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Main-Spessart
Querdenker ziehen Bußgeldverfahren wegen Schulschwänzen in die Länge
Eltern, deren Kinder wegen Coronamaßnahmen nicht zur Schule gehen, legen gegen Bußgeldbescheide häufig Widerspruch ein.
Corona-Schnelltest in einer Schule (Symbolbild).
Foto: Sven Hoppe/dpa | Corona-Schnelltest in einer Schule (Symbolbild).
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 11.02.2024 09:55 Uhr

Insgesamt gibt es in Main-Spessart derzeit noch 28 Schülerinnen und Schüler, die wegen Coronamaßnahmen die Schule schwänzen, teilt Dorothea Fischer, Pressesprecherin des Landratsamts, auf Anfrage mit. Davon besuchen vier Realschulen und Gymnasien, 24 Grund- und Mittelschulen. Das Landratsamt hatte zunächst fälschlicherweise die Auskunft gegeben, dass an weiterführenden Schulen aktuell nur ein Testverweigerer noch nicht wieder in den Unterricht gehe.

Von den 80 derzeit anhängigen Bußgeldverfahren gegen Eltern, deren Kinder die Schule schwänzen, befinde sich der Großteil noch im Status der "Anhörung" oder "zur Stellungnahme" bei der zuständigen Schule, was auch am "Weihnachtsfrieden" liege, der vom 15. Dezember bis einschließlich 7. Januar geherrscht habe. Die Anzahl der Einsprüche bzw. der beantragten Akteneinsichten ist bei Schulschwänzerinnen und Schulschwänzern, die wegen Corona der Schule fernbleiben, größer als bei anderen Fällen, so Fischer. Einzelne schalten auch einen Anwalt ein. "Wenn Einspruch eingelegt wurde und die Behörde den Bußgeldbescheid nicht zurücknimmt, wird das Verfahren an die Staatsanwaltschaft abgegeben", heißt es vom Landratsamt. Letztlich könne so ein Fall dann vor Gericht landen.

Annette Hettiger, Leiterin der Mittelschule Marktheidenfeld, tun die Kinder leid, die lange nicht zur Schule gehen, manche schon seit über einem Jahr. Diese würden neben der Gemeinschaft in der Klasse etwa Klassenfahrten oder Praktika verpassen, manche müssten jetzt eigentlich mitten in der Berufsorientierung stecken. "Ich weiß nicht, was in den Zeugnissen drinstehen soll." Das habe ihr bisher niemand gesagt. Noten, so viel stehe fest, werden es nicht sein.

 
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  • S. K.
    Die Kinder leiden unter der "Meinung" ihrer Erzeuger.
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  • P. K.
    Ich finde es gut, dass diese verantortungslosen Eltern sich sträuben. Dadurch wird es noch teurer für sie und die Kinder bekommen noch deutlicher aufgezeigt was für dumme Eltern sie haben.
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  • M. L.
    Gab es eigentlich auch Bußgeldbescheide für die immer-wieder-freitags-SchulschwänzerInnen, den so genannten F4F- "Schüler" / Demonstranten?
    Wir leben doch in einer Demokratie, wo gleiches "Recht" für Alle gelten sollte!
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    Ja gab es.
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  • J. K.
    Lassen wir mal 10 Jahre ins Land gehen. Dann werden die jetzigen Schüler schon merken was ihre Eltern ihnen damit angetan haben...
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  • S. W.
    Die armen Kinder!
    Mich würde mal interessieren, welche Gründe Eltern zu solchen Aktionen verleiten.
    Ein Lolli-Test ist doch weniger schlimm, als ein durch Eltern herbeigeführter Ausschluss aus der Klassengemeinschaft.
    Meinen diese Eltern wirklich, dass sie ihren Kindern damit einen Gefallen tun?
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