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LOHR
Regierung sagt Nein zu Wittchen-Ampel
Taugt als Vorlage für ein Ampelmännchen, meinen viele Lohrer: Die Schneewittchen-Statue Peter Wittstadts vor der Stadthalle. Doch die Regierung von Unterfranken lehnt zunächst einmal ab.
Foto: Roland Pleier | Taugt als Vorlage für ein Ampelmännchen, meinen viele Lohrer: Die Schneewittchen-Statue Peter Wittstadts vor der Stadthalle. Doch die Regierung von Unterfranken lehnt zunächst einmal ab.
Roland Pleier
 |  aktualisiert: 27.04.2023 06:45 Uhr

Den Vorschlag hatte Georg Franz bei der Bürgerversammlung gemacht: Seine Idee, in Lohr eine Wittchen-Ampel zu installieren, fiel bei vielen Lohrern auf fruchtbaren Boden, sogar bei Bürgermeister Mario Paul. Schneewittchen bei grün, Wittstadts Entwurf davon, für das sich der Spottname „Horrorwittchen“ eingebürgert hat, bei rot. Franz hat sogar schon Entwürfe dafür gefertigt.

Doch aus der Wittchen-Ampel wird zunächst einmal nichts. Das ergab eine Anfrage der Stadt beim Landratsamt Main-Spessart. Zwar habe sich letzteres für nicht zuständig erklärt und an die Regierung von Unterfranken„als höhere Straßenverkehrsbehörde“ verwiesen, führte Dieter Daus auf Anfrage der Redaktion aus. Doch lieferte der städtische Pressesprecher auch gleich deren Entscheidung mit: Die Regierung habe sich „gegen eine Änderung der Fußgängersignalbilder an Lohrer Ampelanlagen ausgesprochen“. Lichtzeichen einer Lichtzeichensignalanlage seien Verwaltungsakte, gibt er zudem weiter. „Nur mit den in der Straßenverkehrsordnung, dem Verkehrszeichenkatalog oder den Ausführungsbestimmungen zugelassenen Verkehrszeichen“ könnten „rechtlich verbindliche Regelungen angeordnet werden“.

Nun weiß man auch im Rathaus Bescheid über die Mainzelmännchen-Ampel in Mainz, die Marx-Ampel in Trier und die Kasperl-Ampel in der Nähe der Augsburger Puppenkiste. Deshalb will die Stadt nicht so schnell klein bei geben, wie Daus ausführt: „Für die Stadt Lohr ergäbe sich durch ein Schneewittchen-Ampelmännchen eine weitere Möglichkeit, ihren Anspruch als Schneewittchenstadt touristisch bekannt zu machen beziehungsweise zu untermauern“, schreibt er in seiner Antwort. Die Stadt werde „die Angelegenheit deshalb weiter verfolgen“. Allerdings, so schränkt er ein, „handelt es sich hierbei um keine dringliche Angelegenheit“.

Somit ist Zeit genug, rechtliche Fragen zu klären. Was das Grimm'sche Schneewittchen angeht, dürfte die Stadt freie Hand haben, eine entsprechende Vorlage in Auftrag zu geben. Für die Wittchen-Bronze von Peter Wittstadt, die vor der Stadthalle steht, hat sich die Stadt laut Daus im Werkvertrag des Kunstpreises die Verwertungs- und Nutzungsrechte gesichert. Sollte dann aber auch das Graffito in der Wombacher Unterführung ins Spiel gebracht werden – das bedrohliche Schneewittchen mit den davonlaufenden Zwergen, das auch vielen T-Shirts und Accessoires ziert – dann müsste man sich mit dessen Schöpfer Valentin Lude einig werden.

 
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