Aufatmen in Unterfranken: Die Flucht des Gewaltverbrechers Eugen S. ist beendet. Er war vor zwei Wochen aus der geschlossenen Abteilung des Bezirkskrankenhauses in Lohr (Lkr. Main-Spessart) geflohen. Nach Informationen dieser Redaktion hat ihn die Polizei jetzt in einem Versteck gefunden, in dem er mithilfe von Bekannten untergeschlüpft war.
In Kellerabteil in Würzburg versteckt
Polizeisprecherin Kathrin Thamm bestätigte auf Anfrage die Ergreifung in der vorigen Nacht. Die Fahnder hatten laut der Pressesprecherin "einen Hinweis erhalten, dass sich der Gesuchte in einer Wohnung in Würzburg versteckt halten soll". Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass der 37-Jährige "von mehreren Personen Unterschlupf und Hilfe bekommen" haben muss. Denn es stellt sich ja allein schon die Frage, wie er von Lohr aus ins 60 Kilometer entfernte Würzburg kam.
In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft sowie der Kriminalpolizei Würzburg und einem Diensthund hat die Würzburger Polizei schließlich in der Nacht zum Mittwoch mehrere Wohnadressen überprüft. Sie war "dem Flüchtigen so immer weiter auf die Spur gekommen".
In Kellerversteck festgenommen
Der 37-Jährige konnte schließlich gegen 03.45 Uhr in einem Kellerabteil eines Wohnhauses im Würzburger Stadtteil Zellerau aufgefunden und widerstandslos festgenommen werden. Der Mann wurde anschließend wieder nach Lohr am Main ins dortige Bezirkskrankenhaus gebracht.
Er ist seit Mitte 2018 unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung im Bezirkskrankenhaus untergebracht. Am 15. Februar war Eugen S. in Begleitung eines Pflegers zur Arbeitstherapie im Außenbereich des Klinikgeländes. Dabei gelang ihm die Flucht. Da S. als gefährlicher Gewaltverbrecher gilt, war die Unruhe über seine Flucht in der Bevölkerung entsprechend groß. Die Polizei suchte intensiv nach ihm.
Die Frage nach der "Gefährlichkeit" scheint sich insoweit weiter zu relativieren: der Mann hat in zwei Wochen offenbar niemanden angegriffen oder verletzt oder überhaupt irgendwelche Straftaten begangen, Aber wer weiß; vielleicht kommt ja noch ein Schwarzfahren ans Tageslicht. ...
Außerdem scheint es mehrere Menschen zu geben, die ihm sogar soweit vertrauen, ihm trotz hysterischer Öffentlichkeitsfahndung zu helfen und Unterschlupf zu bieten, sich also selbst strafbar zu machen. Das alles spricht für den Mann und gegen den Gutachter, der ihm offenbar eine "Gefährlichkeit" für die Allgemeinheit prognostizierte.
Im übrigen empfehle ich Lektüre des Interviews von Thomas Fischer.
... weil es Leute gibt, welche sich immer wieder (zu Unrecht) an der Arbeit der Polizei abarbeiten und diese somit auch diffamieren ...