Am Weltglückstag rezitierte die Diplom-Kauffrau und Autorin Anna Ludwig, die in Main-Spessart wohnt, Albert Schweitzer im Lesecafé der Stadtbibliothek Karlstadt: "Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt". Ihr erstes Buch "12 Frauenschicksale" umfasst zwölf Kurzgeschichten. Auf jeweils drei Seiten befasst sich Ludwig mit Geschichten unterschiedlicher Frauen, die teils ebenfalls von Glück handeln.
Wenig Platz, um für all ihre Gedanken Raum zu finden, sagt die Autorin. Jede Geschichte handele von einer Frau, die sie unter anderem während internationaler Dienstreisen kennenlernen durfte. Das Ende jeder Geschichte lässt die Autorin offen und lädt zum Rätseln ein. Denn das soll den Leserinnen und Lesern überlassen bleiben.
"Mut", sagt Ludwig, sei das, was all die Frauen aus ihrem Buch verbinde. Drei ihrer Texte las Ludwig an diesem Abend vor. Pflegearbeit durch Frauen, Abhängigkeit von einem toxischen Partner und hohe Ansprüche von Frauen waren die Themen.
Wo liegt die Grenze von gesundem Egoismus?
"Die Balance zwischen Mut und Demut zu bewahren, kann schwierig sein", so Ludwig. Die Grenze sei oftmals nur schwer erkennbar. Egoismus sei hier ein naheliegendes und anschlussfähiges Thema. Schwierig sei, die Grenze von "gesundem Egoismus" zu erkennen.
Thomas Schreck, Leiter der Stadtbibliothek, meint, die Grenze liege genau "dort, wo andere eingeschränkt werden". Eine philosophische Stunde, geleitet durch Anna Ludwig, die mittlerweile ihr zweites Buch "Die öffentliche Bücherbox: Courage statt Persiflage" geschriebenen hat, ging damit im Kerzenschein zu Ende. Auch über ihr zweites Buch möchte sie wieder in Gemeinschaft philosophieren.
Anna Ludwig: 12 Frauenschicksale. 60 Seiten. 18 Euro. Verlag Story.one. Nur als gebundene Ausgabe erhältlich.
