Der Neubau der Kinderkrippe in Himmelstadt wird eine Photovoltaik-Anlage aufs Dach bekommen. Diese wird mit 30 Kilowatt Spitzenleistung kleiner gebaut als es technisch möglich wäre. Das hat bürokratische und steuerliche Gründe. Die Dachfläche würde für nahezu die doppelte Leistung reichen. Der Gemeinderat beschloss, für den Bau ortsansässige Firmen anzufragen.
Die Gemeinde betreibt bereits Photovoltaik-Anlagen auf dem Bauhof sowie einem Gebäude in der Brückenstraße. Laut Steuerberater muss kein Eigenbetrieb gegründet werden, wenn mehrere Anlagen nicht zu einer organisatorischen Einheit zusammen gefasst sind und jeweils laut Markenstammregister die Grenze von 30 Kilowatt Peak nicht überschreiten. Gleichzeitig ist das die Grenze für die Befreiung von der Umsatzsteuer für die Solarmodule und alle anderen Komponenten.
Dennoch soll die Photovoltaik-Anlage so gebaut werden, dass sie leicht nachträglich erweitert werden kann. Einige Gemeinderäte vermuten, dass sich die rechtlichen Rahmenbedingungen in den nächsten Jahren noch ändern könnten.
Kindergarten auf Stelzen: Erstmal keine Absperrung
Wegen seiner Lage im 100-jährigen Hochwasserbereich musste die neue Kinderkrippe aufwändig auf Stelzen gesetzt werden. Bei einem Ortstermin des Bauausschusses Mitte Juni gab es Bedenken, dass Kinder unter das Gebäude krabbeln könnten und kaum mehr von Erwachsenen zu erreichen wären. Der Wunsch nach einer Absperrung, zum Beispiel in Form eine Zaunes, wurde laut. Das ist laut Bürgermeister Herbert Hemmelmann aber nicht so leicht möglich. Dass der Spalt freigehalten wird, sei ausdrücklich Bedingung für die Ausnahmegenehmigung zum Bau im Hochwasserbereich gewesen. Einer Änderung müssten Landrats- und Wasserwirtschaftsamt zustimmen. Das würde sehr wahrscheinlich so lange dauern, dass die Kinderkrippe nicht wie geplant zum neuen Schuljahr eröffnet werden kann. Der Bürgermeister schlug vor, die Situation zunächst zu beobachten, vermutlich werde es beim Schreck und schmutziger Kleidung bleiben.
Die Kücheneinrichtung für die neue Kinderkrippe vergab der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung zum Preis von 19.250 Euro an die Firma Hornung aus Zellingen. Zudem genehmigte er zwei Nachträge. Bei den Elektroarbeiten durch die Firma Paul Müller aus Eisingen belaufen sie sich auf 18.250 Euro und haben auch mit der PV-Anlage zu tun, für die eine größere Verteilung gebaut werden musste. Zudem waren Telefon- und EDV-Verkabelung nicht Teil der Auftragsvergabe. Reduziert werden die Kosten durch weniger Lampen. Der Nachtrag für die Außenanlagen der Baufirma Alexander Konrad aus Himmelstadt beläuft sich auf 51.500 Euro und ist damit fast 54.000 Euro günstiger als die Kostenberechnung der Ingenieurbüros. Neben Geländeanpassungen und Einteilung der Spielbereiche zwischen Neubau und bestehendem Kindergarten, geht es dabei auch um das Herrichten der Parkplätze auf dem Wiesenstreifen unterhalb der Grundschule.
Rat entschied sich für alte Flurbezeichnung
Genehmigt wurden von Gemeinderat zwei Rechnungen. Die Holzernte mit dem Harvester im Juni 2024 durch den Forstservice Manuel Lind aus Rieneck kostete 10.000 Euro. Die Sanierung von Rissen in Ortsstraßen durch die Firma ABS Meiller aus Wernberg-Köblitz kostet 750 Euro. Damit waren drei Arbeiter zwei volle Tage beschäftigt.
Die Zufahrtsstraße von der Kreisstraße zum "Sondergebiet großflächiger Einzelhandel Rote Wiese" wird "Rote Wiese" heißen. Mit dem einstimmigen Beschluss entschied sich der Gemeinderat für die alte Flurbezeichnung. Aktuell entsteht dort eine Norma-Filiale.
Über vier Jahren nach dem Grundsatzbeschluss für die erste Änderung des Bebauungsplanes "Häuslesäcker" konnte sie der Gemeinderat mit einem Satzungsbeschluss abschließen. Inhaltlich ging es um einen zusätzlichen Bauplatz, nötig waren drei Beteiligungsrunden der Öffentlichkeit und Träger öffentlicher Belange. Von einer Umweltprüfung konnte abgesehen werden.