zurück
Karlstadt
Nach der zweiten Havarie im Schwenk-Hafen: Schiff kann weiterfahren, Vorfall wird untersucht
Bereits im Dezember lag ein Schiff vor dem Karlstadter Zementwerk quer, vor wenigen Tagen erneut. Nun ist offen, ob es dort neue Regelungen braucht.
Erneut hat sich vergangenes Wochenende am Hafen des Karlstadter Zementwerks Schwenk ein Schiff zwischen beiden Ufern verkeilt.
Foto: Karlheinz Haase | Erneut hat sich vergangenes Wochenende am Hafen des Karlstadter Zementwerks Schwenk ein Schiff zwischen beiden Ufern verkeilt.
Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 08.02.2025 02:36 Uhr

Wenn es ein Schiff nicht richtig aus dem Schwenkhafen schafft, kommt die Schifffahrt auf dem Main zum Erliegen – so war es zumindest am vergangenen Wochenende und Anfang Dezember. Zweimal haben sich in der jüngsten Vergangenheit Frachter dort quer im Fluss verkeilt. Nach dem Vorfall am vergangenen Freitag konnte die Schifffahrt bereits am Samstagnachmittag wieder freigegeben werden; das Schiff selbst durfte allerdings erst am Montagnachmittag wieder aus dem Bereich der Schleuse Harrbach ausfahren, wie Sebastian Roger vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt gegenüber der Redaktion bestätigt. 

In die Schleuse hatten zwei Eisbrecher das Frachtschiff begleitet. Dort mussten Roger zufolge Taucher und Monteure Untersuchungen vornehmen und Bescheinigungen über die Verkehrstauglichkeit ausstellen. Das Schiff habe mit dem Heck in der Böschung aufgelegen, sodass vor allem auch Ruder und Propeller überprüft werden mussten. Letztlich durfte das Schiff ohne Auflagen weiterfahren. Stellen solche Teams Schäden fest, sei es manchen Schiffen etwa nur erlaubt, bis zur nächsten Werft weiterzufahren. 

Keine besondere Gefahrenstelle am Hafen

Zwei Havarien innerhalb weniger Wochen – ist das nur ein Zufall oder gibt es ein Problem mit dem Schwenkhafen? "Diese Frage haben wir uns natürlich auch gestellt", sagt Roger. Davor habe es jahrzehntelang allerdings keine Havarien gegeben, weshalb er an eine zufällige Häufung glaubt. Zudem sei der Schiffsführer zwar erfahren, jedoch zum ersten Mal im Hafen des Zementwerks unterwegs gewesen. Auch handele es sich um keine besondere Gefahrenstelle. Die Herausforderung, die er an der Stelle sieht: "Wenn man aus dem Hafen herausfährt, kommt man von 0 auf 100, was die Strömung betrifft."

Kommende Woche finde eine jährliche Dienstbesprechung der Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter sowie der Wasserschutzpolizeien entlang der Main-Donau-Wasserstraße statt. Dort will Roger auch die Havarien thematisieren. "Wir werden uns das auch nochmal angucken, ob wir da etwas regeln müssen." In Absprache mit der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt könnte das Amt neue Verkehrsregeln einführen. Rogers persönlicher Einschätzung nach sei dies im Bereich des Schwenkhafens jedoch nicht nötig; er sei mit Regelungen auch eher vorsichtig, um die Schifffahrt nicht zu hemmen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Karlstadt
Tabea Goppelt
Frachtschiffe
Häfen
Schifffahrtswege und Wasserstraßen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top