
Zu Beginn der Gemündener Haushaltsberatungen gab es im Stadtrat einige Fragen zum Investitionsprogramm für dieses Jahr. Angesichts der voraussichtlich nötigen Neuverschuldung appellierte zweiter Bürgermeister Werner Herrbach (FW-FB) an Stadtrat und Verwaltung, die eine oder andere Investition zu überdenken.
Herrbach bezweifelte etwa, ob die Sanierung der Brücke über die Sinn in der Häfnergasse für 1,25 Millionen Euro wirklich nötig sei. "Das ist eine Brücke, die keiner braucht." Hintergrund ist, dass die Brücke zum Gesundheitszentrum Main-Spessart in der Klinikstraße saniert werden muss. Dafür, so hieß es im Sommer 2022, sei eine Vollsperrung nötig. Die Brücke in der Klinikstraße ist für Fahrzeuge die einzige Verbindung zwischen Gemünden und dem Alten- und Pflegeheim.
Behelfsbrücke oder Brücke in der Häfnergasse sanieren?
Die Sanierung der Brücke in der Häfnergasse war als Alternative zu einer aufwendigen Behelfsbrücke, von der man hinterher nichts mehr habe, ins Spiel gebracht worden. Die Brücke aus den 1960er Jahren ist derzeit nur für Radfahrer und Fußgänger freigegeben und liegt nicht hochwasserfrei. Herrbach plädierte für die Behelfsbrücke. Lippert pflichtete ihm insofern bei, als die Stadt wirtschaftlich handeln müsse.
Monika Poracky (SPD) fragte, um welchen Pavillon im Ronkarzgarten es gehe, der für 21.000 Euro eingeplant sei. Laut Lippert ist der geliehene obere Pavillon gemeint. Außerdem interessierte sie der mit 10.000 Euro angesetzte Punkt "Marktschirme". Der Bürgermeister sagte, sowohl Stadt als auch das Stadtmarketing wollen je zwei Schirme mit einer Größe von fünf auf fünf Meter anschaffen. Gedacht sind sie für Veranstaltungen in der Innenstadt und im Huttenschlosshof.
Die Krux mit dem Grundstück für den Skaterplatz
Die mit 12.000 Euro angesetzte digitale Infotafel soll unter das Rathausvordach. Poracky fragt außerdem, warum Baunebenkosten für einen Skaterplatz vorgesehen sind, man aber noch kein Grundstück habe. "Wir haben ein Grundstück", sagte Lippert, "aber noch nicht in der Größe, wie wir es gerne hätten". Es gehe dabei nicht um Geld.
Zum mit 200.000 Euro veranschlagten Fenstertausch am Huttenschloss fragte Klaus Strohmenger (BfB), ob ein Zuschuss möglich sei. Bauamtsleiter Jörg Breitenbach sagte, eine marginale Summe sei über den Bezirk möglich. Dazu merkte Wolfgang Remelka (BfB) an, dass die Fassade an der Rückseite des Schlosses bröckele. Wenn man die Halogen-Beleuchtung im Innenhof durch LED ersetze, könne man sparen.
Teiche in der Mainblickstraße sollen verschwinden
Remelka fragte zudem an, was für 285.000 Euro in der Mainblickstraße vorgesehen sei. Bauamtsleiter Breitenbach sagte, dass sich der Betrag noch auf 150.000 Euro reduziere. Man wolle zunächst nur zwei größere Setzungen beheben, in denen immer Regenwasser steht. Das hätte gemeinsam mit der Glasfaserverlegung geschehen sollen, woraus aber nichts wurde.
Die Weißensteinstraße bei Kirsch und Möbel Berta sei schlechter als die Mainblickstraße, merkte Erhard Wiltschko (FWG) an. Lippert sagte, man habe das auf dem Schirm, wolle aber zunächst die Altlastensanierung der ehemaligen Hausmülldeponie in der Ecke abwarten.
Ferdinand Heilgenthal (SPD) sprach Querrinnen auf Radwegen an. Zudem sei seit zwei, drei Wochen das Bankett auf dem Radweg nach Wernfeld kaputtgefahren. Offenbar waren dort zuvor schwere Maschinen für Arbeiten an der Bahnböschung unterwegs. Das Bankett müsse wieder hergestellt werden, so Lippert.