zurück
Karlstadt
Mahnwache zum dritten Jahrestag des russischen Angriffskriegs: "Die Ukraine hat verlernt, zu lachen"
Mit Kerzen, Ansprachen und Musik hielten knapp 100 Personen eine Mahnwache auf dem Karlstadter Marktplatz für das Ende des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ab.
Am dritten Jahrestag des Überfalls von Russland auf das Nachbarland Ukraine trafen sich bis zu 100 Personen zu einer Mahnwache auf dem Karlstadter Marktplatz.
Foto: Günter Roth | Am dritten Jahrestag des Überfalls von Russland auf das Nachbarland Ukraine trafen sich bis zu 100 Personen zu einer Mahnwache auf dem Karlstadter Marktplatz.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 02.03.2025 02:46 Uhr

Zeitweise waren es fast 100 Personen, die sich am späten Nachmittag trafen, um an den 24. Februar 2022 zu erinnern. Den Tag, an dem russische Truppen die Ukraine angriffen und seitdem das Land mit schwerem Leid überziehen. Die Menschen auf dem Platz, vor allem die aus der Ukraine, blickten auch skeptisch auf die gegenwärtige Entwicklung, ob diese Anlass zur Hoffnung gibt.

Jonas Rodi sprach als Vertreter der Karlstadter Grünen nicht nur die unheilvolle Geschichte des Konflikts an, er verurteilte auch entschieden den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der verantwortlich sei für jeden Toten und für jedes Leid in der Ukraine. Ganz besonders verwies Rodi auf die Gräueltaten in Butscha, in Mariupol und die Bombardierung der Kinderklinik in Kiew. Mehr als 100.000 Opfer habe es gegeben, tausende Kinder seien nach Russland verschleppt worden und über sechs Millionen Ukrainer seien aus ihrem eigenen Land geflohen.

Jonas Rodi: Europa muss voll hinter der Ukraine stehen

Die europäischen und besonders die deutschen Bürger müssten auch im dritten Jahr voll hinter der Ukraine stehen, denn diese kämpfe nicht nur für ihr eigenes Land, sondern für ein freies Europa und für eine faire Weltordnung. Weil aber die USA nach dem Präsidentenwechsel als Unterstützer unsicher geworden seien, müsse sich nun Europa selbstständig machen.

Ein Herz aus Kerzen formten die Teilnehmenden der Mahnwache, in der Mitte steht auf einem Schild 'Stoppt Putin' und 'Stoppt Krieg überall'.
Foto: Günter Roth | Ein Herz aus Kerzen formten die Teilnehmenden der Mahnwache, in der Mitte steht auf einem Schild "Stoppt Putin" und "Stoppt Krieg überall".

Die gebürtige Ukrainerin Oksana Schall, die seit 16 Jahren in Thüngen lebt, sagte, ihr Heimatland habe in den drei Jahren verlernt zu lachen. Dabei sei es immer das Ziel gewesen, die Kinder dort glücklich zu sehen. Sie betonte aber auch, es könne keinen Frieden ohne Freiheit geben. Das ukrainische Volk habe keine andere Wahl als zu kämpfen, sonst verschwinde es für immer von der Landkarte.

Olha Kunstsevska verglich den russischen Angriff mit einem Überfall von Mördern, die in die Häuser von Menschen eindrängen, sich in diesen breit machten und sie sogar zerstörten. "Aber das ist unser Zuhause, und wir wollen den bösen Nachbarn nicht!", sagte sie. Zum Glück gebe es auch andere Nachbarn, die helfen. Immer wieder betonte Kunstsevska mit Nachdruck die Forderung, "den Mörder zu besiegen".

Mehrere Minuten lang läuteten die Glocken der Karlstadter Kirchen

Der Pastoralreferent Tobias Henrich verwies auf einen Psalm des Alten Testaments, in dem gebetet wird, der Herr möge das Volk mit Frieden segnen. Frieden sei aber immer mehr als das bloße Ruhen von Waffengewalt. Er hoffte, dass dieser Veranstaltung keine weiteren mehr folgen müssen.

Russanna Dyka begleitete die Gedenkstunde mit einem Lied und die beiden Geschwister Anja und Artem Osipowu trugen zweisprachig ein Gedicht vor. Andreas Pfaff begleitete auf der Gitarre.

Ein mehrminütiges Glockengeläute der Karlstadter Kirchen begleitete gegen Ende die Mahnwache auf dem Marktplatz.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Karlstadt
Günter Roth
Angriffskriege
Kinderkliniken
Mörder
Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten
Präsidenten Russlands
Ukraine-Russland-Krieg
Wladimir Wladimirowitsch Putin
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Elisabeth Sauer
    Wirklich traurig, schon drei Jahre Krieg, und jetzt bei der Bundestagswahl wählt über ein Drittel russlandfreundliche Parteien, die AfD, die Linke und BSW.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Armin Schneider
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten