Mit einer großzügigen Spende bedankte sich eine Motorradgruppe bei den Helfern vom Roten Kreuz. Dies sei nicht selbstverständlich, so die Ehrenamtlichen bei der Spendenübergabe in der Unterkunft des Roten Kreuzes in Homburg.
Am 11. September 2021 war eine elfköpfige Motorradgruppe auf der Kreisstraße MSP 35 bei Unterwittbach unterwegs. Eine 46-jährige Autofahrerin erfasste zwei Motorräder. Eine 54-jährige Motorradfahrerin aus Darmstadt verstarb an der Unfallstelle, ihr 58-jähriger Begleiter kam schwer verletzt mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik. Die Autofahrerin wurde ebenfalls in eine Klinik gebracht.
In der Wittbachhalle wurde vom Roten Kreuz die Betreuung koordinieret. Die Notfallseelsorger (PSNV - Psychosoziale Notfallversorgung) kümmerten sich um die Motorradfahrer, die den Tod ihrer Mitfahrerin betrauerten. Es wurden Getränke und Snacks besorgt und die Weiterfahrt der Motorradfahrer in den Odenwald musste organisiert werden.
Seelsorger hat Kontakt zu Bikern gehalten
"Das war ein großer Einsatz" blickt Kreisbereitschaftsleiter Sebastian Becker zurück. Der Rettungsdienst, so Becker, war regulär alarmiert worden. Eine besondere Herausforderung war die Betreuung der Bikergruppe bis spät in die Nacht. Drei Notfallseelsorger und der Landesfachdienstleiter Motorrad, Werner Wawok, kümmerten sich um die Gruppe. Das Rote Kreuz war mit 34 Helfern, 19 davon ehrenamtlich, vor Ort. Im Einsatz waren auch die Feuerwehren aus Kreuzwertheim, Altfeld, Unterwittbach und Wiebelbach sowie zwei Rettungshubschrauber.
Die Motorradfahrer, sie kommen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, kommunizieren über eine Facebook-Gruppe. Meist treffen sie sich einige Mal im Jahr, um gemeinsam in schöner Landschaft mit dem Motorrad unterwegs zu sein. Jetzt waren sie in die Unterkunft des Roten Kreuzes nach Homburg gekommen, um sich für die geleistete Arbeit der Rotkreuzler zu bedanken. Michael Metzger, der Bereitschaftsleiter aus Homburg, war beim Einsatz als Notfallseelsorger dabei und pflegte den Kontakt mit den Bikern.
"Danke" für die Arbeite des Rotes Kreuzes ist nicht selbstverständlich
Bei Erfrischungsgetränken und belegten Broten setzten sich die Biker mit den Helfern vom Roten Kreuz zusammen. Für die Motorradfahrer war das Zusammentreffen mit den Helfern auch eine Aufarbeitung des schrecklichen Unfalls und ein Stück Trauerbewältigung.
"Es ist nicht selbstverständlich, dass wir nach einem Einsatz eine Spende erhalten", erklärte Michael Behringer, der stellvertretende Kreisvorsitzende des Roten Kreuzes Main-Spessart. Vielmehr müsse man sich immer häufiger über die Behinderung von Einsatzkräften und dem widerlichen Verhalten von Gaffern ärgern.
Klaus Hülcher erinnerte im Namen der Motorradfahrer an die dramatischen Stunden im Herbst des Vorjahres und die vorbildliche Notfallversorgung. Das Einsatzmotorrad des Roten Kreuzes begleite die Gruppe sogar bis in ein Hotel. Hülcher überreichte einen Scheck über 850 Euro an den Kreisverband des Roten Kreuzes und einen weiteren Scheck über 222 Euro an die Notfallseelsorge.