
Vermutlich ist es bisher nur den aufmerksamsten Anwohnerinnen und Anwohnern des Landkreises Main-Spessart aufgefallen: Auf den Straßen begegnet einem hin und wieder ein Kfz-Kennzeichen mit vier Ziffern hinter dem Ortskürzel "MSP" und der individuellen Buchstabenkombination.
Diese Kennzeichen können noch nicht besonders alt sein, denn wie das Landratsamt in Karlstadt nun auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilte, besteht diese Möglichkeit erst seit Anfang Mai des laufenden Jahres. Vorher war die Anzahl der Ziffern auf lediglich drei beschränkt. Komplette Narrenfreiheit überlässt die Zulassungsbehörde einem dennoch nicht: Es bestehe weiterhin eine Obergrenze von insgesamt acht Zeichen.
Die ersten drei Stellen sind bereits durch das sogenannte Unterscheidungszeichen "MSP" vorgegeben. Somit bleiben für Buchstaben und Zahlen nur noch fünf Stellen übrig – die sogenannte Erkennungsnummer. "Nicht möglich ist in Main-Spessart daher die Kombination von vier Ziffern mit zwei Buchstaben", so eine Sprecherin des Landratsamtes. "Auch für Saison-, H- (Oldtimer) und E-Kennzeichen (Elektroantriebe) sind maximal drei Ziffern vorgesehen." Hier werde nämlich der entsprechende Buchstabe hinten angehangen.
Die Änderung wurde laut dem Landratsamt eingeführt, um den Bürgerinnen und Bürgern mehr Optionen für ihr Wunschkennzeichen zu bieten. Dieser Wunsch sei mehrfach an die Behörde herangetragen worden. Main-Spessart folge damit dem Beispiel von Zulassungsstellen in anderen Landkreisen. Sie haben im Rahmen der bundesweit einheitlichen Fahrzeug-Zulassungsverordnung freien Spielraum.
Weiterhin Einschränkungen beim möglichen Wunsch-Kennzeichen
Beliebte Nummernschild-Varianten wie die Kombination aus den Initialen des Vor- und Nachnamens und dem vierstelligen Geburtsdatum bleiben also in Main-Spessart weiterhin eine Wunschvorstellung. Dazu gibt es für die Mehrheit der Fahrzeuge eine Mindestanzahl von sechs Zeichen. "Kennzeichen mit nur einem Buchstaben und nur einer Ziffer bleiben Fahrzeughaltern vorbehalten, deren Fahrzeuge aus objektiv technischen Gründen ein kurzes Kennzeichen benötigen", heißt es seitens des Landratsamtes weiter. Beispiele hierfür wären laut dem ADAC Fahrzeuge, die in den USA gebaut wurden. Dort seien die Autos auf kleinere Nummernschilder ausgerichtet.
Sein bestehendes Kennzeichen könne man jederzeit ändern lassen, jedoch sei der Vorgang kostenpflichtig. Die Gebühren beim Landratsamt Main-Spessart betragen aktuell 45 Euro, dazu muss noch je ein neues Nummernschild für vorne und hinten gekauft werden. Der Preis variiere hier je nach Anbieter.
Das ist ja nun lediglich ein Entgegenkommen des Landratsamts für weitere Wunschkennzeichen und nicht ein Erweitern des Nummernbereichs aus der Not heraus (wie z.B. in der Stadt München mit dem Kürzel MUC).
Es bleibt nun also zu hoffen, dass man in Karlstadt endlich auch über seinen Schatten springt und MAR, KAR, LOH und GEM freigibt.
Allerdings frage ich mich: wo bleibt denn die Wahlmöglichkeit für MAR, KAR, LOH und GEM?
In den allermeisten deutschen Landkreisen kann man sich mittlerweile auch die entsprechenden Altkreiskennzeichen aussuchen. Nur MSP hinkt da mal wieder hinterher…