"Die Luft ist einfach raus", sagt Uwe Heppenstiel. Der Himmelstadter ist einer der Gründer von "Mir 2wä & Band". Die beliebte Coverband - Stammgast bei "Karscht live", dem Wertheimer Stadtfest, im Lohrer Blues Corner und bei vielen, vielen Festivitäten im Landkreis Main-Spessart und darüber hinaus – hat ihren Abschied bekannt gegeben und sich mit einem großen Konzert in ihrem Heimatort von den Fans verabschiedet.
"Das Ende der Band ist endgültig", sagt Heppenstiel. "Trotzdem kann es passieren, dass ich nochmal irgendwo mit Sharon, Susanne oder einem anderen aus der Band auf der Bühne stehe." Denn der 61-Jährige wird auf jeden Fall weiter musizieren – und zwar mit seinem langjährigen Freund Thomas Detter, mit dem auch alles anfing.
Start als Duo ohne Namen
1993 wurden Uwe und Thomas, die beide schon mehrfach im Fasching auf der Bühne gestanden hatten, gefragt, ob sie bei einer Party der Himmelstadter Hütten-Clique spielen würden. Die beiden Sänger und Gitarristen begeisterten ihr Publikum um den damaligen "Hütten-Präsidenten" Herbert Hemmelmann, den heutigen Bürgermeister. Nach dem erfolgreichen Auftritt kamen weitere Anfragen, beispielsweise von der Liesl Karlstadt. Einen Namen hatte das Duo, das Stücke von Simon & Garfunkel oder von Eric Claptons populärem "Unplugged"-Album spielte, damals noch nicht.
"Die Leute fragten: Wer spielt denn heute? Ich antwortete: Na, mir zwä", erzählt Heppenstiel. "Das hat sich dann verselbstständigt." Der Bandname blieb hängen, auch als Bassist Hans Burkard nach knapp zwei Jahren dazu kam. Und danach weitere Musiker.
"Wir wollten im Lohrer Blues Corner auftreten, dafür brauchten wir ein Demo", so Heppenstiel. Das nahmen "Mir 2wä" bei Wolfgang Hanel auf, heute Entwickler von Vintage Amps. Weil sich die Musiker gut verstanden, kam es auch zur Jam Session mit Hanel und Schlagzeuger Gerald Schmidt. "Es machte uns großen Spaß mit einem Schlagzeuger, also haben wir Gerald angeboten, bei uns einzusteigen." Über Gerald Schmidt kam die Band an einen Auftritt beim Spielmannszug Retzbach. Die Veranstalter regten an, dass die damals 18-jährige Posaunistin Sharon Kuhn einige Lieder mitsingen könnte. Gesagt, getan und auch Sharon wurde zum festen Bandmitglied.
Die auf den Philippinen geborene Sängerin erhöhte den Wiedererkennungswert der Band und bereicherte das Repertoire um Songs wie "Ironic" von Alanis Morissette oder "Like The Way I Do" von Melissa Etheridge. "Jeder neue Musiker hat die Band bereichert und unsere Möglichkeiten erweitert", sagt Uwe Heppenstiel. Keyboarder Achim Gössl entwickelte sich zum musikalischen Leiter, Saxofonistin Susanne Buld brachte ein neues Element ein und Bassist Georg Fath ersetzte Hans Burkard, nachdem der beruflich in den Stuttgarter Raum gezogen war.
Mit neuen Bandmitgliedern kamen neue Möglichkeiten
"Mit sieben Musikern hast du eine große Palette", sagt Heppenstiel. "Und jeder konnte singen." Für den Himmelstadter war es ein besonderes Highlight, "Bohemian Rhapsody" von Queen live zu singen. "Achim hat die Gesangsstimmen sensationell arrangiert", sagt er. "Diesen einen Song mussten wir sieben Mal proben, bevor wir ihn das erste Mal gespielt haben", erinnert sich Sharon Kuhn.
Die Band hatte ein sechsstündiges Repertoire und begeisterte ihr Publikum regelmäßig. "Die Leute haben gemerkt, dass es bei uns nicht nur musikalisch passt. Wir haben uns auch menschlich sehr gut verstanden und immer Spaß miteinander gehabt", so Heppenstiel. "In der Band gab es sogar Mutterschutz." Beide Frauen wurden in ihrer Zeit als Bandmitglied Mutter – "die Väter waren nicht in der Band", sagt der Sänger lachend.
Für eine große Band wurde es schwieriger
Die gemeinsamen Reisen im Bandbus, die Regel, immer alles selbst auf- und abzubauen, enthusiastische Fans, die aus dem Westerwald zu Konzerten nach Unterfranken anreisten – all das gehört zu "Mir 2wä & Band". "Aber man muss auch zugeben, dass es in den letzten Jahren immer schwieriger geworden ist", so Uwe Heppenstiel. "Für eine siebenköpfige Band ist natürlich eine andere Logistik nötig als beispielsweise für ein Duo." Und Keyboarder Achim Gössl hatte als Berufsmusiker viele andere Engagements, war aber unersetzlich.
Deshalb spielen die eigentlichen "Mir 2wä", Uwe und Thomas, schon seit einigen Jahren mit Percussionist Stefan Schön als "Three 4 Fun" wieder in einer kleineren Besetzung – und zuletzt schon häufiger als die große Formation. "Und wenn ich sage, dass jeder neue Musiker die Band inspiriert hat, dann muss ich auch zugeben, dass seit 13 Jahren neue Impulse fehlen", erklärt Heppenstiel.
Deshalb wollte die Band schon im Vorjahr zur 1200-Jahr-Feier Himmelstadts ihr letztes Konzert spielen. Weil das große Fest Corona-bedingt ausfiel, musste Bürgermeister Hemmelmann, der einst als "Hütten-Herry" den ersten Auftritt initiiert hatte, nun das Abschlusskonzert auf die Beine stellen. Rund 600 Besucher kamen zum von der Gemeinde Himmelstadt organisierten Abschied von "Mir 2wä & Band" auf die Mainlände. Womöglich die größte Veranstaltung in Main-Spessart diesen Sommer – und damit gerade richtig für "Mir 2wä & Band", die mehr als ein Vierteljahrhundert lang ihre Fans begeistert haben.
auch in der Ferne im Westerwald habe ich eure "Geschichte" verfolgt und finde es ebenso schade, dass ihr nun andere Wege geht - hoffe auf "Three4fun" mal zu hören!
Einen schönen Gruß von einem ehemaligen Schulkollegen von der Realschule! Yankee
wenn es euch nicht schon gegeben hätte hätte man euch erfinden müssen. Vielen Dank Dank für die unzähligen genialen Stunden mit euch und eurer so tollen Musik.
Vielen herzlichen Dank macht es gut
und viele Grüße aus Thüngen
Bernd Müller.
Ich hoffe allerdings sehr, Euch als "Three 4 fun" irgendwann wieder auf unserem Sommerfest unter der Kastanie genießen zu können. Viel Spaß weiterhin beim musizieren....