Ab kommenden Montag gehen die ersten Schüler wieder in die Schulen. Wie bereiten sich diese vor? Für die Schulen des Landkreises seien Desinfektionsmittel-Spender bestellt, die an den Eingängen aufgestellt werden, informiert Holger Steiger, Pressesprecher des Landratsamts Main-Spessart. Masken gebe es keine, da nach dem derzeitigen Stand keine Maskenpflicht in Schulen bestehe und diese auch nur schwer erhältlich seien.
An der FOS/BOS Marktheidenfeld hat man sich trotzdem darauf geeinigt, dass Schüler und Lehrer in der Schule einen Mund-Nasen-Masken tragen, informiert Schulleiter Fred Strauß. Zum gegenseitigen Schutz und um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Die Masken müssen die Schüler selbst mitbringen, allerdings reiche da ja auch schon ein Tuch oder ein Schal, so Strauß.
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165 Schüler erwartet die FOS/BOS am Montag. Allerdings versucht die Schule mit Präsenz-Unterricht und Online-Unterricht zweigleisig zu fahren, um nicht alle Schüler gleichzeitig ins Schulhaus holen zu müssen. Leider sei es aufgrund des ÖPNV-Fahrplans nicht möglich, Vormittags- und Nachmittagsunterricht abzuhalten. Man versuche aber, die Klassen räumlich zu entzerren, um so die Abstandsregelungen einzuhalten. Desinfektionsmittel soll am Ende der Woche geliefert werden.
Herausforderung: Digitalen und realen Unterricht gleichzeitig unter einen Hut zu bringen
Wie sieht es an anderen Schulen im Landkreis aus? An der Mittelschule Karlstadt sind bisher noch keine Desinfektionsmittel-Spender eingetroffen, informiert Schulleiterin Marion Ulrich. Allerdings habe man darum gebeten. 100 Schüler erwartet die Schule ab kommenden Montag wieder zum Unterricht. Dadurch, dass hier mehrere Abschlüsse angeboten werden, ist die Zahl vergleichsweise hoch. "Wir haben neue Stundenpläne gemacht, Klassen geteilt und neue Lerngruppen erstellt", beschreibt die Schulleiterin die Vorbereitungen.
Die Herausforderung wird sein, digitalen und realen Unterricht gleichzeitig unter einen Hut zu bringen. Personell sei man eh knapp aufgestellt, so Ulrich. Wo die Knackpunkte genau liegen, zeige sich wohl erst im laufenden Betrieb. Noch wartet die Schule zudem auf die Busfahrpläne. Die könnten noch einmal einiges durcheinanderbringen, was die Schulleiterin allerdings nicht hofft.
Ebenfalls spannend werde, wie sich die Schüler an die Hygienevorschriften halten, sozusagen "im Überschwang der Gefühle", wie es Marion Ulrich beschreibt. "Gut, dass es wieder los geht", hat sie bereits von einigen ihrer Schüler gehört. Die Vorfreude auf die Schule sei da, und durch die wochenlange Monotonie des Alltags und das auf sich alleine gestellt sein befeuert worden.
Ein anderes Hygiene-Thema im Zuge der Wiederöffnung der Schulen beschäftigt einen Main-Post-Leser: Besteht die Gefahr, dass sich durch den wochenlangen Stillstand der Wassersysteme gefährliche Keime in den Sanitätsanlagen der Schulen gebildet haben, fragt er, da er selbst in der Sanitär- und Heizungsbranche tätig war und das Problem aus seiner Berufszeit kennt. Pressesprecher Holger Steiger kann hier beruhigen: Zum einen seien die Schulen auch während der Schließung im Rahmen der Notbetreuung täglich genutzt worden. Zum anderen würden die Wasserleitungen – wie auch zu regulären Ferienzeiten – zur Wahrung der Hygiene und zum Legionellenschutz regelmäßig gespült.