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Marktheidenfeld
Marktheidenfeld: Planer legt Vorschlag für die Gestaltung des Mainufers vor – schöner wäre es ohne Parkplätze
Planer Harald Neu lobte das Mainufer bei Marktheidenfeld als "sehr schön". Die Parkplätze allerdings seien ein "gigantischer Blechhaufen".
So könnte laut Planer das Mainufer bei den Parkplätzen künftig aussehen. Der Radweg verläuft zwischen Main und Parkplätzen, der Bereich Hafenplatz und Slipanlage werden großzügig ausgestaltet. Dort bekommt die Uferbefestigung Sitzstufen.
Foto: Visualisierung: Architekturbüro Neu Darmstadt | So könnte laut Planer das Mainufer bei den Parkplätzen künftig aussehen. Der Radweg verläuft zwischen Main und Parkplätzen, der Bereich Hafenplatz und Slipanlage werden großzügig ausgestaltet.
Klaus Gimmler
 |  aktualisiert: 27.06.2024 02:47 Uhr

Mit der künftigen Mainufergestaltung beschäftigte sich der Stadtrat in der Sitzung am vergangenen Donnerstag. Der von der Stadt beauftragte Planer Harald Neu von einem Architekturbüro aus Darmstadt präsentierte dem Gremium auf Basis des Konzepts der Fraktionen CSU und proMAR einen Vorschlag, wie der Abschnitt von Alter Mainbrücke bis zum Biergarten künftig aussehen könnte.

Viel Lob für das Mainufer

Planer Harald Neu begann seinen Vortrag mit viel Lob. "Das Mainufer ist sehr schön", stellte er fest. Viele positive Dinge seien da. Es gebe eine klare Grenze zwischen Stadt und Fluss und der Uferbereich sei "vital mit der Altstadt verknüpft". Er lobte auch die Gastronomie auf dem Mainkai. Sein Konzept folge daher der Leitidee, das Bestehende zu bewahren, das Mainufer aber insgesamt grüner zu machen.

Das umstrittenste Thema sind bekanntlich die Parkplätze auf der Mainlände. Dazu meinte Planer Neu, schöner wäre es ohne sie. Der erste Eindruck sei ein "gigantischer Blechhaufen". Die Parkplätze bezeichnete er als "Hypothek", von denen er aber weiß, dass deren Erhalt aus "funktionalen Gründen" gewünscht wird.

Sein Konzept sah daher vor, die Parkplätze so weit wie möglich zu entsiegeln und die Flächen mit Rasenpflaster zu versehen. Auch aufgrund des gewünschten Radwegs, der künftig zwischen Main und den Parkplätzen entlang laufen soll, würde der Parkplatz aber verkleinert werden. Eine Zahl, wie viele Parkplätze nach seinem Konzept verloren gingen, nannte er aber nicht.

Zu viel Schotter auf der  Mainlände. Dort soll der künftige Radweg verlaufen. Der Planer schlägt mehr Grün vor.
Foto: Klaus Gimmler | Zu viel Schotter auf der Mainlände. Dort soll der künftige Radweg verlaufen. Der Planer schlägt mehr Grün vor.

Die neue Führung des Radwegs ist der zentrale Bestandteil der Neugestaltung des Mainufers. Planer Neu folgt dem Vorschlag der Fraktionen CSU und proMAR. Demnach wird der Radweg von Zimmern kommend noch vor der Alten Mainbrücke auf die Mainlände hinuntergeleitet. Die geschotterte Mainlände bekäme dann einen Radweg in zirka drei Metern Breite, entlang dem dann auch die Buden während der Laurenzi-Messe aufgestellt werden können. Neu bezeichnete den jetzigen Zustand mit dem breitflächigen Schotterbelag auf der Mainlände als "unbefriedigend" und er schlug mehr Grün vor.  

Weiter führt der Radweg vorbei an dem Hafenplatz auf der Höhe der Fahrgasse und auch vorbei an der Slipanlage. Diese beiden Bereiche sollen dann großzügig als Platz ausgestaltet werden, mit attraktiven Sitzstufen direkt am Ufer. Eine Trauerweide an der Slipanlage würde zusätzlich die Freizeitqualität verbessern. Weitere Vorschläge machte er mit Fahrrad-Abstellbuchten, Infotafeln und Fahrradservice-Stationen.

Besonders lobte der Planer den Weg oberhalb der Mainlände und schlug eine barrierefreie Begehbarkeit vor.
Foto: Klaus Gimmler | Besonders lobte der Planer den Weg oberhalb der Mainlände und schlug eine barrierefreie Begehbarkeit vor.

Besonders lobte er den Uferweg oberhalb der Mainlände. "Ein toller Weg, so erhaben über dem Fluss", sagte er. Dieser könnte barrierefrei begehbar gemacht werden. Zudem schlug er eine platzartige Erweiterung im Bereich des Stadtgärtchens vor. Damit könnte auch das Zeichen gesetzt werden, dass hier die Altstadt endet.

Konzept soll erstmal wirken

Bürgermeister Thomas Stamm bedankte sich für das vorgelegte Konzept, das er als "gute Grundlage" für die Planung bezeichnete. Weitere Wortmeldungen gab es nicht. Diese wären vor allem zu den Parkplätzen auf der Mainlände zu erwarten gewesen. Die Beschlussvorlage sah eigentlich auch eine Abstimmung vor, doch diese wurde verschoben. Die Fraktionen sollen nun erst mal darüber beraten, meinte Stamm. Man wolle sich Zeit nehmen und das Konzept wirken lassen. 

 
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Kommentare
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  • Matthias Pfeifer
    Für was braucht man Architekten aus Darmstadt?! Die arme Stadt….mein Gott pragmatisch denken und simple Lösung. Wir Haben kein Geld mehr zu verdummen!!!!
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  • Michael Kroschewski
    Ich kann das Argument des Geldes verstehen. Aber ...
    ... erstens erscheint es mit eher problematisch die Zukunft "zu verdummen", wenn man nicht mehr über kluge (!) Investitionen nachdenkt - und der Tourismus ist nach meiner Kenntnis bei uns ein erheblicher Faktor für den "return on invest".
    ... zweitens wird man bei klugen Investitionen auch an Hochwasser- und Hitzeschutz denken.
    ... drittens geht es wohl in nicht unerheblichem Umfang auch um Mittel der Städtebauförderung (nach denen natürlich dennoch Kosten bei der Stadt bleiben).
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  • Helga Scherendorn
    Marktheidenfeld hat zuviel Geld?
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  • Michael Kroschewski
    Mir geht es genau anders herum als meinem Vorschreiber: Wollen wir Marktheidenfelder in der Mehrheit wirklich eine so mutlose Lösung?

    Ich bin überzeugt, wir BRAUCHEN diesen "gigantischer Blechhaufen", diese "Hypothek" nicht ... wir haben uns daran gewöhnt und können uns nichts anderes vorstellen - und vielleicht sind wir auch ein wenig zu bequem.

    Wir könnten viel mutiger sein: deutlichere Reduzierung der Parkplätze, optisches Aufbrechen des Blechhaufens durch Gruppierung und Zwischengrün, Parkgebühren, (nur) Anlieger frei, ... => Wir haben - da hat der Planer ja recht - eigentlich ein schönes Ufergelände. Lasst es uns entmüllen!

    (Nebenbei: Parkgebühren können auch an anderen Stellen Marktheidenfelds zurückerstattet werden für diejenigen, die berechtigt parken).

    Ich denke, wir könnten nicht nur, wir müssten viel mutiger sein!
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  • Bernhard Schebler
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Ich stimme dem zu.
    Das Mainufer ist - wie Vieles - einmal für die Autos angelegt worden. Ich bin nicht mehr so oft in Marktheidenfeld, laufe aber doch regelmäßig mal am Mainufer. Mein Eindruck ist, dass da auch viele Autos länger abgestellt werden. Die könnten genau so gut auch wo anders stehen (alter Festplatz etc.) und das Mainufer könnte deutlich mehr für die Menschen gestaltet sein - auch mit weniger Parkplätzen, als der aktuelle Planerentwurf vorsieht.
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  • Ulrike Schupp
    Prinzipiell sehe ich das ähnlich, aber in einem Punkt muss ich Herrn Schebler recht geben: Das Wonnemar sollte unbedingt Priorität haben. Es ist ein Trauerspiel, dass es für die Kinder hier jetzt schon den dritten Sommer in Folge kein Freibad in erreichbarer Nähe gibt. Solange das Bad nicht wiederhergestellt ist, sollte sich die Stadt mit anderen großen Ausgaben lieber zurückhalten.
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  • Bernhard Schebler
    Habe noch was vergessen, die Stadt Marktheidenfeld soll lieber das Geld sparen, denn das Wonnemar kostet euch genug!
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  • Bernhard Schebler
    Wieso braucht man einen Planer? Er will die Parkplätze streichen, die aber gebraucht werden!
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