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MARKTHEIDENFELD
Reichen 62 Millionen für den Schulstandort Marktheidenfeld?
Das alte Gebäude des Balthasar-Neumann-Gymnasiums soll abgerissen werden.
| Das alte Gebäude des Balthasar-Neumann-Gymnasiums soll abgerissen werden.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:03 Uhr

Christian Menig, der Fraktionsvorsitzende der CSU, ist ein Mann klarer Worte. „Das ist eine verdammt sportliche Aufgabe“, sagte er nach der Präsentation von Sebastian Gehret vom Landratsamt. Gehret hatte den Stadträten einen Überblick über die Schulsituation in Marktheidenfeld gegeben und wie die Gebäude Zug um Zug erneuert beziehungsweise saniert werden sollen. Das Paket kann sich sehen lassen, die geschätzten Kosten auch: 62 Millionen Euro. Dass das ausreicht wollte im Ratsgremium aber kaum jemand glauben.

Zeitplan sieht Abschluss bis 2027 vor

Die von Gehret vorgestellten Schritte haben es in sich: Neubau der Realschule auf dem unterhalb des Stadions gelegenen Sportplatz (2019 bis 2022), Sanierung der alten Realschule und Erweiterung (2022 bis 2025) für den Einzug des Gymnasiums, Bau einer neuen Sporthalle auf den bisherigen Hartplätzen (2025 bis 2027), Abriss des alten Balthasar-Neumann-Gymnasiums für die Anlage neuer Sportflächen (2027). Ob das von der Kostenseite her passt, ist das eine, ob es vom Zeitplan her gelingt, das andere. Noch ist die Regierung von Unterfranken mit den Planunterlagen nicht zufrieden, will weitere Wirtschaftlichkeitsberechnungen sowie Bauteil- und flächenbezogene Kostenermittlungen.

Trotz allem möchte der Landkreis, so der Kreistag zustimmt, für die Projektierung des Neubaus der Realschule schon mal 500 000 Euro in den Haushalt 2019 einstellen. Das ist auch ganz im Sinne des Marktheidenfelder Stadtrats. „Wir müssen die Planungen vorantreiben“, forderte Christian Menig, der von „einem Elend“ sprach, was die Zustände in manchen Gebäudeteilen anbelange. Und auch Martin Harth appellierte, den ins Auge gefassten Zeitplan unbedingt einzuhalten. Harth: „Wir haben hier die ältesten Schulgebäude und die werden als letzte hergerichtet.“

Schülerzahlen stimmen optimistisch

Erfreut nahmen die Stadträte die Perspektive zur Kenntnis, die Gehret hinsichtlich der Schülerzahlen aufzeigte. So seien diese bei der Realschule seit Jahren konstant und werden langfristig bei 750 gesehen. Und auch beim Gymnasium, das 625 Schüler besuchen, könne man von einer leichten Erhöhung ausgehen. Dank der neuen Ausbildungsrichtung um 33 gegenüber 2017 auf jetzt 320 gestiegen ist die Zahl der jungen Leute, die die FOS/BOS besuchen.

Dass „der Schulstandort Marktheidenfeld hinsichtlich FOS/BOS funktioniert“ stellte Stadtrat und Ex-Schulleiter Ludwig Keller zufrieden fest, um aber angesichts der Kosten- und Zeitpläne gleich nachzusetzen: „Ein bisschen stellen sich mir die Haare.“ Er fand, dass Realschule und Gymnasium Marktheidenfeld gegenüber anderen Schulorten bislang stiefmütterlich behandelt wurde. Auch Helmut Adam und Christian Menig fehlte die Vorstellungskraft, dass 62 Millionen Euro für das Geplante auch nur annähernd reichen könnte.

Aktuelle Investitionen waren nötig

Verständnis hatte das Gremium für die Investitionen, die jetzt noch in die alten Schulen getätigt wurden, obwohl diese doch bald saniert oder gar abgerissen werden. Aber Bürgermeisterin und Kreisrätin Helga Schmidt-Neder sagte: „Das musste jetzt gemacht werden, das konnte so nicht bleiben.“ Sie bezog sich damit auf Fachräume, Fenster oder Klassenzimmerausstattung.

 
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