
Eine Zeitreise von der Vergangenheit bis in die Zukunft, vor allem aber viel Ausgelassenheit und beste Stimmung boten die närrischen Akteure der beiden Elferratssitzungen ihren Gästen am Wochenende im vollbesetzten Sportheim. Die Bühnenkünstlerinnen und -künstler der IG Waachkratzer, bekannt für ihren humorvollen Einfallsreichtum, entführten das meist kostümierte Publikum mit Garde- und Showtänzen in prächtigen, farbenfrohen und ideenreichen Kostümen in eine sorgenlose Welt voller Narretei. Selbst Außerirdische, die in Wolfsmünster gelandet waren, kamen zur Unterhaltung auf die Bühne.
Ganz besonders war dieses Sitzungswochenende, laut dem Elferratspräsidenten Christian Höfling, der im September verstorbenen früheren Vorsitzenden und Gründungsmitglied Christa Schüpfer gewidmet. Sie war eine der tragenden Säulen des "Seischbürchr Faschings" und in der vorherigen Session noch auf der Bühne aktiv. In einer kurzen ehrenden Rede erinnerte Höfling an ihr langjähriges Engagement.

Am Stammtisch darf Mann noch Mann sein
Mit besonders kräftigem Applaus begrüßen die Gäste das diesjährige Prinzenpaar Melissa I. und Jens I. bei ihrem Einzug. Jens Völker stammt aus Gemünden und beide haben vor zwei Jahren geheiratet und wohnen in "Seischburch". Der Sitzungspräsident benannte Jens nun "offiziell" zum Seifriedsburger Bürger. Das Prinzenpaar verkündete: "Lasst uns feiern, tanzen, singen und lachen." Diesem Aufruf folgen alle bis lange nach Mitternacht.
Der Kindergarde gehört traditionell der Auftakt der Narrenschau. Heuer entführte der Tanznachwuchs die Gäste in die schneebedeckten Berge. Zünftig mit Schneeanzug und Skibrille präsentierten sie sich tänzerisch und Rad schlagend zu modernen Rhythmen und bekannter Partymusik als "Apres Ski Haserl".

Zünftig ging es auch beim "Stammtisch beim Zapf" her, dort wo laut Sitzungspräsident "der Mann noch ein Mann sein darf". Die Bierfreunde präsentierten und durchlebten zur Belustigung des Publikums anschaulich die sechs Phasen, die ein Stammtischler braucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Dies hätten langjährige Studien ergeben, behaupteten die Akteure. Dabei wurden auch Dorfgeschichten erzählt und über die Kirb diskutiert.
Saunagespräche über mickrigen Maibaum
Diskotime hieß es bei der Showtanzgruppe "Proazeller Spätlese", die nun im zweiten Jahr die Waachkrazer mit ihrem Auftritt unterstützte und zur "Ladys Night" eine fesche Sohle aufs Bühnenparkett legte. Ganz in Schwarz präsentierte sich die Seifriedsburger Prinzengarde in ihren neuen Kostümen beim Marschtanz. Bei allen Auftritten des Abends wurden die Akteure bejubelt und mit langem Beifall und Rakete belohnt.
In eine moderne, durch Alexa computergesteuerte, Sauna luden die Bauwagenjungs als Saunafreunde ein, "um die nagelneue Sauna einzuschwitzen". Dabei trieben sie allerhand lustigen Schabernack. Gesprächsthema waren auch der "mickrige Maibaum", der neue Funkturm und weitere lokale Angelegenheiten.

Außerirdischer Besuch aus Wolfsmünster
Nicht ganz so harmonisch verlief zur Belustigung der Zuschauer der Pärchen-Abend der Partyfreunde. Das Essen vom "Männer-Grill", Bier und Wein und Gesellschaftsspiel, wie "Stadt, Land, Fluss" sollten es sein. Doch gab es dazu einige Schwierigkeiten und Hindernisse zu überwinden.
In der Zukunft, im Jahr 2049, feierten "Die Schowidda" das 60-jährige Budenjubiläum und zelebrierten als "alte Knacker" ihr Keller-Bar-Seifi-Fest. Als eine Delegation aus der Nachbargalaxie im Weltraum besuchten die Wolfsmünsterer Tanzmädels die Seifriedsburger und luden sie tänzerisch ein: "Komm mit auf eine galaktische Reise". Die Seifriedsburger Showtanzmädels gingen als langhaarige blonde "Barbie-Puppen" in Glitzer und Glamour recht kreativ auf Einkaufstour. Den Abschluss des humorvollen Abends bildete der mit viel Jubel bedachte Tanz des Männerballetts, der die Gäste in die Zeit schwedischen Popgruppe ABBA zurückversetzte.
Mit Musikbeiträgen und Schunkelrunden begleitete "Musikus" Thorsten Kapperer das bunte Narrenprogramm der IG Waachkratzer. Sitzungspräsident Christian Höfling dankte ferner allen Helferinnen und Helfern vor und hinter der Bühne.