
Die Umnutzung einer Bäckerei in einen Cateringbetrieb und die Abgabe einer Absichtserklärung zur künftigen Klärschlammentsorgung waren die wesentlichen Punkte in der vergangenen Sitzung des Gemeinderates Eußenheim.
Bürgermeister Achim Höfling stellte den Antrag der Firma Schmauseglück der Jungunternehmerin Susanne Wolf – hinsichtlich des Umbaus und der Umnutzung der Räume der ehemaligen Bäckerei Rudolph in Eußenheim zu einem Cateringbetrieb – vor. Für die Untere Berggasse liegt kein Bebauungsplan vor. Da die Backstube bisher schon für die Lebensmittelproduktion genutzt wurde, der Cateringbetrieb zum Charakter der Umgebung passt und Anwohner ihr Einverständnis erklärt haben, stimmte der Rat geschlossen dem Bauantrag zu. Über die Nutzungsänderung wird das Landratsamt entscheiden. Die bisherigen Verkaufsräume der Bäckerei Rudolph an der Straßenfront nutzt die Großbäckerei Maxl Bäck als Filiale.
Neuer Zweckverband, um Klärschlamm zu recyclen
Anfallender Klärschlamm in der gemeindlichen Kläranlage Eußenheim wird derzeit in einem Speicherbecken gesammelt, etwa zwei Mal im Jahr von einer mobilen Schlammentwässerungs-Anlage entwässert und im Zementwerk Schwenk als Brennstoff mitverbrannt. Hierfür entstehen Kosten von jährlich etwa 60.000 Euro. In der Klärschlammverordnung von 2017 ist ab 2029 eine Pflicht zur Phosphorrückgewinnung enthalten, wenn der Phosphorgehalt mehr als 20 Gramm pro Kilogramm Trockenmasse beträgt.
Dies ist in Eußenheim der Fall, berichtete Höfling. Der als Dünger und damit für die Nahrungsmittelsicherheit benötigte Phosphor ist nicht anderweitig ersetzbar und ein endlicher Rohstoff, der zudem in Europa nicht vorkommt. Jeder Mensch scheidet mit dem Urin Phosphor aus. Mit einer sogenannten Monoverbrennung (dabei werden keine ergänzenden Brennstoffe eingesetzt) kann aus der Asche des Klärschlammes Phosphor gut zurückgewonnen und für ein wirtschaftliches Recycling bereitgestellt werden. Beim Verbrennen im Zementofen geht der Phosphor dagegen verloren.
Kommunen im Landkreis Main-Spessart prüften Optionen zur gemeinsamen Entsorgung des Klärschlammes und Erfüllung der Klärschlammverordnung. Dabei soll eine neue Trocknungsanlage am Müllheizkraftwerk Würzburg gebaut werden. Im Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt würde durch Monoverbrennung der Trockenmasse Phosphor zurückgewonnen werden. Hierzu soll noch in 2024 ein neuer kommunaler Zweckverband (ZV) gegründet werden. Der Rat beschloss einstimmig, dem ZV beizutreten.
Bürgermeister Höfling informierte zudem, dass am 12., 13. und 20. Juni Flurbegehungen mit ausgewählten Personen in allen Ortsteilen zur Starkregenvorsorge geplant seien. Die Betreiberfirma Statkraft der Windräder bei Aschfeld und Eußenheim zahle ab sofort Kommunalabgaben an die Gemeinden im Umkreis von 2,5 Kilometern.