
Es war richtig viel los am Sonntag in Marktheidenfeld zum Martinimarkt. Man konnte kaum noch einen freien Parkplatz finden. Obwohl das Wetter eher unbeständig und kalt war, klarte der Himmel pünktlich zum Markttreiben auf und die Besucher konnten shoppen, schlendern, schlemmen. Viele Stände am Mainkai boten das gewohnte Marktsortiment.
Auch dieses Jahr war der Flohmarkt "von privat an privat" am Bronnbacher Platz wieder mit am Start. Dort konnten Privatverkäufer den ganzen Nachmittag ihre Waren anbieten. Auch die Stadtbücherei wartete mit einem herbstlichen Bastelangebot auf. Das Kinderkarussell am Mainkai erfreute sich großer Beliebtheit und war stets voll besetzt.
Für einen Abstecher lohnte sich auch der Weg zum Franck Haus. Hier wurden zwei sehenswerte Ausstellungen präsentiert. Zum 75-jährigen Jubiläum der Stadt Marktheidenfeld wurde im vorderen Ausstellungsbereich gezeigt, wie Kinder und Jugendliche Marktheidenfeld in 75 Jahren sehen. Wie geht es dann der Natur? Wie wird die Stadt in der Zukunft aussehen? Zudem zeigten Gabriele Musebrink und Christoph Jakob aus Essen und Kleinwallstadt Malerei sowie Steinskulpturen mit dem Titel "Layers".
BH-Kette soll auf Brustkrebs aufmerksam machen
Auch in der Volkshochschule herrschte viel Betrieb. Dort konnte man anlässlich des 70-jährigen Bestehens hinter die Kulissen schauen. Außerdem gab es zwei kleine Konzerte zum Genießen. Musikalische Unterhaltung boten der Urspringer Musikverein sowie die Katholische Kantorei Marktheidenfeld.
Eine große Besonderheit dieses Jahr viel mit Sicherheit allen Besuchern auf: eine lange Leine mit ausgedienten Büstenhaltern die gesamte Fahrgasse entlang. Organisiert hatte dies Heike Bühl, Mitarbeiterin bei der Firma Cummins. Früher selbst von Brustkrebs betroffen, will sie im Oktober, dem Brustkrebs-Monat, mit der Aktion vor allem auf die nötigen Vorsorgeuntersuchungen aufmerksam machen. Dafür wurden in unterschiedlichen Marktheidenfelder Einrichtungen Sammel-Behälter für BHs aufgestellt. Diese sollen nun für den "AHA-Effekt" bei den Besuchern sorgen. Leider hielt die Leine nicht den gesamten Nachmittag und riss entzwei, sodass die BHs an den Häusern der Fahrgasse hingen.

Viele Besucher trafen Bekannte und hielten zu einem Plausch inne. Zu einer Belebung der Innenstadt trug der Marktsonntag auf jeden Fall bei. Der Martinimarkt geht auf das mittelalterliche Marktrecht zurück. Der Festtag des heiligen Martin von Tours markierte den Beginn des bäuerlichen Jahreslaufes. An diesem Tag wurden unter anderem Zinsen fällig, es war also Zahltag. Dieser Tag wurde früher von der Bevölkerung genutzt, um sich vor dem Winter mit Produkten einzudecken.