Fitness ist gefragt bei der RTL-Show "Ninja Warrior": Bis in die Haarspitzen trainierte Frauen und Männer rennen, springen und hangeln sich auf der Jagd nach der besten Zeit durch einen Hindernisparcours. Doch es ist nicht nur die reine Muskelkraft, auf die es ankommt; auch Balancegefühl, Geschicklichkeit und ein Quäntchen Glück sind wichtig. Ninja-Warriors müssen die perfekte Mischung aus Tarzan und Superman zugleich sein.
Lukas Kaufmann auf Tiefenthal nimmt am Freitag schon zum zweiten Mal an der TV-Show teil. Alles fing mit Bouldern an, einer Variante des Klettersports, ohne Seil und in absturzsicherer Höhe. Mit seinen Boulder-Kumpels schaute Kaufmann 2018 die Show an – und entdeckte viele Athleten aus der Branche. Die Truppe bewarb sich auf gut Glück. „Wir hätten niemals gedacht, dass wir zum Casting, geschweige denn zur Show eingeladen werden“, erinnert sich der 29-Jährige.
Auf den Parcour kann sich niemand vorbereiten
Denn Teil der Show zu werden, ist garnicht mal so einfach: Von den bis zu 15 000 Bewerbern pro Staffel schaffen es nur etwa zwei bis drei Prozent in die Show. Nachdem er 2018 unter den Top 20 der ersten Vorrundenshow landete und in der Halbfinal-Qualifikation scheiterte, möchte er dieses Jahr noch weiterkommen. „Hier habe ich quasi noch was zu erledigen“, gibt sich Kaufmann ehrgeizig.
Wer an dem Hindernisparcours scheitert, landet in einem Wasserbecken unter den Hindernissen und scheidet damit aus. Die schnellsten Athleten qualifizieren sich für die nächste Runde. So geht es weiter, bis am Ende jemand den finalen Parcours übersteht – was bisher übrigens noch niemandem gelungen ist. Für den Sieger winkt ein Preisgeld von 300 000 Euro.
An „seinem“ Sport begeistert ihn vor allem die Kombination aus vielen Sportarten. Elemente des Klettern und Boulderns sind ebenso enthalten wie Freerunning, Parkour und Calisthenics (Fitnessübungen mit dem eigenen Körpergewicht). „Man braucht Kraft – vor allem in den Unterarmen – aber auch eine gute Balance, Geschick und Technik. Die Mischung macht's“, sagt der Entwicklungsingenieur. Entscheidend sei auch eine gewisse Spontanität, denn den Parcours kann man im Vorfeld nicht üben; außerdem konzipieren die Veranstalter stetig neue Hindernisse. Der erste Versuch muss also sitzen.
Corona-Test war Pflicht vor der Aufzeichnung
Auf die Show vorbereitet hat sich Kaufmann beim Bouldern und in „Ninja Hallen“, also Trainingsräumen, die die speziellen Hindernisse der Show nachbilden. Als aufgrund der Corona-Pandemie die Sporthallen schließen mussten, baute sich Kaufmann einfach sein eigenes Ninja-Trainingszentrum in der Garage seiner Oma nach.
Ebenso wenig alltäglich wie der Sport ist sicherlich auch die Erfahrung, Teil einer TV-Produktion zu sei. Pflicht war dieses Jahr vor der Aufzeichnung ein negativer Corona-Test. „Jede Runde wird an einem einzigen Tag gedreht. Daher muss alles genauestens geplant werden und strukturiert ablaufen“, gibt Kaufmann einen Einblick in einen Drehtag. Sich selbst im Fernsehen zu sehen, versetze ihn wieder in die Gefühlslage während der Aufzeichnung, mit derselben Aufregung und Nervosität.
Bei allem Ehrgeiz der Teilnehmer spielt der Erfolg im Parcours am Ende nur eine untergeordnete Rolle. Man habe sich gegenseitig angefeuert und Tipps gegeben. Im ganzen Ninja-Mikrokosmos gehe es zu wie in einer großen Familie. „Luk“, wie seine Freunde ihn nennen, hat so einen sehr guten Freund gewonnen, der extra aus Schottland zu den Wettkämpfen nach Deutschland kommt.
Am Freitag, den 06. November um 20.15 Uhr auf RTL läuft die Ninja-Warrior-Folge mit Lukas Kaufmann.