Die Arbeiten an der neuen Spielstätte für die Scherenburgfestspiele sind bereits im Gange. Das Bauvorhaben ist zwar längst genehmigt, nun soll es aber noch einige Änderungen zur ursprünglichen Planung geben. Diese hat Peter Interwies, Mitarbeiter des städtischen Bauamts, am Montagabend dem Bauausschuss vorgestellt. So soll das Funktionsgebäude für Schauspieler näher in Richtung Tribüne verschoben werden und damit direkt an diese anschließen.
Zudem soll sich die Innenaufteilung des Gebäudes ändern, sodass zum Beispiel mehr Besuchertoiletten zur Verfügung stehen werden. Für Rettungskräfte wird nun ein Wendehammer angelegt, damit diese genug Platz haben, um mit ihren Fahrzeugen drehen zu können. Dieser Wendeplatz fehlte laut Sitzungsunterlagen in der bereits genehmigten Variante.
Bleibt das grüne Blechdach auf Dauer grün?
Auf den Unmut mancher Stadträte stießen die Änderungen, die das Tribünendach betreffen. Aus statischen Gründen soll es jetzt nämlich doch kein mit Pflanzen begrüntes Dach geben. Das Gewicht von Gewächsen und Regenwasser wäre offenbar zu groß für die Überdachung der Tribüne. Stattdessen ist ein grünes Blechdach vorgesehen. Darüber hinaus sind nun vier Dachstützen geplant, zuvor waren es nur zwei Pylonen. Auch ändert sich die Neigung des Tribünendachs: Während die Höhe der Dachvorderkante gleich bleibt, wird es insgesamt steiler.
Ferdinand Heilgenthal (SPD) sagte, er könne dem Antrag nicht zustimmen. Es handele sich immerhin um "Gemündens Wahrzeichen". Für ihn sei das begrünte Dach in der ursprünglichen Planung ein "herausragendes Entscheidungsmerkmal" gewesen. Diese sollte dazu dienen, dass sich der Bau gut in die Umgebung einfügt. Das falle jetzt aber weg. Auch Richard Rauscher (Freie Wähler - Freie Bürger) übte Kritik an der neuen Planung und sieht einen möglichen Schaden für die Burg als "Aushängeschild" der Stadt. Ein grün eingefärbtes Blechdach bleibe auf Dauer auch nicht grün. "Das wissen Sie genauso gut wie ich", so Rauscher. Letztlich hat der Bauausschuss die Änderungen mit 7:4 Stimmen angenommen.
Eine Wurstküche in Langenprozelten
Zugestimmt (8:3) hat der Bauausschuss auch dem Antrag, einen Anbau in der Bahnstraße in Langenprozelten als Wurstküche mit Lager umzunutzen. Dienen soll diese Küche der Zubereitung und Lagerung von Speisen für den Partyservice des Bauherren. Matthias Kübert (Bündnis für Bürgernähe) wollte wissen, ob dabei Emissionen in Form von Gerüchen entstehen, die die Nachbarn in dem Wohngebiet belästigen könnten, und welche Auflagen es dafür gibt.
Peter Interwies entgegnete, dass es Sache des Landratsamtes sei zu prüfen, was der Antragssteller unternehmen muss, damit seine Tätigkeit mit den Anwohnern verträglich ist. Trotzdem wünsche sich die Verwaltung natürlich, dass die nachbarschaftlichen Beziehungen weiterhin in Takt gehalten werden. Den übrigen Beschlussvorschlägen auf der Tagesordnung sind die Gremiumsmitglieder jeweils mehrheitlich gefolgt.