
Auf Facebook war am Samstag violett die deutlich dominierende Farbe, auch in den Ortsgruppen in Main-Spessart. "Wahnsinn", "Wow, ist das schön", "Wunderbar" – selten waren sich Kommentatorinnen und Kommentatoren hier so einig wie in ihrer Bewunderung für das prächtige Wetter-Phänomen, das in der Nacht den Himmel gefärbt hatte: Polarlichter waren es, die den Nachthimmel in ganz Unterfranken in violetten, lila und grünen Farbtönen erstrahlen ließen.
Ein seltenes Spektakel, das laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf einen massiven Sonnensturm (CME) zurückzuführen ist. Wie der Astronom Volker Bothmer von der Universität Göttingen erklärt, drücken Sonnenstürme das Magnetfeld der Erde "wie einen Tropfen" zusammen. Ihre Partikel stoßen dadurch mit Bestandteilen der Erdatmosphäre zusammen, die sie zum Leuchten bringen.
Franjo Delic filmte das Schauspiel in der Nacht zum Samstag in Steinfeld:
Dass die Polarlichter nicht wie sonst üblich nur im hohen Norden, sondern gar im Süden Deutschlands zu beobachten waren, lag am Zusammentreffen mehrerer günstiger meteorologischer Umstände wie einem sehr klaren Himmel. Umstände, die bereits in der Nacht zum Sonntag nicht mehr in dieser Form gegeben waren. Entsprechend enttäuscht zeigten sich die Kommentatorinnen und Kommentatoren, die das Spektakel verpasst und nachts darauf ihr Glück versucht hatten.