
Die Narren des Rienecker Fasenachtskomitees (RFK) starten heuer wieder voll durch. Den Akteurinnen und Akteuren merkte man bei der ersten Prunksitzung im vollbesetzten Saal des Bürgerzentrums an, dass sie nach zweijähriger Coronapause einen Riesenspass daran hatten, endlich wieder auf der Bühne mit Tanz- und Showdarbietungen, Büttenreden und Sketchen das Publikum zu begeistern. Die Gäste feierten in prächtiger Stimmung mit.
Der "Üwerzuch" spielt bei der Rienecker Fasenacht eine althergebrachte Rolle. Und so verkündete der Herold des Grafen nach dem gemeinsamen Einzug mit ihrem närrischen Gefolge im Traditionsgewand unter Assistenz von Landrätin Sabine Sitter, dass der historische Narrenumzug nun für das Jahr 2025 vorgesehen ist. Das Jubiläum 500 Jahre Fasenacht Rieneck wird somit nachgeholt. Alle Narren "jeder Art und jeden Standes" seien jetzt schon dieser großen gemeinsamen Feier eingeladen. Jede Idee und helfende Hand zum Gelingen des Spektakels seien herzlich willkommen.
Gäste aus Erlenbach, Marktheidenfeld und Eußenheim
Die Sitzungspräsidentin Karin Ullrich lud für heuer zum Narrentreiben am Faschingsdienstag ein. Sie führte gekonnt und souverän durch das rund fünfstündige Programm. Im Festsaal feierten ferner Abordnungen der benachbarten Faschingsvereine wie der Erlenbacher Carneval Verein (ECV), die Lorbser aus Marktheidenfeld, die Lorbser vom SV Eußenheim und die "Närrischen Römer" aus Ruppertshütten ausgelassen mit.
Zum Start des Tanz- und Showreigens verzauberten die Mädchen der Kindergarde das frohgelaunte Publikum. Als kleine "Trolls" mit bunten Kostümen und blauen Haaren tanzten und wirbelten sie glücklich und lustig über Bühne. Wie alle weiteren Garden wurden sie von den Gästen im Saal begeistert gefeiert und kamen nicht ohne Zugabe von der Bühne.

"Wir sind zurück", so meldete sich auch die Jugend-Showtanzgarde des RFK. Ihre Darbietung wurde mit großem Beifall belohnt. Beim Gardetanz imponierte die Marschtanzgarde mit den vielfältigen tänzerischen Figuren und exakt einstudierten Schrittkombinationen.
Cowboys und Saloon-Girls
"A Tänzle uff die Schnelle" präsentierten die schon etwas reiferen Damen der "Schrumpelgarde". Sie bereichern schon seit einigen Jahren das bunte Programm der Prunksitzungen und wurden wie immer mit viel Applaus gefeiert. Das Männerballett zeigte sich heuer im Western-Look mit Steckenpferden tänzerisch als Sheriffs und Cowboys. Sie entführten sie die Anwesenden in den "wilden, wilden Westen" und legten mit den Saloon-Girls eine flotte Sohle aufs Parkett.
Trotz nerviger Hausaufgaben waren die Kinder Erik, Gabriel und Alisa nicht gerade begeistert, als ihnen ihr Vater seine Hilfe bei der der schulischen Pflichten anbot: Solche Lösungen können nur von einem Esel kommen, habe der Lehrer beim letzten Mal gesagt. Die "Faschingsvögel" gingen diesmal auf "Europatour". Mit lustigen Witzen und Liedern brachten sie die Anwesenden das ein und andere Mal zum Mitsingen und Lachen.

Kein gutes Haar lies Karina in der Bütt an den Männern und zog über ihre negativen Eigenschaften her. "Wir Frauen müssen mit dem vorhandenen Material arbeiten", behauptete sie. Mit Musikbeiträgen und Schunkelrunden begleitete Musiker Peter Roth die Auftritte zwischendurch.
Tanz-Sport-Garde Veitshöchheim bildete den Abschluss
An die gute alte Zeit, als die "Rieniker Fasenöchter noch im Üwerzuch" von Haus zu Haus zogen, erinnerte Björn Vogt, der im Jubiläumsüberzug in die Bütt stieg. Er berichtete über das frühere Weihnachten, an denen es nur Kleinigkeiten und keine neuen iPhones gab. Den besonderen Abschluss des glanzvollen Abends bildetet die Tanz-Sport-Garde Veitshöchheim mit ihrem tänzerischen Potpourri aus ihrer großen Show "World of Musical" und vielfältigen Kostümwechseln. Mit dieser Darbietung waren die Akteure kürzlich auch beim fränkischen Fasenacht-Flitter im Bayerischen Rundfunk aufgetreten.
Beim großen Finale trafen sich dann alle Mitwirkenden am Ende der bunten, glitzernden und stimmungsvollen Show nochmals auf der Bühne. "Die Göikel" starteten damit erfolgreich in die heiße Phase der närrischen Jahreszeit.