
Es ist das größte und teuerste Projekt, das die Gemeinde Eußenheim jemals gestemmt hat. Sieben Jahre nach der Schließung des Schulhauses im Ortsteil Aschfeld konnte jetzt der Neubau der "Grundschule Kirchenburg" mit einem großen Fest an die 111 Schüler übergeben werden. Die Begeisterung der Kinder, die dieses mit Liedern und Tänzen feierten, rissen nicht nur die Gäste mit, sondern auch die Kultusministerin Anna Stolz und den Eußenheimer Bürgermeister Achim Höfling.
"Dieses Gebäude ist ein Haus für alle Eußenheimer, für die gesamte Gemeinde", sagte der Bürgermeister. Es sei ein Bau für die Kinder zum Wohlfühlen und man könne mit keinem anderen Bauwerk so viel Gutes erreichen. Als der Gemeinderat 2021 den Auftrag für den Neubau erteilte, ging er von einer Kostenberechnung von 7,5 Millionen Euro aus. Durch die geänderte Situation am Bau und die allgemeine Inflation steigerte sich dies mittlerweile auf acht Millionen, an staatlichen Förderungen flossen 4,7 Millionen. Den Rest muss die Gemeinde nun weitgehend zu einem Zinssatz von 1,1 Prozent finanzieren. Im neuen Schuljahr besuchen nun 111 Kinder die "Grundschule Kirchenburg", unterrichtet werden sie in sechs Klassen von acht Lehrerinnen und einem Lehrer.
Kultusministerin Anna Stolz kam zum Eröffnungsfest
Die Bayerische Kultusministerin Anna Stolz beglückwünschte die Eußenheimer und meinte, jeder Cent sei hier bestens investiert. Bayern sei ein Bildungsland, aber das funktioniere nur, wenn starke Sachaufwandsträger die Chance hätten, moderne Bildungseinrichtungen zu verwirklichen. Hier in Aschfeld könnten nun innovative Lernlandschaften und hochengagierte Lehrkräfte die Kinder bestmöglich ausbilden. Auch der Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab sprach ein Grußwort.

Als verantwortlicher Architekt stellte Helge Bey aus Karlstadt sein Aschfelder Werk vor. Es sei in jeder Hinsicht ein Abenteuer gewesen, sagte er. Ein kompliziertes Hanggrundstück mit langgestreckter Form, die Feuerwehrzufahrt zur Kirchenburg und ein ehrgeiziges Raumprogramm für einen modernen Schulbau mussten unter einen Hut gebracht werden. Auch die Verbindung der historischen Nachbargebäude mit einer "aktuellen Architektursprache" war zu bewerkstelligen. Im Haus galt es, neue pädagogische Ansätze mit flexibleren Unterrichtsformen und -räumen zu vereinbaren. Jetzt sei es beispielsweise möglich, nicht nur Klassenzimmer, Gruppen- und Lehrmittelräume zu haben, sondern diese auch zu einem großen, offenen Raum für Mehrfachnutzungen zusammenzufassen.
Als äußeres Zeichen des Bauabschlusses überreichte der Architekt symbolisch einen "gebackenen Schlüssel" an die Schulleiterin Sabine Baer und Bürgermeister Höfling. Pfarrer Nikolaus Stanek und Diakon Edgar Burkard, der selbst viele Jahre an der Mittelschule Eußenheim unterrichtet hatte, segneten das Gebäude.
Große Fenster, Farbe, Rückzugsorte und Gemeinschaftsräume
Im Anschluss an die offizielle Einweihungsfeier hatten die Besucher die Gelegenheit, zusammen mit den Kindern die neuen Räume zu besuchen. Sie konnten den Eltern und Verwandten ihre frisch bezogenen Klassenzimmer und die Gruppenräume zeigen. Licht durch große Fenster, Farbe bei der Ausstattung und dazu die Möglichkeit, Rückzugsorte und Gemeinschaftsräume zu nutzen, sind Markenzeichen der Innenausstattung. Moderne Schallschutzsysteme sorgen für eine gute Akustik in dem zweistöckigen Gebäude. Auf dem Pausenhof und in der angrenzenden Kirchenburg hatten Elternbeirat und Eußenheimer Vereine Plätze zur Begegnung und zur Bewirtung der Gäste eingerichtet.