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Marktheidenfeld
Marktheidenfeld: Wie die B8 zur Großbaustelle wurde
In Marktheidenfeld laufen viele Baustellen gleichzeitig. Die Gründe dafür sind teilweise abenteuerlich. Bauleiter Heussner hofft trotzdem, bis Ende des Jahres fertig zu sein.
Walter Heussner ist als Bauleiter für die Sanierungsmaßnahmen der B8 durch Marktheidenfeld zuständig.
Foto: Martin Hogger | Walter Heussner ist als Bauleiter für die Sanierungsmaßnahmen der B8 durch Marktheidenfeld zuständig.
Lucia Lenzen
 und  Martin Hogger
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:06 Uhr

Auf die Frage hin, was denn gerade das Kniffligste an den Bauarbeiten in der Marktheidenfelder Innenstadt sei, atmet Bauleiter Walter Heussner erst einmal durch. "Es ist alles schwierig", sagt er. Seit Mitte August saniert das Staatliche Bauamt Würzburg nun die Bundesstraße 8 (B8), einen Bauabschnitt nach dem anderen. Das kostet die Einzelhändler Geld und die Autofahrer und Anwohner Nerven. "Glauben Sie mir: Das weiß ich. Wir versuchen deshalb alles, um Ende des Jahres mit dem dritten Bauabschnitt fertig zu sein", sagt Heussner. Dafür dürfte es aber keine Überraschungen mehr geben. 

Aber von Anfang an: Vergangenes Jahr sanierte das Staatliche Bauamt die Kreuzung Südring/B8. Dieses Jahr sollte ursprünglich mit den anderen Ampelanlagen nachgezogen werden. "Die waren und sind sehr alt. Die Steuerungslogik und das Verkehrsaufkommen sind inzwischen ganz anders." Nach Gesprächen mit der Stadt und dem Bayernwerk kam jedoch immer mehr hinzu, das gemacht werden sollte. Behindertengerechte Gehwege, neuer Asphalt, neue Kanäle, neue Gasleitung. So könne man Zeit und Geld sparen. "Das macht schon Sinn, alles in einem zu machen", sagt Heussner.

Je mehr es in die Tiefe geht, desto mehr Überraschungen tauchen aber auch auf. Im Falle der B8 waren das viele. Angefangen mit dem Asbestfund in der Alten Mainbrücke. "Da muss man gewaltig aufpassen. Auch zur Entsorgung braucht es ein ganz neues Konzept. Das dauert", sagt Heussner. Damit nicht genug. Unter der Kreuzung B8/Petzoltstraße hat die Baufirma, die vor Jahrzehnten hier zu Werke war, einfach alte Rohre und Bauschutt eingegraben. Heussner vermutet, dass man sich einfach die Entsorgungskosten sparen wollte und deshalb darüber asphaltiert hat.

In der Mitteltor- und in der Luitpoldstraße waren auf einmal alte Leitungen im Boden, von denen niemand wusste, woher sie kamen. In keinem Plan waren sie eingezeichnet. Einfach aufreißen konnte man sie auch nicht, falls sie noch irgendwo angeschlossen sein sollten. "Überall muss man aufpassen. Alles kostet Zeit", sagt Heussner. 

Marktheidenfeld: Wie die B8 zur Großbaustelle wurde

Wie man die Zeit wieder aufholen will

Um diese nun wieder reinzuholen, wurden Bauabschnitte, die eigentlich nacheinander gemacht werden sollten, zusammengelegt. Los geht es am Donnerstag, 19. November mit den Kanalbauarbeiten im Einmündungsbereich der B8/Baumhofstraße. Bis Sonntag, 22. November, wird die Einmündung halbseitig gesperrt. Auf dem verbleibenden Fahrstreifen wird eine Einbahnstraße eingerichtet. Der Verkehr wird dann von der B8 kommend in Fahrtrichtung Baumhofstraße geführt. In der Gegenrichtung ist dies aber nicht mehr möglich. 

Ab Montag, 23. November, wird der Kreuzungsbereich Luitpoldstraße/Baumhofstraße dann komplett gesperrt. Der Grund ist, dass die Schächte, deren Zugang für die Kanalarbeiten benötigt wird, mitten auf der Kreuzung liegen. Aus diesem Grund muss auch der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) verlegt werden, denn auch die Busse verlassen die Stadt derzeit auf dieser Route. Die Busse werden ab dem 23. November bis voraussichtlich 18. Dezember nicht mehr den Adenauerplatz, sondern die Außenbereiche des Alten Festplatzes anfahren. 

Marktheidenfeld: Wie die B8 zur Großbaustelle wurde

Wo welcher Bus genau rund um den Festplatz abfährt, ist in einem Plan gekennzeichnet. Vor Ort ist der Plan auch noch einmal in einer Infotafel ausgehängt. Die Abfahrtszeiten der Busse bleiben identisch. Für alle, die den Festplatz als Parkplatz nutzen: Das Innere bleibt nach wie vor als Parkfläche komplett erhalten. Allerdings wird es in den umliegenden Straßen wie der Ringstraße oder der Ludwigstraße schwieriger zu parken. Denn schließlich braucht der Busverkehr mehr Platz, um die engeren Straßen und Kurven zu passieren. 

Einbahnstraßenverkehr zwischen Bronnbacher Straße und Kolpingstraße 

Parallel zu den Kanalarbeiten wird in den nächsten zwei Wochen die Gasleitung in der Luitpoldstraße gelegt. Wieder von Montag, 23. November, bis voraussichtlich Samstag, 5. Dezember, sind hier die Arbeiten geplant. Dazu wird die Straße zwischen der Einmündung Bronnbacher Straße bis zur Einmündung  Baumhofstraße halbseitig gesperrt. Der Verkehr wird als Einbahnverkehr von der Einmündung Bronnbacher Straße (Ecke Spessart-Apotheke) bis zur Einmündung Kolpingstraße (Ecke Sparkasse), in die Kolpingstraße geführt. So bleibt die Anfahrt für die Kindertagesstätte Kolpingstraße und alle Anwohner und Anlieger bestehen. 

Weiterhin gesperrt bleibt der Kreuzungsbereich B8/Petzoltstraße. Allerdings ist die Anfahrt der Altstadt über die Brückenstraße, direkt an der Kreuzung zur alten Mainbrücke/Georg-Mayr-Straße möglich. Zu diesem Zweck wurde die Einbahnstraßenregelung umgedreht. Auch will die Baufirma versuchen, ab Dienstag, 24. November, eine weitere Zufahrtsmöglichkeit von der Luitpoldstraße von der Mainseite kommend über die Petzoltstraße in Richtung Brückenstraße/Obertorstraße zu ermöglichen. Der überörtliche Verkehr wird weiterhin über den Äußeren Ring, den Nordring und die neue Mainbrücke umgeleitet. 

Die Alte Mainbrücke bleibt für den Straßenverkehr weiterhin voll gesperrt. Fußgänger und Radfahrer können jederzeit passieren. Zurzeit laufen die Arbeiten zum Abdichten der Gehwege. Anschließend werden die Asphaltschichten auf der Brücke erneuert.

Für die kommenden 70 Jahre gerüstet

Trotz oder gerade wegen der ganzen unliebsamen Überraschungen findet Heussner, dass die Bauarbeiten schnell vorangehen. Danach sei es für diesen Teil der B8 eh auch für lange Zeit getan. Die Stadt wachse nicht mehr großartig. 70 Jahre könne man locker ansetzen, sollte es um die nächsten Bauarbeiten dieser Art gehen. Aber erstmal muss jetzt die Straße fertig werden, am liebsten schnell. Gewerbetreibende, Anwohner, Autofahrer und Heussner müssen deshalb alle die Daumen drücken: für gutes Wetter und gegen weitere Überraschungen. 

 
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Kommentare
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  • C. M.
    Die Baustelle ist schlimm für Geschäfte, Autofahrer und Anwohner.
    Hoffentlich wird alles wirklich dieses Jahr noch fertig.
    Knifflig wird es für die Baufirma, wenn Sie in so vielen Straßen arbeiten muss, wie es hier im Bericht steht.
    mal Luitpoldstraße, dann Luitpoltstraße, mal Petzoltsraße, dann Petzoldstraße.
    Liebe Main-Post, wenn zwei Straßen gemacht sind, reicht es zwinkern
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