
Marktheidenfelds Kulturamtschefin Inge Albert sind die wegen Corona oft erforderlichen Schritte im Kulturbereich nur zu bekannt: "Planen, Umplanen, kleiner planen und im schlimmsten Fall absagen." Ihren Optimismus hat sie trotzdem nicht verloren, wie in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses im Rathaus deutlich wurde. Für dieses Jahr sind wieder eine ganze Reihe von Veranstaltungen geplant, von Ausstellungen über Konzerte und Kabarett bis zu Jubiläumsfeiern. Zu Letzteren zählt beispielsweise die Eingemeindung Glasofens vor 50 Jahren oder die Eröffnung der neuen Mainbrücke vor 20 Jahren.
Ein weiterer wichtiger Termin steht schon in wenigen Wochen an: Am 11. März zwischen 9 und 12 Uhr werden in Marktheidenfeld an insgesamt fünf Orten die ersten zwölf Stolpersteine zur Erinnerung an jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger verlegt. Voraussichtlich alle Schulen in der Stadt beteiligen sich an der Gestaltung des Programms. Ein weiterer Gedenktag ist der 25. April, der Tag der Deportation vor 80 Jahren 1942.
Kunstpreis heuer in der Kategorie "Zeichnung"
Mitglied ist die Stadt im NetzwerkMain, einem Bündnis aus Kommunen, Behörden, Vereinen und Verbänden entlang des Mains. Am 22. März beginnt ein Aktionsjahr "Mein Main", für das aktuell eine siebenteilige Videoserie über Personen am Main entsteht. Ein Beitrag wird in Marktheidenfeld gedreht zum Thema Mainschifffahrt und Schiffstaufe.
Seit 2007 gehört Marktheidenfeld dem Netzwerk Stadtkultur an und hat hier bereits an mehreren Projekten und Festivals teilgenommen. In diesem Jahr ist laut Inge Albert das Thema "Kultur und Klima" im Fokus. Dazu wird es verschiedene Angebote in der Stadtbibliothek geben.
Der alle zwei Jahre ausgeschriebene Kunstpreis-Wettbewerb wird in diesem Jahr in der Kategorie "Zeichnung" ausgelobt. Das Thema werde im April bekannt gegeben, informierte die Kulturamtsleiterin. Bewerbungen seien bis Mitte September möglich.
Bürgerfest noch einmal verschoben ins Jahr 2023
Noch einmal verschoben wird das Bürgerfest, das schon 2021 wegen Corona ausfiel. Es wird nun 2023 stattfinden, wenn die Stadt Marktheidenfeld 75 Jahre Stadterhebung und 25 Jahre Kulturzentrum Franck-Haus feiern kann. Zum Franck-Haus berichtete Albert, dass im vergangenen Jahr dort annähernd 10 000 Gäste gezählt wurden. "Das ist in Corona-Zeiten ganz beachtlich."
Wieder aufleben lassen will die Kulturamtschefin, die ja auch für Tourismus und Stadtmarketing zuständig ist, 2022 die Veranstaltungsreihe "Musik zum Feierabend". Wenn das am Marktplatz nicht möglich sei, werde in den "Westentaschenpark" hinter dem Franck-Haus ausgewichen.
Eine kleine Auswahl weiterer Vorhaben für dieses Jahr, sofern es die Pandemie zulässt: WortKunst vom 18. März bis 2. April (Lesungen, Vorträge, Musik), "Marktheidenfeld blüht auf" am 9. April, Stadtfest am 18. Juni, Laurenzimesse vom 5. bis 15. August, Kabarett an der Alten Mainbrücke Ende August/Anfang September und diverse Ausstellungen im Franck-Haus. Hierzu merkte Stadtrat Martin Harth an, das sich die Stadt wegen des anstehenden barrierefreien Umbaus des Kulturzentrums Gedanken über die Einschränkungen für den Betrieb machen muss.