
Am Donnerstag kam es am Karlstadter Marktplatz zu einem kleinen Eklat: Bio-Cowboy Thomas Garos zog mit seinem Stand, an dem er Obst, Gemüse, Brot, Käse, Nudeln und weitere Bio-Produkte verkauft, wieder ab. Er fühlt sich von der Stadt Karlstadt ungerecht behandelt. "Hier werden nicht alle Anbieter gleich behandelt", sagt er.
Grundsätzlich hat sich der Karlstadter Markt in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Auch Garos ist gerne da: "Ich wurde vom Stadtmarketing angesprochen und eingeladen. Nun bin ich schon im dritten Jahr hier." Der 38-Jährige Karbacher ist wegen seines Cowboyhuts unverwechselbar, wegen seiner Produkte beliebt. Das Ordnungsamt der Stadt allerdings hat ihn, meint er, auf dem Kieker.
Ist das Ordnungsamt zu streng?
Schon dreimal hat er Strafzettel erhalten, weil er sein Auto nach dem Ausladen nicht gleich weggefahren hat, sagt er. "Der Markt beginnt offiziell um 9 Uhr. In der Regel treffe ich gegen 8.30 Uhr zum Aufbau ein." Dann seien aber schon Kunden da, die er nicht warten lassen wolle. Deshalb komme er selten dazu, sein Fahrzeug wie vorgeschrieben bis 9.30 Uhr an einer anderen Stelle zu parken. "Oft wird es nach 11 Uhr, bis ich wegfahre."

Nun sei es aber nicht so, dass ihn jemand zum Wegfahren auffordere und er dies verweigere. "Die Stadt beobachtet den Marktplatz per Webcam", sagt Garos. "Und ich erhalte dann einen Strafzettel per Post nachhause." Zuletzt über 60 Euro. Er habe sich darüber beim für die Markt-Organisation zuständigen Stadtmarketing beschwert. Dessen neue Leiterin Carolin Müller habe erwirkt, dass er den Strafzettel nicht habe bezahlen müssen.
Am Donnerstag aber sei nun der Spargelhof Gold aus Karlburg mit einem Sprinter vorgefahren, habe einen Tisch davorgestellt und sei mit dem Auto auf dem Marktplatz geblieben. Marktmeister Walter Keller habe ihm gesagt, es handele sich beim Sprinter um ein "Verkaufsfahrzeug", das dort stehen dürfe. Das brachte Garos auf die Palme. Er brach seinen Aufbau ab und fuhr um kurz nach 10 Uhr wieder nachhause. "Ich habe auf etwa 1000 Euro Umsatz verzichtet", behauptet er.
Der Karbacher macht nicht dem Spargelhof Vorwürfe, sondern dem städtischen Ordnungsamt: "Wir wollen hier regionale und nachhaltige Produkte anbieten und das Ordnungsamt macht das kaputt." Bei den Märkten in Marktheidenfeld und Wertheim gebe es derartige Probleme nicht. Die Stadt Karlstadt beziehungsweise das Ordnungsamt beantworteten eine kurzfristige Anfrage nicht vor Redaktionsschluss.
Das Stadtmarketing versucht zu vermitteln
Carolin Müller bemüht sich um Differenzierung: "Grundsätzlich wollen wir Herrn Garos gern auf dem Markt behalten. Er hat sicher zur positiven Entwicklung beigetragen." Sie verstehe auch, dass er als Einzelunternehmer sein Auto nicht immer sofort wegfahren könne. Deshalb habe sie sich ja beim Ordnungsamt für Kulanz eingesetzt. Grundsätzlich aber gelte: "Der Marktplatz ist kein Parkplatz." Und der Sprinter des Spargelhofs Gold sei kein Privatfahrzeug, sondern als Aufbewahrungsort für den verderblichen Spargel unentbehrlich.
Der am Donnerstag in Karlstadt tätige Mitarbeiter des Spargelhofs möchte namentlich nicht genannt werden. Er erklärt aber, dass der Spargel im Fahrzeug gekühlt gelagert werde. Seit Jahren werde das Auto deshalb auf dem Marktplatz akzeptiert.
Carolin Müller will die Sache bis nächsten Donnerstag klären. "Herr Garos hat seinen Stand auf einem Anhänger, den er mit dem Privatfahrzeug auf den Marktplatz zieht. Einige andere Anbieter verkaufen aus den Firmenautos heraus." Dennoch will sie mit den anderen Händlern Rücksprache halten, um deren Meinung einzuholen. "Es ist in unserem Interesse, dass sich alle wohlfühlen", sagt Müller.
Bei Kindern würde man sagen, "nicht lernfähig". Schon ein paar Mal habe ich für meinen Arzttermin keinen Parkplatz mehr gefunden und einen Strafzettel erhalten. Das Ordnungsamt ist überhaupt nicht einsichtig, das ich doch für Beschäftigung in der Stadt sorge.
Habe für mich beschlossenen früher loszufahren und wenn doch wieder einen Strafzettel gibt, diesen ohne jammern und murren zu bezahlen.
verstehe ich den Mumpitz nicht. Der "ganze Platz" steht voll mit Fahrzeugen, und einer kriegt ein Ticket, weil sein Fahrzeug ja kein "Verkaufsfahrzeug" ist? Echt, sowas kann es nur in Deutschland geben. Das Ordnungsamt sollte sich mMn mal lieber drum kümmern, dass nicht jeder Hinz und Kunz die Kreuzungen und die "Gässli" (so) zuparkt, dass im Ernstfall Rettungswagen bzw. Feuerwehr jede Menge Zeit verlieren würden. Jede Wette, das ist nicht bloß "bei uns" so, sondern auch in "Karscht".
In anderen Ländern würde man sich über so eine Meldung kugeln, vor Lachen!
Beim neuen Kaufland in Lengfeld steht ein Häuschen, natürlich nebst Fahrzeug des Betreibers, sogar auf einem Behinderten-Parkplatz! Das gehört natürlich sofort abgerissen, nebst vorhergehender Räumungsklage, und dem ganzen Brimborium, was so einer Stadt mal einfallen könnte...
Ist Deutschland wirklich so steif, dass es nicht mal fünfe gerade sein lassen kann, oder will???
Er kennt die Auflagen! Sich benachteiligt fühlen weil ein Anderer ein Verkaufsraum hat ist geradezu lächerlich. Warum holt sich der Cowboy nicht auch ein solches? Bei 1000 Euro Umsatz pro Markttag plus Hofverkauf müsste das finanziell durchaus möglich sein.
Aber das Ordnungsamt hat schon spezielles Personal!!