Nach Monaten der Unbeständigkeit für die gesamte Kulturbranche starten die Scherenburgfestspiele in Gemünden am Main nun in den Sommer: Durch die Lockerungen der Corona-Verordnung sind seit dem 21. Mai wieder Proben von Laienensembles möglich. Wie die Organisatoren der Festspiele mitteilen, starteten daher in den vergangenen Tagen die Proben für das mittlerweile 30. Festspielprogramm. Die Aufführungen finden zwischen 9. Juli und 15. August statt.
Drei Eigenproduktionen präsentieren die Festspiele dieses Jahr. In der Komödie „Der Raub der Sabinerinnen“ dreht sich laut Ankündigung alles um das Streben nach Freiheit, dem Wunsch nach Ausbruch aus dem eigenen Korsett und der Sehnsucht nach dem vermeintlich Verruchten. „Beatles an Bord“ ist ein Mix aus grotesker Comedy und Musical. Das Publikum darf sich auf 20 Hits der Pilzköpfe in überraschenden Interpretationen freuen. An Familien und Schulklassen richtet sich das Stück „Emil und die Detektive“, das auf dem Roman von Erich Kästner basiert.
Der Vorverkauf läuft gut
Die künstlerische Leitung obliegt erneut dem langjährigen Intendanten Peter Cahn, heißt es in der Pressemitteilung. Er übernimmt bei „Der Raub der Sabinerinnen“ und „Beatles an Bord“ auch die Regie. Für das Familienstück „Emil und die Detektive“ konnte die Scherenburg-erfahrende Jutta Großkinsky als Regisseurin gewonnen werden. Sie hatte 2018 bereits „Pippi in Taka-Tuka-Land“ inszeniert.
Auch die organisatorischen Vorbereitungen laufen bereits. Im Innenhof der Ruine Scherenburg ist das markante weiße Zeltdach aufgestellt, das hoch über Gemünden den nahenden Saisonstart des Freilichttheaters ankündigt. In den kommenden Tagen soll der Theateraufbau noch konkretere Formen annehmen.
Der Kartenvorverkauf hat bereits Mitte Februar begonnen. Nach Angaben der Organisatoren läuft dieser sehr gut. „Die Gäste signalisieren uns bei der Kartenreservierung, wie hungrig sie auf den Festspiel-Sommer sind und wie groß die Vorfreude auf den lange schmerzlich vermissten Besuch im Freilichttheater ist“, sagt Bianca Ditterich, Geschäftsführerin der Scherenburgfestspiele Main-Spessart.
Scherenburg: Keine Tribüne in diesem Jahr
Auch im Ensemble ist die Stimmung offenbar gut. „Die Darsteller*innen haben den Start der Proben als elementaren Meilenstein in der Saison-Vorbereitung seit Monaten herbeigesehnt“, so Christoph Michl, der sich die Geschäftsführung mit Bianca Ditterich teilt. Die Proben finden unter Einhaltung aller Corona-Regeln statt.
Doch nicht nur bei den Proben spielt die Pandemie weiterhin eine große Rolle, auch in der Spielzeit ist der Gesundheitsschutz oberstes Gebot. Die größte Veränderung zu den Vorjahren ist die fehlende Tribüne. Mit dieser Konstruktion wäre es laut den Veranstaltern schlicht nicht möglich gewesen, die Abstands- und Hygieneregeln sicher umzusetzen. Unter dem großen, weißen Zeltdach wird im Burginnenhof mit Stühlen genug Raum für rund 200 Gäste sein. Bis zur Ankunft am Platz ist es nach den aktuellen Regeln notwendig, eine FFP2-Maske zu tragen.
Weitere Maßnahmen, zum Beispiele eine Testpflicht für Gäste, sind abhängig von den jeweiligen Inzidenzwerten: Zwischen 100 und 50 wird ein Test nötig, unter 50 entfällt dieser. Alle Karteninhaber erhalten vor der gebuchten Aufführung eine Nachricht aus dem Festspielbüro zu den Regeln, die am Veranstaltungstag gelten.
Gastspiele ergänzen das Programm
Neben den drei Eigenproduktionen sind auch 2021 Künstlerinnern und Künstler bei den Festspielen zu Gast. Am 12. Juli tritt die bayerische Singer-Songwriterin Claudia Koreck auf. Eine Woche später, am 19. Juli, ist Comedian Ingo Appelt als „Der Staats-Trainer“ zu Gast. Festspiel-Eigengewächs Marco Weber feiert das Debüt seines Soloprogramms „Warum nett“ am 26. Juli. Und die Losung von Komikerin Lisa Feller lautet am 19. August „Ich komm jetzt öfter!“.
Karten gibt es im Internet unter www.scherenburgfestspiele.de, telefonisch unter (09351) 54 24 oder im Festspielbüro in der Scherenbergstraße 2 in Gemünden. Die Ticket-Hotline sowie das Büro sind Montag bis Freitag jeweils von 9.30 bis 17 Uhr besetzt.