Zusammen mit seinen Trainern Karen und Carmine zurrt Sven Amend noch letzte Seile fest, während die pünktlich erschienene Sonne auf dem Freigelände vor dem Boxcamp die Pfützen des verregneten Morgens trocknet. Fast ebenso pünktlich kündigt Moderator Felix Dugas um 13.30 Uhr dann an, wofür sich bereits knapp 200 Schaulustige und Athleten vor Amends Fitness-Center in der Jahnstraße versammelt hatten: Die zweite Auflage von "MSP sucht den Sport-Star".
Der Premiere im Vorjahr folgend konnten sich ambitionierte Hobbysportler auch am Samstag für drei Disziplinen anmelden: "Skill", "Power" und "Athletik". Während jedoch 2018 im "Athletik"-Wettbewerb nur die "Warped Wall" – eine gekrümmte Wand, die es mit Kraft und Technik zu bezwingen gilt – an das große Vorbild "Ninja Warrior" erinnerte, hatte man in diesem Jahr in Amends Worten "einen Zacken draufgelegt". Ins Auge fällt dies, sobald man den Platz betritt und der Blick auf den langgezogenen Eisenrahmen fällt. Eine Kletterwand, Matten, schwingende Reifen und ein Haltegriff, an dem das letzte Stück des Parcours am Seil zurückgelegt wird, zieren das Ungetüm, an dessen Ende die ikonische Wand steht.
Doch nicht nur die Sportler sahen sich mit einem Mehr an geforderter Professionalität konfrontiert. Auf der anderen Seite des Platzes stand heuer eine dreistufige Zuschauertribüne, die in Reaktion auf den entsprechenden Hinweis Amends auch dankbar in Beschlag genommen wurde. An Dugas – in seiner Eigenschaft als Kommentator selbst eine Neuerung – war es dann, mit den Samba-Trommlern von "Batukeros", die eigens aus Mittelfranken angereist waren, die letzte große Ergänzung anzukündigen.
Bei den Wettbewerben selbst zeigten sich mit dem Ziehen eines Geländewagens und dem Erklimmen eines frei schwingenden Seils einige vertraute Disziplinen, die durch variierte Kraft-, Ausdauer-, und Technikübungen Ergänzung fanden. Eine besondere Herausforderung stellte in der Kategorie "Skill" das Bewältigen des Boxcamp-exklusiven "SUP drys" dar. Im vergangenen Jahr noch als Neuheit im Rahmen der "Sport-Star"-Veranstaltung vorgestellt, war der "Stand Up Paddler" von dem Gemündener Tüftler Wilhelm Ciufrida dieses Mal ein Hingucker und eine Hürde zugleich: Die Teilnehmer mussten gleichzeitig die auf dem modifizierten Surfbrett platzierte Schüssel mit Wasser ruhig halten als auch 100 Meter mit dem integrierten Stechpaddel "zurücklegen".
Beeindruckende Frauen-Power
Während sich die Kandidaten hierbei durchweg äußerst abgeklärt zeigten, bereitete neben der "Warped Wall" auch das Bierkistenstapeln vielen Sportlern doch mehr Kopfzerbrechen als gedacht. Tapfer schlugen sie sich letztlich dennoch alle, wobei sich Amend besonders von den Teilnehmerinnen beeindruckt zeigte: "Die haben ein gutes Bild gemacht, gerade in der Männerdomäne ‚Power‘", freute sich der Boxcampleiter.
Nachdem man gegenüber dem vergangenen Jahr noch einige Kinderkrankheiten beseitigt habe und dank des überraschend gnädigen Wetters auch 2019 mit 22 Kandidaten von einem erfolgreichen Wettbewerb sprechen könne, hatte Amend auf die Frage nach einer Wiederauflage 2020 nur eine Antwort: "Definitiv!"
Die Platzierungen:
Skill: 1. Bernd Giese, 2. Peter Janetzky, 3. Christian Endrich.
Power: 1. Bernd Giese, 2. Eric Möller, 3. Simon Bils.
Athletik: 1. Ingo Riedmann (Titelverteidiger) 2. Bernd Giese, 3. Sascha Schaarschmidt.