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Karlstadt
Maschinenbauer oder Chemikerin bei der Bundeswehr: 5 Menschen erzählen, warum sie sich für diesen Karriereweg entschieden haben
Soldaten sind sie nicht, arbeiten aber trotzdem bei der Bundeswehr. Nach ihrem Lehrgang der "allgemeinmilitärischen Fähigkeiten" legten sie kürzlich ihr Feierliches Gelöbnis ab.
Das Feierliche Gelöbnis vor der Deutschlandflagge.
Foto: Günter Roth | Das Feierliche Gelöbnis vor der Deutschlandflagge.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 28.06.2024 02:47 Uhr

Was in früheren Armeen als Fahneneid geleistet wurde, ist in der Tradition der Bundeswehr jetzt das Feierliche Gelöbnis, bei dem Menschen nach ihrer soldatischen Ausbildung geloben "der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe". Doch nicht nur Mitglieder der militärischen Einheiten leisten dieses Gelöbnis, sondern auch zivile Mitarbeiter der Bundeswehr und Wehrverwaltung.

Vor etwa 250 Zuschauern legten auf dem Karlstadter Marktplatz Teilnehmer des Lehrgangs "Allgemeine soldatische Ausbildung für ungedientes Zivilpersonal der Bundeswehr" kürzlich ihr Gelöbnis ab. Diese militärische Zeremonie stellt für die zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Streitkräfte die förmliche Aufnahme in die militärische Gemeinschaft der Soldaten dar. Fünf Angehörige des "Ungedienten Zivilpersonals" erklären, weshalb sie diesen Berufsweg gewählt haben.

1. Unteroffizier Marvin Oelschlaeger ist Heizungs- und Sanitärbauer

Unteroffizier Marvin Oelschlaeger.
Foto: Günter Roth | Unteroffizier Marvin Oelschlaeger.

Der Unteroffizier Marvin Oelschlaeger stammt aus Oldenburg in Holstein. Der 22-Jährige hat bei der Bundeswehr ab 2018 eine Ausbildung zum Heizungs- und Sanitärbauer, beziehungsweise Anlagenmechaniker absolviert. Seit zwei Jahren ist er in seinem Beruf im Heer tätig. Er will bei der Truppe bleiben, denn er sieht hier gute Aufstiegschancen mit guten Angeboten der Weiterbildung. Außerdem lobt er die Familienfreundlichkeit der Bundeswehr.

2. Oberstleutnant Nadja Iza-Schilling ist Verwaltungsbeamtin

Oberstleutnant Nadja Iza-Schilling.
Foto: Günter Roth | Oberstleutnant Nadja Iza-Schilling.

Oberstleutnant Nadja Iza-Schilling ist Verwaltungsbeamtin im Planungsamt der Bundeswehr in Berlin und beispielsweise für die Beschaffung von Ausrüstung und Bekleidung zuständig. Die 44-Jährige sieht sich sowohl beruflich als auch militärisch nahe dran am Geschehen und schätzt an ihrem Arbeitgeber Bundeswehr besonders die familienfreundlichen Arbeitsbedingungen. Sie selbst hat zwei Kinder und verbringt viel Zeit beim Reiten.

3. Oberstleutnant Marina Schmidt arbeitet in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Oberstleutnant Marina Schmidt.
Foto: Günter Roth | Oberstleutnant Marina Schmidt.

Die attraktiven beruflichen Angebote sind auch für Oberstleutnant Marina Schmidt ein wichtiges Argument für die Mitarbeit in der Truppe. Sie ist für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Sanitätskommandos in Koblenz zuständig. Die Verbindung der festen Verbeamtung und des vielseitigen Arbeitsspektrums ist für sie optimal. Obwohl sie die Vereinbarkeit von Job und Familie gut findet, sähe sie gerne mehr Frauen in Führungspositionen der Bundeswehr.

4. Oberleutnant Luke Hardt ist Maschinenbauer

Oberleutnant Luke Hardt.
Foto: Günter Roth | Oberleutnant Luke Hardt.

Oberleutnant Luke Hardt stammt aus Rheinland-Pfalz. Im Rahmen einer dualen Ausbildung hat er Maschinenbau und die Arbeit im Technischen Dienst studiert. Das Gesamtpaket von Ausbildung und sicherer Zukunft bei der Bundeswehr hat ihn überzeugt. Der Tag des Öffentlichen Gelöbnisses ist für ihn ein besonderer, er erinnert ihn daran, dass er nicht nur für sich etwas tut, sondern für das gesamte Volk.

5. Oberstleutnant Claudia Speich ist Diplomchemikerin

Oberstleutnant Claudia Speich.
Foto: Günter Roth | Oberstleutnant Claudia Speich.

Die Diplomchemikerin Oberstleutnant Claudia Speich ist Beamtin im Rang einer Oberrätin und im Bundeswehrbeschaffungsamt für die Ausrüstung und Forschung, insbesondere für Munition, zuständig. Als Mutter von zwei Kindern genießt sie die Vereinbarkeit von Vollzeitberuf und Familie.

Wer zum "ungedienten Zivilpersonal" gehört

"Ungedientem Zivilpersonal" wird bei der Bundeswehr im Rahmen einer 14-tägigen allgemeinen soldatischen Ausbildung grundsätzliches Wissen zu Regeln des militärischen Zusammenlebens und dem Verhalten im täglichen Dienst vermittelt. Verschiedenste Berufsgruppen gehören diesem Kreis an; deshalb sind auch die militärischen Dienstgrade breit gefächert. Meist handelt es sich hier um "Quereinsteiger".
Diese Ausbildung ist vergleichbar mit einer allgemeinen Grundausbildung. Praktische Ausbildungsinhalte wie Gefechtsdienst, Schießausbildung mit dem Gewehr G36, Innere Führung und Wehrrecht sowie Sanitätsausbildung werden vermittelt.
Das Gelöbnis auf dem Karlstadter Marktplatz wurde von dem Kommandeur des Vereinte Nationen Ausbildungszentrums Bundeswehr, Oberst Werner Klaffus, geleitet. Die Gelöbnisansprache hielt der Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel, Bürgermeister Michael Hombach sprach ein Grußwort. Eine Abordnung des Heeresmusikkorps in Veitshöchheim war für ein Platzkonzert und für die musikalische Begleitung zuständig.
Quelle: (th)
Die Abordnung des Musikcorps Veitshöchheim.
Foto: Günter Roth | Die Abordnung des Musikcorps Veitshöchheim.
 
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