Das Time Magazine und Statista haben Schneider Electric als nachhaltigstes Unternehmen der Welt ausgezeichnet. Verglichen wurden 500 Unternehmen aus 30 Ländern. Schneider Electric, der französische, börsennotierte Elektrotechnik-Konzern, der seinen Hauptsitz bei Paris hat und in mehr als 100 Ländern vertreten ist, erreichte dabei Platz eins. Am Standort Marktheidenfeld arbeiten knapp 400 Mitarbeiter aus 26 Nationen. Im Interview erklärt Kathrin Aehling, Vice President für Channel & Marketing bei Schneider Electric, welchen Nachhaltigkeitsgedanken das Unternehmen verfolgt und welchen Anteil der Standort Marktheidenfeld dabei hat.
Kathrin Aehling: In Marktheidenfeld betreibt Schneider Electric einen wichtigen Forschungs- und Entwicklungsstandort. Vieles von dem, was Schneider Electric weltweit für den nachhaltigen Betrieb zum Beispiel von Industrieanlagen anbietet, wurde in Marktheidenfeld entwickelt oder mit-entwickelt. Das umfasst Hard- und Softwarelösungen für die Automatisierung und Digitalisierung von Industrieanlagen, die sich unter dem Oberbegriff "Industrie 4.0" zusammenfassen lassen. Von Marktheidenfeld gehen also ständig neue Impulse für nachhaltiges Wirtschaften aus.
Aehling: Nachhaltigkeit ist seit mehr als 20 Jahren prägendes Charakteristikum für das Geschäftsmodell von Schneider Electric. Es geht immer darum, Kunden, zum Beispiel Industrieunternehmen, Energieversorger oder Betreiber von Gebäuden und Rechenzentren mithilfe von Digitalisierung, Automatisierung und KI nachhaltiges Wirtschaften zu ermöglichen.
Aehling: Nein, nicht nur. Wir verfolgen auch selbst sehr ambitionierte Nachhaltigkeitsziele. Ab 2025 wollen wir unsere Standorte CO₂-frei betreiben. Bis 2050 soll unser gesamtes Wertschöpfungsnetzwerk, inklusiver unserer Zulieferer, frei von Treibhausgasemissionen funktionieren. Zu diesem Zweck wenden wir unsere eigenen Technologien auch selbst an, etwa für das energiesparende Gebäude- und Energiemanagement oder für eine ressourcensparende Produktion.
Aehling: Zum Beispiel der Ausbau der digitalen Stromnetze. Solange diese nicht flächendeckend existieren, können Industrieunternehmen, die auf eine konstante Versorgung mit hochwertigem Strom und Spannung angewiesen sind, ihren Strom nicht zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen beziehen. Oder das Thema Kunststoff. Wir von Schneider Electric sind sehr darauf bedacht, den Anteil an Plastik drastisch zu reduzieren und wo das nicht möglich ist, auf recycelten Kunststoff umzusteigen. Die Beschaffung von hochwertigen recycelten technischen Kunststoffen ist aktuell aber noch sehr schwierig und kostspielig, denn es existiert kein sortenreines Rücknahmesystem wie im Fall von PET-Flaschen und die Recyclingverfahren sind sehr aufwendig. In Summe aber zeigen sowohl wir als auch viele andere Unternehmen, dass nachhaltiges Wirtschaften schon heute möglich und bezahlbar ist.