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Niedernberg
Nach nur einem Jahr stehen bei der CSU Unterfranken schon wieder Wahlen um den Vorsitz an – Auch Markus Söder kommt
Vor einem Jahr war es spannend wie selten bei der CSU. Jetzt stehen beim Bezirksparteitag die regulären Neuwahlen an. Diesmal wird es jedoch keine Kampfabstimmung geben.
Vor einem Jahr wählte die CSU Unterfranken Steffen Vogel (rechts) zum neuen Bezirksvorsitzenden. Sandro Kirchner, der knapp unterlegene Mitbewerber, war der erste Graulant.
Foto: Fabian Gebert | Vor einem Jahr wählte die CSU Unterfranken Steffen Vogel (rechts) zum neuen Bezirksvorsitzenden. Sandro Kirchner, der knapp unterlegene Mitbewerber, war der erste Graulant.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:42 Uhr

So viel Spannung wie vor einem Jahr war selten bei einem CSU-Bezirksparteitag. Im Duell um die Nachfolge des langjährigen Vorsitzenden Gerhard Eck setzte sich der Landtagsabgeordnete Steffen Vogel mit 77:73 Stimmen gegen Innenstaatssekretär Sandro Kirchner durch. An diesem Samstag steht in der Hans-Herrmann-Halle in Niedernberg (Lkr. Miltenberg) die reguläre Neuwahl des Bezirksvorsitzenden auf dem Programm. Vogel hat diesmal keinen Gegenkandidaten.

"Ein paar Prozent mehr als vor einem Jahr sollten es also schon werden", sagt der CSU-Bezirkschef und lacht. Steffen Vogel, der in Obertheres (Lkr. Haßberge) zu Hause ist, hat sich mit seiner eher unkonventionellen Art, die Unterfranken-CSU zu führen, parteiintern Anerkennung verschafft. Viele Mitglieder äußern sich begeistert über die "Marke Vogel", seine parteiinternen Motivation-Workshops sind gefragt.

Der Bezirksvorsitzende im pinken Anzug, das ist neu bei der CSU Unterfranken: Steffen Vogel präsentierte dieser Tage in den sozialen Medien seinen neuesten 'Lustkauf'. 
Foto: Steffen Vogel/Facebook | Der Bezirksvorsitzende im pinken Anzug, das ist neu bei der CSU Unterfranken: Steffen Vogel präsentierte dieser Tage in den sozialen Medien seinen neuesten "Lustkauf". 

"Bei aller Diskussion um Inhalte und Personen muss Parteiarbeit auch Spaß machen", sagt der 49-Jährige, deshalb hat er kein Problem, politische Veranstaltungen mit Show und Musik, mit flotten Sprüchen und bunten Klamotten anzureichern. "#csumachtglücklich" oder "#allesaußerspießig" lauten zwei der Hashtags, mit denen Vogel in den sozialen Medien trommelt. Dort präsentiert der Bezirkschef auch seine farbenfrohen Anzüge - zuletzt Hose und Janker in grellem Pink. 

CSU-Mitglieder sind im Schnitt 62 Jahre alt

"Einigen Altgedienten geht das auch mal zu weit", räumt der Bezirkschef ein. Sein Ziel aber sei es, mehr jüngere Leute für die Mitarbeit in der CSU zu gewinnen. Die Mitgliederzahl in Unterfranken sei mit 14.300 zuletzt gestiegen, der Altersdurchschnitt aber liege bei 62 Jahren. "Da bleibt noch einiges zu tun."

Nahziel der CSU ist die Landtagswahl. Vogel ist clever genug, dem Bezirksverband keine exakte Prozentzahl als Zielvorgabe zu geben. Nur soviel: "Wir wollen in Unterfranken wieder eines der Spitzenergebnisse für die Partei liefern." 2018 waren es trotz des bayernweiten CSU-Absturzes auf 37,2 Prozent in der Region immerhin noch 41,4 Prozent.

Den Verdacht, er wolle den Erfolg auch, um selbst in München Karriere zu machen, weist Vogel von sich. "Zunächst mal müssen wir die Wahl gewinnen", gibt er sich demütig. Dann "werde ich mich dafür einsetzen, dass Ministerin Judith Gerlach und Staatssekretär Sandro Kirchner ihre ausgezeichnete Arbeit im bayerischen Kabinett für Unterfranken fortsetzen können". 

Nach nur einem Jahr stehen bei der CSU Unterfranken schon wieder Wahlen um den Vorsitz an – Auch Markus Söder kommt

Dass Vogel keine eigenen Ambitionen in München hat, mache ihn unabhängiger für die Parteiarbeit, heißt es an der Basis. So könne er sich nicht nur bunte Anzüge, sondern auch mal ein offenes Wort gegen das CSU-Establishment leisten. Mal gucken, ob das Markus Söder genauso sieht. Der Parteichef hat sich zur erneuten Vogel-Kür in Niedernberg angesagt.

Als stellvertretende Bezirksvorsitzende stellen sich den 150 Delegierten die amtierenden Vizes Anja Weisgerber (Schwebheim), Winfried Bausback (Aschaffenburg), Karolin Ruf (Theilheim), Thorsten Schwab (Hafenlohr) und Thomas Bold (Bad Kissingen) erneut zur Wiederwahl.      

 
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  • Bschnoes63
    Herr Czygan, vielleicht sollten Sie statt der rosa Anzüge mal bei Herrn Vogel diese Geschichte mit der "Werte-Union" in seiner Facebook-Gruppe CSU-Kreisverband Haßberge ansprechen. Diese Geschichte ist nicht abschließend geklärt und ärgert auch viele in der CSU sehr.
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  • GWM
    Steffen Vogel,
    wollt Ihr in Unterfranken ein Spitzenergebnis für die Partei erzielen, oder wollt Ihr Spitzenpolitik machen, auch für Unterfranken?
    Interessieren würde mich das schon, ob ichs dann auch glaube ist ein anderes Thema.

    🦩...Hab sogar den passenden Smiley zum Anzug gefunden ...
    Gefällt mir immerhin besser als der Trachtenjanker als bayerisches Äquivalent zum früheren chinesischen Mao-Kittel 😉.
    LG
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  • Hindenburg
    zum fremdschämen "dieser Vogel"
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  • grafer.andy
    der rosarote janker!
    na ob das bei der werberelevanten zielgruppe ankommt?

    viel besser finde ich ja:"So könne er sich nicht nur bunte Anzüge, sondern auch mal ein offenes Wort gegen das CSU-Establishment leisten."

    establishment? so etwas gibts bei der csu?
    und ob bei selbigem ein "offenes wort" oder im csu-jargon zu bleiben "klartext" ankommt...
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  • maxhegler
    Steffen Vogel bringt durch seine mitreißende Art einen frischen Wind in die Partei. Das es natürlich immer ein paar geben wird, die auch hier was zum beanstanden finden ist ja klar. Ich bin mir sicher, dass er mit einer überwältigenden Mehrheit gewählt wird.
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  • sgeorgm
    Bringt Schwung in die CSU, sehr gut! Gute Inhalte muss und kann man auch gut verkaufen, schauen wir mal ob Herr Vogel das schafft!
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Ich bin mir nicht sicher, ob das lustig sein soll? Der Typ geht gar nicht! 🤏
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  • kafrumbi
    Pink reisst es garantiert nicht raus... wie wäre es mit einer konstruktiven Politik... müsste man sich ja gegenüber den alteingesessenen Wählern outen.
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  • maxhegler
    Was ist denn an der Politik der CSU nicht konstruktiv? Warum muss man sich für eine konstruktive Politik bei alteingesessenen Wählern outen?
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