
Wege von über 40 Kilometern Länge laden in Stetten ein zum Wandern durch die Natur und durch die Landschaft über der Wern oder dem Main. Was aber bisher hauptsächlich der Ortskenntnis oder dem Zufall überlassen war, hat jetzt die Arbeitsgruppe "Natur und Wege Stetten" in geordnete Bahnen gebracht. Mit einer zünftigen Wanderung durch die Weinberge am Brückberg hoch zum Kolpingkreuz und einem Treffen auf dem dort eingerichteten kleinen Festplatz wurde die fast fünfjährige Arbeit der Öffentlichkeit vorgestellt und offiziell übergeben.
Planungen laufen seit 2009
Passionierte Wanderer wissen es schon längst: in Karlstadt sind die wichtigsten Wege durch Schilder mit der Bezeichnung K1 bis K10 gekennzeichnet, ab sofort wird dies bis auf K16 erweitert mit dem Schwerpunkt der Gemarkung Stetten. Deshalb beginnen und enden vier Rundwege im Ortskern, zwei sind Stichwege, die eine Anbindung nach Karlstadt und Himmelstadt anbieten. Die Schwierigkeitsgrade sind unterschiedlich und lassen Spielraum je nach individueller Leistungsfähigkeit. So gibt es bequeme Routen wie durch das Werntal oder anspruchsvolle Steigungen durch das "Glaab" oder den direkten Aufstieg zum Brückberg.
Seit 2019 beschäftigt sich die Gruppe Natur und Wege Stetten mit der Planung und Gestaltung des Vorhabens. Es galt Planungen aufzustellen, mögliche Wege abzugehen und sie herzurichten. In Absprache mit der Stadt Karlstadt wurden GPS-Daten erfasst und Beschilderungen entwickelt. Diese werden digitalisiert und zur Einstellung der Wege auf der Homepage der Stadt Karlstadt vorbereitet. Dies geschah weitgehend in Eigenleistung der 13 ehrenamtlichen Helfer unter der Leitung von Wolfgang Seidenfaden.
Hoher persönlicher Einsatz der "Wegegruppe"
Es galt auch, die künftige Pflege der Wege und die rechtlichen Grundlagen wie Versicherung und Eigentumsverhältnisse zu klären. Schließlich enden manche Wege im "Nichts" oder es ist die Nutzung öffentlicher Straßen nötig. Die angefangene Kartierung der Karlstadter Wege wird auch in Stetten fortgeführt. Alle Wege sind auch digital unter der Homepage der Stadt Karlstadt abrufbar. Ein PDF der einzelnen Wege mit Plan und Beschreibung des Weges kann dort heruntergeladen werden

Bei der Eröffnungswanderung machten sich die Beteiligten auf den steilen Weg hinauf zum Kolpingkreuz. Dort stellte Wolfgang Seidenfaden das Projekt vor und dankte allen ehrenamtlichen Helfern der "Wegegruppe", die mit viel persönlichem und materiellen Einsatz das Vorhaben auf den Weg gebracht und durchgeführt haben. "Ohne euch hätt's nicht funktioniert", sagte zu den anderen Mitgliedern der Gruppe, Annette und Jürgen Deissenberger, Josef Krebs, Jochen Gerhard, Helmut und Margit Goldstein, Florian Luhmann, Stefan und Franzi Höfling, Edwin Gerhard, Maik Burkhardt und Florian Luhmann.
Bürgermeister Michael Hombach lobte die Initiative der Dorfentwicklungsgruppe "Natur und Wege Stetten" und des Fördervereins Kulturgaden. Natürlich sei die Erweiterung des Wanderwegenetzes nicht von heute auf morgen geschehen. Es mussten Routen konzipiert, Schilder hergestellt, aufgestellt und zukünftig immer wieder auch auf den neuen Wegen nach dem Rechten gesehen werden. Er hob auch die Arbeit des städtischen Bauhofs hervor. Doch auch bei der Weiterentwicklung bleibe man stets in Bewegung. Im Laufe dieses Jahres wird die Stadt K-Wege-übergreifend Übersichtstafeln grafisch gestalten. So wird der Wanderer alle Wege im Umkreis seines Standortes auf einen Blick finden und kann sich direkt vor Ort informieren. Auch eine Erweiterung der Wanderkarte sei geplant.
