Die Frage, die viele Marktheidenfelder seit langem bewegt, bleibt weiter offen: Muss einer der Pfeiler der Alten Mainbrücke für einen sichereren Schiffsverkehr weichen? Brückenreferent Knut Wolfram vom Staatlichen Bauamt wusste auch keine Antwort auf diese im Raum stehende Frage: "Es wird eine Lösung gefunden, aber ich kann Ihnen heute nicht sagen, welche gefunden wird." Was er zumindest sagen konnte: Das Bauamt will "dieses außergewöhnlich schöne Bauwerk" schützen und erhalten.
Diesem Zweck gilt auch die Sanierung zweier von Auskolkungen betroffenen Pfeilerfüße, die im Juli erfolgen soll und die Auswirkungen auf den Schiffsverkehr und den Verkehr auf der Brücke selbst haben wird. So wird voraussichtlich vom 7. bis 16. Juli die Fahrbahn halbseitig gesperrt und der Schiffsverkehr nachts eingestellt. Auch die Liegestellen werden für die großen Schiffe gesperrt, kleine Passagierschiffe –und auch das BR-Partyschiff, wie Wolfram betonte – könnten aber weiter in Marktheidenfeld anlegen.
"Hoher Handlungsbedarf" für Ausbesserungen
Für die Sanierung sieht das Bauamt "hohen Handlungsbedarf", denn die Auskolkungen der auf Holzpfählen ruhenden Brückenpfeiler betragen teilweise bis zu 1,40 Meter in die Gründung und dies bei bis zu 60 Zentimetern Höhe. Diese Ausschwemmungen führen die Ingenieure auf den Druck und Sog der Schiffe und die natürliche Strömung des Flusses zurück. Festgestellt und vermessen wurden sie durch Taucher. Wolfram: "Wir müssen da in diesem Jahr etwas machen."
Und das soll geschehen: In einem ersten Bauabschnitt werden am betroffenen Pfeilerfuß Wasserbausteine angeschüttet, in Phase 2 die vorhandenen Löcher mit Beton verfüllt und schließlich werden Wasserbausteine und Pfeiler verklammert und die Anschüttung glatt gezogen. Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder sagte: "Die Arbeiten zeigen, dass Sie für den Erhalt der Brücke Sorge tragen." Auch ihr Stellvertreter Martin Harth betonte: "Es tut gut zu wissen, dass das Staatliche Bauamt auf unserer Seite steht."
Wie es mit der Brücke, deren Pfeilerabstand nach Ansicht der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung für den Schiffsverkehr auf dem Main nicht breit genug ist, weiter geht, ist offen. Die Entscheidung liege aktuell - und das bereits seit einigen Jahren - beim Bundesverkehrsministerium, erinnerte Schmidt-Neder.