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Marktheidenfeld
Marktheidenfeld: 350 Menschen demonstrieren gegen Corona-Maßnahmen
"Franken steht auf" hatte am Ostermontag auf die Martinswiese zur Kundgebung gerufen. Im Mittelpunkt stand die Kritik an den Corona-Maßnahmen. Der geplante Umzug fiel aus.
Regenschirme beherrschten das Bild bei der Kundgebung von 'Franken stehen auf' am Ostermontag  auf der Martinswiese in Marktheidenfeld.
Foto: Wolfgang Dehm | Regenschirme beherrschten das Bild bei der Kundgebung von "Franken stehen auf" am Ostermontag  auf der Martinswiese in Marktheidenfeld.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:45 Uhr

Unter den bislang ein Dutzend Kundgebungen, die im Landkreis Main-Spessart seit dem Frühjahr 2020 die Corona-Maßnahmen kritisch begleiteten, war jene am Ostermontag in Marktheidenfeld die größte und zweifellos auch jene, die den Teilnehmern und Zuschauern das meiste abverlangte. Windböen und Regenschauer peitschten über die Martinswiese und nicht wenige der rund 350 bis 400 Menschen waren nach zwei Stunden trotz Regenschirmen nass und durchgefroren, sodass die Veranstalter auf den eigentlich noch geplanten Umzug durch die Stadt schließlich verzichteten. Er soll an einem sonnigeren Tag nachgeholt werden, versprachen die Organisatoren.  

Aus ganz Unterfranken waren am Montagnachmittag Interessierte nach Marktheidenfeld gekommen und wurden damit dem Motto der Kundgebung "Franken stehen auf" gerecht. Auf dem Parkplatz an der Martinswiese standen Autos unter anderem mit Kennzeichen aus Kitzingen und Schweinfurt, aus Miltenberg und Rhön-Grabfeld. Für 300 Personen war die Demonstration genehmigt und so viele dürften es auf dem markierten Gelände in der Spitze auch gewesen sein, etliche weitere beobachteten die Veranstaltung aber auch von außerhalb. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vertreten und zeigte – die Demo in Stuttgart dürfte aufgerüttelt haben – auch noch lange nach Ende der Kundgebung im Stadtgebiet Präsenz.

Polizei sprach mehrere Platzverweise aus 

Zu Zwischenfällen kam es nicht. Weil manche Personen trotz Ermahnung keinen Mund- und Nasenschutz tragen wollten, mussten einige Platzverweise ausgesprochen werden, berichtete der Einsatzleiter und stellvertretende Marktheidenfelder PI-Chef Michael Kleinfeller gegen Ende der Veranstaltung. In einem Fall habe man die Personalien festgestellt. Mehrfach auf die Abstandsregeln und die Maskenpflicht hingewiesen werden musste von den Beamten eine größere Gruppe von Jugendlichen, die die Demo offenbar zu einem Treffen nutzte. Sie hielten sich außerhalb des markierten Bereiches auf.

Die Folgen der Corona-Pandemie für die Familien standen in vielen Reden und auch auf Plakaten in Marktheidenfeld im Mittelpunkt.
Foto: Wolfgang Dehm | Die Folgen der Corona-Pandemie für die Familien standen in vielen Reden und auch auf Plakaten in Marktheidenfeld im Mittelpunkt.

Mehrfach im Laufe der Kundgebung appellierte auch Mitveranstalter Rainer Mahler an die Zuhörer, die erforderlichen Abstände einzuhalten, was aber wenig Eindruck machte. Zum Mittanzen und Singen ermunterte Gitarrist Georg Pavicic, der zu Beginn und zwischen den einzelnen Rednern in die Saiten griff.

Die von den Rednern aufgegriffenen Schilderungen, mit denen sie die Folgen der Corona-Maßnahmen aus ihrer Sicht deutlich machen wollten, oder die Situationen, mit denen sie die Pandemie verglichen, waren so bunt wie die Regenschirme auf der Martinswiese. So erinnerte der 83-jährige Gersfelder Arzt Jürgen von Rosen an seine Flucht aus Westpreußen oder Regina Leshel an den Kampf gegen Wackersdorf, an Ghandi und an Martin Luther King.  

Konkretes Beispiel: Kein Wiedersehen an Ostern

Die Esselbacher Integrationslehrerin Leshel hatte aber auch das anschaulichste Beispiel parat: Sie habe sich zu Ostern auf den Besuch der Kinder und Enkel gefreut, der aber wegen eines positiven Covid 19-Tests eines Kindes in der Kindergartengruppe der Enkelin abgesagt werden musste – die ganze Familie sei in Quarantäne. Das stimme sie traurig und sei kein Einzelfall, sagte sie. Viele Familien würden unter den Corona-Maßnahmen leiden, viele Kinder würden seelisch und körperlich "verkümmern".

Der Würzburger Rechtsanwalt Georg Dierkes sprach gar von einem "Menschheitsverbrechen", das in Zusammenhang mit Corona geschehe. Für ihn ist "alles, was über diese Pandemie erzählt wird, eine Lüge", und das, was die Wissenschaft äußere "purer Aberglaube". Und für den Bestseller-Autor Gerd Reuther steht fest: "Ohne Tests gibt es keine Pandemie mehr." Die von Reuther mitgegründete "Basisdemokratische Partei Deutschlands" war bei der Kundgebung ebenfalls vertreten und verteilte Flyer.  

Angesichts der kalten Regenschauer mochte aber so recht keine Stimmung aufkommen auf der Martinswiese. Einmal wurde kurz "Merkel muss weg" oder "Söder muss weg" skandiert. Das Beifallspenden war durch die Regenschirme erschwert, viele Hände blieben in den warmen Jacken- und Hosentaschen. Weitere Redner waren noch Jayden Prost und Horst Farr, wobei Letzterem aber kaum noch 50 Personen lauschten, da sich das Gros aufgrund des ungemütlichen Wetters im Laufe der Veranstaltung auf den Heimweg gemacht hatte.

 
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  • didier69
    Ich habe Mitleid mit den Demonstranten. Offensichtlich schädigt sie die Pandemie nachhaltig. Am coolsten finde ich jedoch, dass die Pandemie verschwinden soll, wenn nicht mehr getestet wird. Sau cool!! 🤦🏽‍♀️🤦🏻
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  • gotcha
    Genau! Wenn man die bösen Röntgengeräte abschafft gibt es ja fortan auch keine Knochenbrüche mehr!! 🤷🏼‍♂️🤦🏼‍♂️
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  • rudi-nenner@online.de
    Ihr könnt alle jeden Tag zur Demo, aber nochmal. unterschreibt vorher das ihr keine Behandlung wollt. Ist doch ganz einfach... Win-Win...
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  • hartmut.eppler@grabfeldradtouren.de
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  • clubfan2@gmx.de
    Und gegen was haben die jetzt demonstrated?
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  • ToDietz@web.de
    Das waren wohl überwiefend die "wasch mich, aber mach mich nicht nass-"Demonstranten.
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  • rainer.mahler@web.de
    Es war richtig und wichtig, dass diese Menschen in Marktheidenfeld Flagge gezeigt haben.

    Im Landkreis Main-Spessart sind seit Ausbruch von Corona 189 Menschen an oder mit Corona verstorben (31.3.2021) Das sind 0,15 % der Bevölkerung. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen liegt bei ca. 80 Jahren. Dafür werden 126.000 Menschen im Landkreis Main-Spessart in ihren Freiheitsrechten gravierend beschränkt. Was für eine Anmaßung der Regierenden.

    Es wurden Unternehmen an die Wand gefahren. Tausende arbeitslos gemacht, Berufsverbote ausgesprochen. Chaos verbreitet. Menschen verängstigt, mit Bußgeld belegt, zuhause eingesperrt. Ein Massenexperiment an der Bevölkerung zugelassen. Die Regierenden haben hier völlig versagt.

    Die Zeit ist reif, dass die Menschen aufstehen und sich wehren !!!
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  • Steler06501902
    @Lesen.bildet Zum Glück haben Sie nur eine Meinung und können nicht über andere Menschen bestimmen. Wie viele Menschen würden ohne Maßnahmen gestorben sein?
    Vieleicht auch Menschen die Ihnen nahe stehen...

    Einfach das Virus laufen lassen... das ist würde ich als Massenexperiment bezeichnen.

    Das einzige was uns nachhaltig bedroht ist das Virus, dagegen muss man kämpfen.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Dann beginnen Sie mal zu lesen und zu verstehen!!!
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  • Wuerum
    Genau die inhaltslosen Argumente, die auf Querdenkerdemos gerne schwadroniert werden. Wie traurig dieser kurzsichtige, gefährliche Irrglaube ist, ich mag es gar nicht in Worte fassen. Diese Art des fehlgeleiteten Freiheitskampfes ist eine weit größere Gefahr, als alle aktuellen Maßnahmen zusammen. Freiheit kann nur existieren, wenn wir auch solidarisch sind. Und ich appelliere daran, das Wort Solidarität nicht nur zu kennen, sondern es auch zu leben.
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  • t.r.kamitz@t-online.de
    Ihr Lesen bildet Sie aber ziemlich einseitig.
    Ich empfehle mal in ein Krankenhaus zugehen und die dort liegenden Covid Patienten zu befragen, damit Ihre "Bildung" komplett wird.
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  • jebusara@web.de
    Dann zeigen Sie mir bitte ein KH in dem die Massen an Covid-Erkrankten liegen. Wir haben immerhin so wenig Fälle, dass wir es uns leisten können Beatmungsgeräte ins Ausland zu schicken. Dafür gehen die Selbstständigen und Firmen hierzulande sicher gern pleite.... Wer nicht betroffen ist weil Verbeamtet oder Pensionär kann gar nicht ermessen was der Dauer-Lockdown für die Wirtschaft bedeutet. Ganze Berufszweige werden "sicherheitshalber" ausgelöscht, Existenzen willkürlich vernichtet.
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  • t.r.kamitz@t-online.de
    Sie brauchen nur die Zahlen der KKH in Lohr sich anzuschauen, dann wissen Sie die Zahlen, aber bitte nicht addieren, sondern mit zeitlichem Verzug selbst bewerten und darüber mal nachdenken.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Dann überlegen Sie mal, warum dies so ist. Kann es sein, dass der Lockdown und die Regeln dazu beitragen, dass es insgesamt "wenig" Opfer gab?
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  • hartmut.eppler@grabfeldradtouren.de
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  • Steler06501902
    @winnern: da guck: https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/kartenansichten

    Beatmungsberäte kann man bauen, das ist keine Kunst, man braucht auch das Personal für die Intensivbetten. Ein Segen für uns, dass Sie hier Ihre Meinung schreiben könne, haben aber nichts zu entscheiden haben.
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  • TLW-tu_W
    Ich empfehle Ihnen sich lesend über das "präventionsparadoxon" zu bilden.
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