Das Karlstadter Rathaus, die Scherenburg, die Lohrer Stadthalle – diese und viele weitere Bauwerke in Main-Spessart leuchteten am Montagabend rot. Unternehmen der Eventbranche aus dem Landkreis hatten sich an der bundesweiten Aktion "Night of Light" beteiligt, um auf die schwierige Situation der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen.
Thorsten und Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der Firma Etha, haben am Montagabend auch ihr Firmengebäude in Urspringen rot beleuchtet. "Wir waren von Anfang an vom Lockdown betroffen, und es ist noch nicht abzusehen, wann die Situation für uns besser wird", sagt Andreas Hoffmann im Gespräch mit dieser Redaktion. Das Verbot von Großveranstaltungen wurde schließlich erst kürzlich verlängert. Den Unternehmern fehlt aktuell die Planungssicherheit, beklagen sie.
Sorge um Solo-Selbstständige ist groß
Bis Corona kam, sah es gut aus für das Unternehmen, das Veranstaltungstechnik vertreibt, Scheinwerfer oder Videoprojektoren verleiht und auch Zubehör für E-Learning-Systeme verkauft. "Die Auftragslage war gut", sagt Thorsten Hoffmann. Seine Hoffnung ist, dass die Bundesregierung vielleicht bald bestimmte Arten von Veranstaltungen wieder erlauben könnte: "Man muss einen Unterschied machen zwischen Veranstaltungen wie Après-Ski-Parties in Ischgl auf der einen Seite und Tagungen, Seminaren oder Betriebsversammlungen auf der anderen Seite, also Veranstaltungen, bei denen sich sehr gut Mindestabstände einhalten lassen", fordert der Unternehmer.
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Andreas Hoffmann sorgt sich auch um die vielen Solo-Selbstständigen in der Branche. Viele Menschen wüssten gar nicht, wie viele Branchen von der Veranstaltungswirtschaft profitieren: "Das geht bis zum Metzger im Dorf, der das Fleisch für die Häppchen liefert."
Karnevalisten leiden unter abgesagten Veranstaltungen
Mit der Eventbranche solidarisierten sich auch die Mitglieder des Carneval-Club "Die Steeäisel" aus Homburg, indem sie ihr Vereinsheim rot beleuchteten. Weil etwas die Maibaumaufstellung und das Homburger Weinfest ausfallen mussten, stehe die "Äisel" vor einem wirtschaftlichem Engpass, schreibt der Verein in einer Pressemitteilung. Das sei besonders schmerzlich, da am Vereinsheim eigentlich noch Baumaßnahmen ausstehen.