Sturm Zoltan beschäftigt die Feuerwehren in der Stadt Lohr. Wie die Wehr in ihrem Pressebericht schreibt, begannen die Aufräumarbeiten mit einigen umgestürzten Bäumen und Straßen, die geräumt werden mussten. Hier waren die Feuerwehren Pflochsbach, Ruppertshütten, Lohr und Steinbach mehrfach alarmiert.
Der wohl größte Sturmschaden war jedoch am Caritas Seniorenheim aufgetreten: Etwa 120 Quadratmeter des Daches waren beschädigt und ein Blechdach sogar um 180 Grad gedreht. Ein Kran hätte die Dachteile erst nach Ende des Sturms entfernen können, deswegen mussten die Teile von der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk (THW) vor einem Absturz gesichert werden. Ein Baufachberater des THW reiste aus Miltenberg an, um den Einsatzleiter zu beraten.
Notdach musste im Landkreis Würzburg abgeholt werden
Die Feuerwehr forderte über die Integrierte Leitstelle Würzburg Notdächer an und holte sie im Landkreis Würzburg ab. Während das THW die Sicherung der losen Dachteile übernahm, konnten kurzfristig die Spenglerei Schecker, die Zimmerei Wirth und der Kran des Malerbetriebes Hübner organisiert werden, die eine Unterkonstruktion für das Notdach bauten. Im Anschluss wurde mit der Drehleiter der Feuerwehr Lohr das Notdach über den Bereich gelegt und am Gebäude befestigt. So wurde der darunter liegende Technikbereich von einem weiteren Wasserschaden bewahrt.
Insgesamt waren 24 Helfende, darunter sechs Kräfte der Feuerwehr Lohr, zwölf Kräfte des THW Lohr und fünf Handwerker beteiligt. Nach knapp neun Stunden wurde der Einsatz beendet. Florian Schüssler, Geschäftsführer der Caritas Lohr, bedankte sich laut Pressemitteilung: "Durch das professionelle Eingreifen der Hilfskräfte waren die Bewohner und der Betrieb nicht gefährdet, vielen Dank".
Zimmerbrand und lockere Dachziegel
Während des Einsatzes am Caritas Seniorenzentrum musste die Drehleiter der Feuerwehr noch zu zwei weiteren Einsätzen: Am Fuchseneck drohten Dachziegel auf Verkehrswege zu stürzen und in einem städtischen Gebäude kam es zu einem Wasserschaden, weil Wasser durch das Dach eintrat.
Außerdem mussten die Feuerwehren Lohr und Wombach zu einem Zimmerbrand in der Altstadt ausrücken. Weil die Wehr nicht ausschließen konnte, dass sich noch jemand in der Wohnung befand, ging ein Trupp unter Atemschutz in die Wohnung im ersten Stock. Sie fanden zwei verschmorte Holzbretter in der Küche, die den Rauch ausgelöst hatten, ein Feuer gab es nicht.
Michael Hübner, stellvertretender Kommandant der Lohrer Feuerwehr, konnte an diesem Tag auf insgesamt 58 Feuerwehrleute zurückgreifen. Die Kreisbrandinspektion stand mit Kreisbrandinspektor und Kreisbrandmeister beratend an der Einsatzstelle zur Seite.