiver, leistungsstärker und werden mehr Menschen anlocken, zeigte sich Michelbach überzeugt. Zudem müsse der Innenhof der Burgruine nicht mehr gesperrt werden, sondern stehe den Besuchern ganzjährig zur Verfügung. Michelbach dankte den vielen Förderern, die dazu beigetragen haben, dass die Kosten von über 1,5 Millionen Euro getragen werden können.

Aushängeschild für den Landkreis

Landrätin Sitter nannte die Scherenburgfestspiele ein "Aushängeschild für den Landkreis Main-Spessart". Daher habe der Landkreis gerne seine Unterstützung für dieses Projekt zugesagt. Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert sprach den besseren Schallschutz an, den es an neuer Stätte gibt. "Vielleicht werde der Bahnlärm uns ein stückweit fehlen", meinte er mit einem Schmunzeln. Dieser habe bislang zu den Festspielen dazugehört. Lippert nannte den Bau eine "absolute Herausforderung". 

Der Tribüne gliedern sich Funktionsräume für die Schauspieler an.
Foto: Architekturbüro Kraus | Der Tribüne gliedern sich Funktionsräume für die Schauspieler an.

Architekt Armin Kraus sprach von einem Meilenstein für die Festspiele und machte deutlich, dass man sich langsam an den Plan herangetastet habe, bis alle überzeugt waren, dass die Verlegung der Spielstätte hinter die Burg funktionieren könne. Er betonte, dass mit dem Neubau die Schauspieler Funktionsräume mit sanitären Anlagen bekommen, die sie dringend benötigen. 

Doch es mussten viele Probleme gelöst werden, sagte Kraus. Er nannte unter anderem die Bereiche Denkmalschutz und Naturschutz. Was ist auf dem Gelände der neuen Spielstätte zu finden? Gibt es  archäologisch wertvolle Funde und was wächst und kriecht dort? Auch die Anfahrt zur Scherenburg muss mit Ausweichbuchten verbessert werden. Kraus hofft auf eine Fertigstellung bis Mai 2022 und war überzeugt, dass die Spiele daran wachsen werden. 

Das Projekt wird gefördert: Die EU gibt über Leader 200 000 Euro, der Bund über die Beauftragte für Kultur und Medien 600 000, der Freistaat über die Stiftung Kulturfonds Bayern 360 000, der Bezirk Unterfranken 100 000, der Landkreis und die Stadt Gemünden geben jeweils 50 000. Zusammen betragen die Fördermittel rund 1,3 Millionen Euro. Michelbach geht von Kosten von über 1,5 Millionen aus. Die Lücke muss mithilfe von Spenden und Sponsoren sowie aus den Einnahmen des Festspielbetriebs finanziert werden.

 
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