
Regenschauer und graue Wolken im Juni – zumindest für Kinobetreiber ist das eigentlich Bombenwetter. Mal sehen, was der Donnerstag bringt. Denn da wird das "Movie im Luitpoldhaus" wieder Besucher einlassen, zum ersten Mal nach acht Monaten Coronapause. Aufgrund der niedrigen Inzidenzen ist das in der Region unter recht lockeren Auflagen möglich. Den Öffnungstermin "haben wir geplant und da halten wir auch daran fest", sagt Kinoinhaber Johannes Bröstler. Um 16.30 Uhr läuft der erste Film.
Die Kinobranche arbeite darauf hin, dass ab 1. Juli deutschlandweit die Kinos wieder öffnen können. "Wir wollten zwei, drei Wochen vorher starten, damit wir die ganzen Abläufe wieder rein bekommen", so Bröstler. Auch lasse sich in den nächsten Wochen testen, wie die Auflagen umzusetzen sind. „So viel unterschiedlicher als es letztes Jahr war, ist es gar nicht," sagt Bröstler. Das Hygienekonzept sei deshalb schon ganz gut eingespielt.
"Es gilt Maskenpflicht im kompletten Gebäude, auch im Saal. Aber zum Snackkonsum oder um "mal eine Cola zu trinken" dürfe die Maske abgelegt werden. Allerdings müssen überall 1,5 Meter Abstand gehalten werden – "egal wo, ob im Foyer oder auf dem Weg zur Toilette oder auch im Saal." Dafür müssten Plätze freigelassen werden, nur ein Drittel des Saales könne besetzt werden.
Lüftungsanlage für Frischluft
"Über Wirtschaftlichkeit brauchen wir da noch nicht viel reden", sagt Bröstler. Zufrieden wäre er aber schon, wenn bei jeder Vorstellung dann auch ein Drittel des Saales besetzt wäre. Über die weggefallene Testpflicht sei er froh: „Das wäre aus meiner Sicht das größte Hindernis gewesen, ob Leute ins Kino gehen oder nicht.“ Von Seiten des Kinos habe man auch alles dafür getan, um den Kunden einen sicheren Kinobesuch zu ermöglichen: „Unsere Lüftungsanlagen haben wir komplett auf Frischluft umgestellt.“ Mehrmals pro Stunde werde die Raumluft so gegen frische Luft ausgetauscht.

Täglich zu den Kernzeiten geöffnet
"Wir haben uns entschieden, dass wir die Filme spielen, die jetzt in den letzten zwei Wochen neu auf den Markt gekommen sind", sagt Bröstler. Dazu muss sein Mitarbeiter Oliver Hauguth gerade schon die Filme einspielen. Von Disney gibt es da den Realfilm "Cruella", die Vorgeschichte zu 101 Dalmatiner, und den Animationsfilm "Raya und der letzte Drache". Im Programm sein wird auch die niederbayerische Krimikomödie "Weißbier im Blut" und für die ganz Kleinen das Kino-Special von "Feuerwehrmann Sam". Wöchentlich sollen dann neue Filme von den Verleihern kommen, denn die brauchten erst einmal Vorlauf, um überhaupt etwas Neues anbieten zu können.
Das Kino soll dann aber wieder täglich geöffnet sein. "Das war eine ganz kuriose Situation", sagt Bröstler. 25 Jahre lang sei das Kino jeden Tag offen gewesen, sogar an Weihnachten und Silvester - und durch Corona dann monatelang zu. Ein bisschen würden sich die Öffnungszeiten zu Beginn noch reduzieren "sodass wir nicht ganz so früh anfangen und nicht ganz so spät noch Vorstellungen haben." Mit den Kernzeiten hat der Kinoinhaber aber schon geplant.
„Heute wird noch einmal mit den Verleihern gesprochen und werden die Filme endgültig abgeklärt“, sagte Bröstler am Montagvormittag. Die Mitarbeiter wüssten alle schon Bescheid, was zu tun sei. "Es läuft die Standardarbeit, die sonst auch immer montags gelaufen ist, damit am Donnerstag das Programm laufen kann."