Im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs an der Ladestraße in Gemünden will ein Investor einen Lebensmittel-Discounter, einen Drogeriemarkt und einen Getränkemarkt errichten. Um dies zu ermöglichen, beschloss der Stadtrat bereits im Februar dieses Jahres, dass für das rund 1,7 Hektar große Areal ein Bebauungsplan aufgestellt werden soll. Die Kosten dafür muss der Vorhabensträger übernehmen.
In seiner Sitzung am Montag in der Scherenberghalle gab das Gremium mit 19:1 Stimmen grünes Licht für die von Matthias Kirchner (Bautechnik Kirchner, Oerlenbach) vorgestellte Vorentwurfsplanung. Aus den Reihen der Stadträte wurde das Regelwerk noch dahingehend ergänzt, dass die Gebäude entweder mit Photovoltaikanlagen bestückt oder begrünt werden sollen.
Bauzeit für die drei neuen Märkte in Gemünden von neun bis zwölf Monaten
Wenn es zu keinen Verzögerungen komme, könne man damit rechnen, dass die drei Märkte nach einer neun- bis zwölfmonatigen Bauzeit Anfang 2025 ihren Betrieb aufnehmen, hieß es.
Wie Kirchner berichtete, müssen bei der Entwicklung des Gebietes insbesondere Belange des Denkmal-, Arten- und Immissionsschutzes berücksichtigt werden, zudem spielten mögliche Altlasten und Kampfmittel im Untergrund eine Rolle. Die alten, denkmalgeschützten Gebäude sollen seinen Worten nach erhalten bleiben. Für die derzeit in Abrissgebäuden angesiedelten Fledermäuse sollen Kirchner zufolge Ausweichquartiere in Form von im Umfeld aufgehängten Fledermauskästen geschaffen werden.
Platz für die Ansiedlung weiterer Gewerbebetriebe in Gemünden
Neben den geplanten drei Märkten ist auf dem Areal laut Kirchner noch Platz für die Ansiedlung weiterer Gewerbebetriebe. Möglich seien beispielsweise Gaststätten, Cafés oder Büros; ausgeschlossen seien hingegen Tankstellen, Vergnügungsstätten und Wohnungen.
Die Hauptverkehrsanbindung des Gebietes soll nach den Worten des Planers über den bestehenden Knotenpunkt Wernfelder Straße (B26) / Bergstraße erolgen, der zu einer ampelgeregelten Kreuzung umgebaut werden solle; eine diesbezügliche Abstimmung mit dem staatlichen Bauamt sei bereits erfolgt.
Ampel-Kreuzung oder Kreisverkehr am Knotenpunkt zur B26?
Wolfgang Remelka (Bündnis für Bürgernähe) machte deutlich, dass er einen Kreisverkehr besser fände, als die vorgesehene ampelgeregelte Kreuzung; bei Wartezeiten in der Bergstraße befürchte er Ausweichverkehr in der Friedenstraße, die auch Schulweg sei. Dem hielt Bürgermeister Jürgen Lippert (Bündnis für Bürgernähe) entgegen, dass die Querung der Bundesstraße 26 für Fußgänger mit einer Ampelregelung gefahrloser sei.
Außerdem sprach sich Remelka für eine Anbindung des Gebietes an den öffentlichen Personennahverkehr aus. Monika Poracky (SPD) sagte, beim Umbau der Kreuzung solle man versuchen, eine Vollsperrung zu vermeiden.
Man sollte auch die Möglichkeit einer Fußgängerbrücke bedenken. Je nach Bauweise der Märkte, könnte diese direkt in das Gebäude führen und mit Aufzügen behindertengerecht ausgebaut werden. Dann entfiele eine lange Rampe.