
Liebhaber von Oldtimern steht ein Festtag ins Haus: Bei den Geo Classics am Sonntag, 25. August, werden wieder etliche richtige Schmuckstücke und seltene Exemplare in Gerolzhofen zu sehen sein. Organisator Jörg Zink von der Motorsportvereinigung (MSVg) Gerolzhofen hat viele Auto-, Motorrad- und Moped-Liebhaber angesprochen, ihr Fahrzeug an dem Tag in der Altstadt auszustellen.
"Wir hatten im Vorjahr 400 Autos und Motorräder im Durchlauf, rund 200 standen ständig hier. So viele dürften es wieder werden", schätzt er optimistisch im Vorfeld. Ab Baujahr 1994 und älter können die Zwei- und Vierräder mitmachen.
Wer einen der begehrtesten Plätze haben will, um sein Gefährt zu zeigen, der konnte bei einer Auktion mitmachen. Drei Plätze direkt am Brunnen des Marktplatzes wurden im Internet versteigert, der Gewinn soll an die Kinderfeuerwehr Gerolzhofen gehen, so Zink.
Viele Stunden, viel Aufwand, bisweilen auch einiges an Geld
Interessant sind oft die Geschichten der Auto-Liebhaber, wie sie zu ihrem Auto, Moped oder Fahrrad gekommen sind. Viele Stunden, viel Aufwand, bisweilen auch einiges an Geld, haben manche investiert, bei den meisten ist es mehr als "nur" ein Fahrzeug.

Auf VW Käfer hat sich Matthias Braun aus Gerolzhofen spezialisiert. "Dieses Auto ist für mich ein Kulturgut." Er wird aus seiner Käfer-Sammlung diesmal ein Exemplar, Baujahr 1959, mit Faltdach präsentieren. "An dem Käfer ist nahezu alles noch im Original-Zustand, das macht für mich das besondere aus", so Braun. So ist etwa noch der erste Lack drauf. Überhaupt sei das meiste noch im ursprünglichen Zustand, bis auf Ausnahmen. "Das Faltdach war verschlissen, der Motor war kaputt. Ich wusste, dass jemand in Bamberg genau so einen hat. Den habe ich eingebaut."

Braun hat noch weitere Modelle von 1949, 1954 oder auch 1969 bei sich zu Hause. Daneben kümmert er sich bei den Geo Classics mit um den Zweirad-Bereich. Am 25. August hoffen die Veranstalter wieder auf viele Motorräder und Mopeds, aber auch Fahrräder.
Hercules-Klub will mit 20 Zweirädern kommen
Gleich mit rund 20 Zweirädern wollen die Männer vom Hercules-Klub aus Untersteinbach kommen. Daniel Herbst, Alexander Overlath, Bernd Reder und Manuel Schmidt gehören zum Vorstand des eigens gegründeten Vereins. Nicht nur sie sind im Steigerwald begeisterte Fans der Moped-Marke. Unzählige Stunden investieren sie ins Reparieren.

Für Ersatzteile fährt man auch mal durch ganz Deutschland, wenn es sein muss. "Wir bestehen auf originale Teile", so Manuel Schmitt. Selbst die unscheinbaren kleinen Aufkleber auf den Mopeds müssen original sein.
Ihre Leidenschaft entstand, weil einige bei Sachs in Schweinfurt arbeiten, wo früher die Motoren für Hercules hergestellt wurden. "Ich habe 2011 angefangen, Hercules-Sportbikes zu restaurieren. Daraus ist ein richtiger Hype geworden", schildert es Schmitt weiter. Hercules-Klubvorstand Daniel Herbst ist sicher: "Wir haben die größte Sammlung der Sportbikes in Deutschland, so 35 bis 40 Stück". Erst im Juli fand in Wustviel wieder das große Treffen der Hercules-Freaks aus ganz Deutschland statt.

Ein Zweirad-Schmuckstück mit besonderer Geschichte besitzt Konrad Hauck. Der Gerolzhöfer zeigt bei den Classics seine 200er NSU Superlux. "Sie stand erst jahrelang bei mir in der Garage, vor 20 Jahren hab ich sie hergerichtet. Ab und zu fahre ich sie an Wochenenden." Ein Schrotthändler hatte das Gefährt auf dem Wagen, als Hauck es sah. Er kaufte es dem Händler günstig ab.
Einen Jugendtraum erfüllt
Von einem Alfa Romeo Spider 2000, Baujahr 1980, träumte Bernd Eichmüller bereits in jungen Jahren. Später gönnte er sich das Fahrzeug, um es heute ab und an auszufahren. "Damit habe ich mir meinen Jugendtraum erfüllt. Er hat mich schon immer fasziniert. 1984 habe ich ihn gekauft. Die Linienführung ist original von Ferrari".

Besonders sei zudem die Anhänger-Kupplung. Ähnliche Geschichten werden sicher auch hinter vielen weiteren Autos stecken, die am 25. August zu sehen sind.
Am Sonntag bei den Geo Classics im Rahmen des Stadtfestes wird die Innenstadt bereits ab dem frühen Morgen abgesperrt. Die Organisatoren der Veranstaltung bitten die Anwohnenden, ihre Fahrzeuge bis um spätestens 8 Uhr aus dem gesperrten Bereich zu entfernen.

Die Zufahrt zur Altstadt für die teilnehmenden Oldtimer wird wieder nur über zwei Stellen möglich sein: von Norden her im Bereich Rügshöfer Straße/Kienberger und von Süden über die Grabenstraße im Bereich Sparkasse. In der Altstadt sind an diesem Tag etliche freiwillige Helfer unterwegs, die als Einweiser die Parkplätze zuweisen.
Auf rund 1,3 Kilometer Länge zieht sich laut Jörg Zink die Schau entlang der Straßen und Plätze, die für die Oldtimer zur Verfügung stehen. "Da passen schon einige hin. Wir mussten bisher noch keinen abweisen."