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Aschaffenburg
Nach Autokorso und Schüssen: Polizei stellt Führerscheine sicher
Bearbeit von Ralf Zimmermann
 |  aktualisiert: 03.06.2019 02:11 Uhr

Nachdem eine Hochzeitsgesellschaft Mitte Februar im Landkreis Aschaffenburg durch riskante Fahrmanöver und Schüsse aus mehreren Schreckschusspistolen aufgefallen war, ermittelt die Verkehrspolizeiinspektion Aschaffenburg-Hösbach unter anderem wegen Straßenverkehrsgefährdung, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und schweren Landfriedensbruchs. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht Aschaffenburg in mehreren Fällen Beschlüsse zur vorläufigen Entziehung der Fahrerlaubnis. Seit Dienstag beschlagnahmte die Polizei insgesamt vierzehn Führerscheine.

Wie bereits berichtet, fuhr eine Hochzeitsgesellschaft am Freitag, dem 8. Februar 2019, beginnend von Alzenau-Michelbach über Laufach an der Anschlussstelle Hösbach auf die A 3 auf und von dort bis zur Anschlussstelle Aschaffenburg-Ost weiter. Die Fahrzeug-Kolonne verlangsamte ihre Fahrt in der Einhausung der Autobahn, führte riskante Bremsmanöver durch und bildete eine Blockade für andere Verkehrsteilnehmer, während die Teilnehmer des Auto-Korsos filmten. Zudem gaben sie zahllose Schüsse aus mehreren  Schreckschusspistolen ab. Danach wurden im Bereich der Aschaffenburger Innenstadt aus mehreren Schreckschusswaffen weitere Schüsse abgegeben und Verkehrsteilnehmer durch Überholmanöver gefährdet.

Die Verkehrspolizeiinspektion Aschaffenburg-Hösbach führt seitdem in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg die Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs, Verstößen gegen das Waffengesetz, Gefährdung des Straßenverkehrs, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Nötigung gegen aktuell 40 Beschuldigte.

14 Führerscheine beschlagnahmt

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg erließ das Amtsgericht Aschaffenburg insgesamt vierzehn Beschlüsse zur Beschlagnahmung von Führerscheinen, die im Landkreis Aschaffenburg sowie in Hessen vollzogen wurden. Dies teilten das Polizeipräsidium Unterfranken und sie Staatsanwaltschaft Aschaffenburg in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Am Dienstag letzter Woche erfolgten mit Unterstützung der angrenzenden Dienststellen aus Aschaffenburg, Alzenau, Darmstadt der Kripo Aschaffenburg, den operativen Ergänzungsdiensten Aschaffenburg sowie der Polizeistation Gelnhausen koordinierte Durchsuchungen, die zur Beschlagnahme von elf Führerscheinen führten. Bis zum Wochenende meldeten sich die bei der Durchsuchung nicht angetroffenen Beschuldigten bei der Polizei und gaben ihre Führerscheine ab, sodass insgesamt vierzehn Führerscheine in Verwahrung genommen worden sind.

Es handelt sich bei Straßenverkehrsdelikten in Form von Autobahnblockaden, die bundesweit unter dem Begriff „Hochzeitskorso“ mediale Aufmerksamkeit erlangt haben, um Straftaten, die die Sicherheit des Straßenverkehrs extrem gefährden und daher mit allen rechtlichen Folgen – insbesondere Führerscheinentzug – geahndet werden.

 
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