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Duttenbrunn
Mehrere Skelette gefunden: Die Ausgrabung von Seehausen bei Duttenbrunn beginnt mit einer Überraschung
Bereits im ersten Abschnitt sind die Archäologen in wenigen Zentimetern Tiefe auf ein möglicherweise karolingerzeitliches Reihengräberfeld gestoßen.
Bereits in den ersten Tagen der Ausgrabung stießen die Archäologen auf mehrere Bestattungen.
Foto: Joachim Spies | Bereits in den ersten Tagen der Ausgrabung stießen die Archäologen auf mehrere Bestattungen.
Bearbeitet von Anna Kirschner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 19:31 Uhr

Schon zu Beginn der Ausgrabung der Wüstung Seehausen bei Duttenbrunn ist bei den Archäologen und ihren ehrenamtlichen Helfern Begeisterung angesagt. So heißt es in einer Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Seehausen, der auch folgende Informationen entnommen sind.

Mit der ersten Grabungsfläche wurden überraschend gleich mehrere Bestattungen erfasst. Die Ost-West-Richtung der Toten, die planmäßige Anlage der Gräber und die Tatsache, dass sich bei ihnen keine Beigaben finden lassen, spricht laut Projektleiter Dr. Harald Rosmanitz vom Archäologischen Spessartprojekt (ASP) dafür, dass es sich um ein christlich geprägtes, karolingisches Reihengräberfeld handeln könnte.

"Das wäre eine Sensation"

"Wenn sich das bestätigt, dann wäre es eine absolute Sensation", freut sich Rosmanitz. Zwar gibt es in der Region mehrere bedeutende karolingische Siedlungen wie etwa Karlburg oder Neustadt, doch wurden noch keine Gräber dieser Zeitstellung um das Jahr 800 entdeckt. Rosmanitz: "Wie haben diese Menschen gelebt, an welchen Krankheiten litten sie, wie haben sie sich ernährt? Wir haben hier beste Voraussetzungen, darüber mehr zu erfahren." Der Erhaltungszustand der Skelette sei aufgrund der kalkreichen Bodens sehr gut.

Ohne ehrenamtliche Helfer wäre das Projekt Seehausen nicht zu stemmen. Interessierte sind stets willkommen.
Foto: Joachim Spies | Ohne ehrenamtliche Helfer wäre das Projekt Seehausen nicht zu stemmen. Interessierte sind stets willkommen.

Da sich die Bestattungen, darunter auch ein fünf bis sieben Jahre altes Kind, auf mehreren Ebenen befinden, ist von einer mehrphasigen Belegung des Friedhofs auszugehen. Das erste Grab lag nur wenige Zentimeter unter dem Pflughorizont, was die Notwendigkeit der aktuellen Grabung zeigt: Es wäre in den nächsten Jahren weggepflügt worden wie bereits andere vor ihm, wie aus den Funden von Knochensplittern auf dem Feld hervorgeht.

Die Ausgrabung von Seehausen, zu der sich mit dem Archäologischen Spessart-Projekt (ASP), der Marktgemeinde Zellingen, dem Historischen Verein Karlstadt und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege eine Arbeitsgemeinschaft zusammengefunden hat, ist als Projekt des bürgerschaftlichen Engagements angelegt. Das heißt, dass sich interessierte Bürgerinnen und Bürger jederzeit einbringen und mithelfen können. Sie sind herzlich willkommen.

Ein Besuch der Ausgrabungen ist am Heimat-Erlebnistag am Sonntag, 21. Mai, möglich. Führungen werden zwischen 14 und 17 Uhr angeboten.

 
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