Die Stadt Karlstadt nimmt auf Anfrage Stellung zu den Vorfällen am Donnerstag auf dem Grünen Markt. Bio-Cowboy Thomas Garos, der dort Obst, Gemüse und andere Bioprodukte anbietet, zog ohne Verkauf ab, weil er sich vom städtischen Ordnungsamt unfair behandelt fühlt.
Bereits mehrfach hat er Strafzettel erhalten, weil er sein Auto nicht rechtzeitig vom Marktplatz entfernt hat. Mit dem Personenwagen zieht er einen Hänger auf den Platz und baut dann einen Verkaufsstand auf. Weil er seine Kunden nicht warten lassen wolle, käme er oft nicht dazu, sein Fahrzeug rechtzeitig umzustellen, sagt er. Dem Karbacher Garos stieß auf, dass der Sprinter eines Spargelhändlers auf dem Marktplatz bleiben durfte, obwohl der Verkauf von mitgebrachten Tischen erfolgte.
Nur Verkaufsfahrzeuge gestattet – und Ausnahmen
Die Stadt stellt nun klar, dass grundsätzlich nur Verkaufswagen auf dem Marktplatz abgestellt werden dürfen. Für ein "Fahrzeug zur Kühlung von Produkten" könne aber eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden, "wenn kein entsprechendes Verkaufsfahrzeug vorhanden ist". Dies trifft offenbar im Fall des Spargelhändlers zu. Beim privaten PKW des Bio-Cowboys handelt es sich aus Sicht der Stadt jedoch nicht um einen Verkaufswagen "oder ein zur Lagerung oder Kühlung notwendiges Fahrzeug". Ihm sei nur der Platz für den Stand zugewiesen.
Grundsätzlich sollen die Privatfahrzeuge zum Marktbeginn um 9 Uhr verschwunden sein. Die Händler dürfen dank eines gebührenfreien Parkausweises ihr Auto ohne zeitliche Beschränkung auf dem Mainkai-Parkplatz abstellen. "In der Vergangenheit wurden wiederholte zeitliche Überschreitungen bis 9.30 Uhr toleriert", teilt die Stadt mit. Teilweise habe Garos' Auto aber auch um 11 Uhr noch auf dem Platz gestanden. "Aus sicherheitsrechtlichen Gründen" sei dies nicht akzeptabel. Der Ermessensspielraum des Ordnungsamts sei "aufgrund der besonderen örtlichen Situation eng".
Am Ende der Mitteilung bemüht sich Uli Heck, der geschäftsführende Beamte der Kreisstadt, um einen versöhnlichen Tonfall: "Der Stadt Karlstadt ist sehr daran gelegen, dass der Grüne Markt mit ausreichend Fieranten bestückt ist. Die Stadt wird daher selbstverständlich trotz der Situation am Donnerstag auch mit Herrn Garos gerne im Gespräch bleiben." Carolin Müller, Leiterin des Stadtmarketings, will die Angelegenheit schon vor dem nächsten Markt-Donnerstag klären.
https://www.main-echo.de/regional/kreis-main-spessart/bio-cowboy-kaempft-fuer-sein-geschaeft-art-7124443
Warum kann er keine Sondergenehmigung für die Zeit von 8.30 Uhr - 14.30 Uhr bekommen. Oder ist der Verwaltungsaufwand zu groß?
Wer sich so unkooperativ verhält, der hat in meinen Augen nichts auf einen Markt zu suchen, egal wie Grün er ist.