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Marktheidenfeld
Nach Vorschlag der Marktheidenfelder CSU: Unterschriftenaktion für Musikinstitut
Um zu sparen, schlug die Marktheidenfelder CSU in ihrer Haushaltsrede vor, das städtische Musikinstitut zu schließen. Schüler und Ehemalige wollen das verhindern.
Das Akkordeon-Orchester Marktheidenfeld unter Leitung von Alma Flammersberger (links).
Foto: Mark Heintze | Das Akkordeon-Orchester Marktheidenfeld unter Leitung von Alma Flammersberger (links).
Martin Hogger
Martin Hogger
 |  aktualisiert: 09.02.2024 12:54 Uhr

Seit über 45 Jahren existiert das Musikinstitut der Stadt Marktheidenfeld. "So viel Geschichte in einem Satz einfach wegzustreichen, finde ich ein starkes Stück", sagt Julia Mussauer. Die langjährige Schülerin und Mitglied des im Institut angesiedelten Akkordeonorchesters meint damit einen Vorschlag der Marktheidenfelder CSU in ihrer Haushaltsrede, "das städtische Engagement mit Ende des laufenden Schuljahres auslaufen zu lassen." Um dies zu verhindern, hat Mussauer nun eine Unterschriftenliste gestartet und mobilisiert Aktive, Ehemalige und Fans der Musikschule. Allein zum Jahreskonzert des Akkordeonorchesters kämen regelmäßig über 500 Zuschauer. Regelmäßig fahre man in Partnerstädte. Mussauer: "Marktheidenfeld hat auch was von uns. Wir repräsentieren die Stadt."

Im Musikinstitut der Stadt Marktheidenfeld werden etwa 120 Schüler vom Kleinkind bis zum Senior unterrichtet. Es gibt neun Lehrkräfte für unterschiedliche Instrumente. Gut 40 Musiker aus der Region sind Mitglied des Akkordeon-Orchesters. "So etwas kann eine private Musikschule nicht stemmen", glaubt Mussauer. "Und so viel Geld kosten wir auch nicht."

Musikinstitut macht 70 000 Euro Defizit

In der Stadtratssitzung im vergangenen Juli hieß es, das Defizit des Musikinstituts belaufe sich auf 70 000 Euro. Auch in Zukunft wird es sich etwa in diesem Rahmen bewegen. Der Stadtrat beschloss noch in derselben Sitzung, die Gebühren für die Schüler in Zukunft automatisch jedes Jahr zu erhöhen. Das Musikinstitut kann aufgrund der städtischen Unterstützung viel niedrigere Gebühren für den Musikunterricht verlangen als eine private Schule. Dies war auch der Grund, den Fraktionsvorsitzender Richard Oswald in seiner Haushaltsrede ansprach, warum die CSU diese "freiwillige Leistung" auslaufen lassen wollen würde. "Da coronabedingt viel Unterricht ausfallen musste, sollte, sobald dieser wieder möglich ist, die Stadt nicht Selbstständigen und Künstlern als Konkurrenz gegenüberstehen." 

Julia Mussauer ist überzeugt davon, dass mit einer Schließung des städtischen Musikinstitutes das wertvolle, jahrzehntelange Erbe vieler Musikergenerationen ausgelöscht werden würde. Deshalb wird sie in den kommenden Woche "so viele Unterschriften wie möglich" sammeln, um dies zu verhindern. Ob sie damit Erfolg haben wird, wird die Abstimmung über den Haushalt Mitte Februar zeigen. 

 
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