
Dem Gemeinderat wurde in der jüngsten Sitzung ein Konzept zur Errichtung eines Nahwärmenetzes für das neue Dorfzentrum, die Schule und die katholische Kirche vorgestellt. Weiter waren einige Bauanträge abzuarbeiten und einige Satzungsänderungen für die Entwässerungsanlage und die Wasserversorgung vom Rat abzusegnen.
Schwerpunkt der Sitzung des Gemeinderates war die Konzeptvorstellung der Energieagentur Unterfranken für die Errichtung eines Nahwärmenetzes für die Grundschule, die katholische Kirche und das neue Dorfzentrum mit Ärztehaus, Gemeindehaus und Dorfladen. Diplomingenieur Otmar Körner hatte ein Grobplanung für die Nahwärmeversorgung ausgearbeitet. "Am günstigsten ist die Biogasanlage und danach kommt die Hackschnitzelanlage", erklärte er. In seiner Planung sollte das Hackschnitzellager an der Schule angebaut und die Heizung dort untergebracht werden.

Die ursprüngliche Planung sah das Hackschnitzeldepot und die Heizung am Pfarrhaus bei der Kirche vor. Die gedämmte Wärmeleitung mit einem Doppelrohrsystem verläuft von der Grundschule über die Staatsstraße, an der evangelischen Kirche vorbei, quert erneut die Straße und erreicht das neuen Dorfzentrum, das Gebäude des jetzigen Dorfladens und versorgt weitergehend die katholische Kirche und das Pfarrhaus. Das Hackschnitzellager benötigt ein Volumen von etwa 900 Kubikmeter. Otmar Körner plädierte für diese Nahwärmeform, die eine Wertschöpfung für die Region ist und unabhängig von Energielieferanten macht. "Die Argumente mit der CO₂-Belastung zählen nicht, denn jeder abgestorbene Baum, der nicht aufgearbeitet wird, verliert seinen CO₂-Gehalt über die Jahre", ergänzte er die Diskussion der Umweltschützer zum Kohlendioxid-Ausstoß der Holzverbrennung.
Dezentrale Versorgung mit warmen Wasser über Wärmepumpen
Die Länge der Heizungsrohe beträgt etwa 336 Meter mit einem Wärmeverlust von 3,62 Prozent für die Heizperiode von acht Monaten. Die übrige Zeit müssten die Häuser mit warmen Brauchwasser über kleine Wärmepumpenanlagen dezentral versorgt werden. Nach seinem Berechnungsmodell lägen die Gesamtkosten nach Abzügen der Fördergelder bei 534.000 Euro. In der anschließenden Diskussion schlugen die Gemeinderäte Sebastian Gebert, Jürgen Brönner, Ralf Schwarz oder Bernd Ditterich verschiedene Standorte des Hackschnitzellagers vor oder erwogen die Anbindung von Privathäusern an das Nahwärmenetz. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Projektierung des Nahwärmenetzes an die Basisplan GmbH Marktheidenfeld zur Einarbeitung in den Gesamtplan weiterzuleiten.
Ein zusätzlicher Punkt in der Tagesordnung war ein Servicevertrag mit der Firma Kemper für die sechs Luftreinigungssysteme in Schule und Kindergarten in Höhe von 4250 Euro im Jahr. Dem stimmten neun Gemeinderäte zu, vier waren dagegen. Sie plädierten für die Abschaltung und Entfernung der Geräte im Herbst 2023. Die Argumentation wird in der nächsten Sitzung erneut beraten.
Letzte Gelegenheit, sich in Gräfendorf impfen zu lassen
Die Änderungen in den Satzungen der Entwässerungsanlagen und der Wasserabgabesatzung wurden zugunsten der Grundstücksbesitzer geändert und einstimmig vom Rat angenommen. Auch dem Antrag zur Förderung von vorhandenen Altbauten für das alte Wirth-Haus in der Hauptstraße 1 von maximal 5000 Euro stimmten die Ortsvertreterin und die Ortsvertreter einstimmig zu.
Der Bürgermeister informierte über die letztmalige Gelegenheit, sich im mobilen Impfzentrum in Gräfendorf am 9. Dezember impfen zu lassen. Der Glasfaserausbau in Schonderfeld soll im ersten Quartal 2023 abgeschlossen werden und die Umstellung auf Energiesparlampen in Gräfendorf soll in der 46. bis 48. Kalenderwochen abgeschlossen werden.