In die Pedale getreten hat der Stadtentwicklungsausschuss am Dienstagabend in seiner Sitzung im Rathaus in Sachen Radverkehrskonzept für Marktheidenfeld. Hier soll es deutlich vorangehen. Mit einstimmigem Beschluss wurde die Aufgabenstellung für die beauftragte "Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr GmbH" präzisiert. "Die Sicherheit der Radfahrer steht an erster Stelle", leitete Christian Brand, der Leiter des Ordnungsamtes, seine Ausführungen ein. Für Bürgermeister Thomas Stamm ist es besonders wichtig, dass lokale Erfahrungen und Kompetenz in die Arbeit des Münchner Planungsbüros eingebunden werden.
Die Stadträte Helmut Adam und Martin Harth verwiesen zudem darauf, dass den Planern ein zeitlicher Rahmen gesetzt werden muss. Es dürfe "keine Never-Ending-Story" werden, meinte Harth, und Adam will "einen Termin, bis zu dem sie was liefern sollen". Festgelegt werden soll der aber erst nach ersten Gesprächen mit dem Büro.
Die geplante Vorgehensweise laut Christian Brand: Die Planungsgesellschaft bekommt eine klare Aufgabenstellung, macht eine Bestandsaufnahme und bewertet diese, entwickelt dann ein Konzept und fertigt einen Maßnahmenplan. Dieser wird dann in den Gremien abgestimmt und in einen zusammenfassenden Bericht gegossen. Eines der Gremien wird eine Arbeitsgruppe sein, in den jede Stadtratsfraktion einen Vertreter entsendet.
Die SPD hat hierfür schon Hermann Menig benannt, die anderen Fraktionen wollen ihre Namen nachreichen. Bürgermeister Stamm betonte, dass es keine Ratsmitglieder sein müssten: "Die Fraktionen sind völlig frei, wen sie entsenden."
Was zur Aufgabenstellung gehört
Und das sind die Punkte, die zur beschlossenen Aufgabenstellung gehören:
- Anbindung der Ortsteile, insbesondere Altfeld (50 000 Euro im Haushalt 2022 vorgesehen);
- Verbesserung der Radwegebeschilderung (touristische Belange);
- Verbesserung der Verkehrssicherheit für Radfahrer, unter anderem am Äußeren Ring/Nordring, wo es bereits einen tödlichen Unfall gab;
- Überprüfung, ob Einbahnstraßen geöffnet werden können;
- Fahrradabstellanlagen (Ansatz 2022 im Haushalt 5000 Euro);
- SB-Fahrradservicestationen am Mainradweg (Haushaltsansatz 5000 Euro), Ladestationen;
- Trennung von Rad- und Fußweg entlang des Mainufers im Zuge der Mainufergestaltung;
- Prüfung eines Einbahnkonzepts im Quartier Äußerer Ring bis Luitpoldstraße (zur Gefahrenminderung);
- Markierung der bestehenden Radwege und verkehrsrechtliche Anordnung in der Ulrich-Willer-Straße und Heubrunnenstraße;
- Anlage von Schutzstreifen;
- Prüfung eines verkehrssicheren Schulwegs von der Friedenstraße zu den weiterführenden Schulen;
- Verknüpfung mit Förderprogrammen;
- Bestandsaufnahme, Maßnahmenkatalog.