Zum Artikel "Keine Experimente, aber Veränderungen", der am 9. Juni erschienen ist, erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:
Sie steht wieder an, die berühmte Lohrer Festwoche, das Fest in MSP, weithin bekannt und beliebt. Ja, warum sollte man an einer althergebrachten Tradition und Abläufen Experimente machen oder Veränderungen anstoßen? Warum sollte man die alten und ausgetrampelten Pfade verlassen?
Warum zum Beispiel die Speisekarte und das Angebot verändern? Die Anordnung der Festbänke und Ausstattung des Festzeltes oder die Boxen verbessern? Das Festzelt modernisieren oder auch standesgemäß schmücken? Geht doch alles, ist doch alles super. Oder doch nicht?
Da stellt sich mitunter schon die Frage, warum der Festwirt nur in Lohr eine armselige Speisekarte anzubieten hat, wo sind die obligatorischen Brotzeitbrettl, Leberkäs oder Schnitzel, wie der Festwirt zum Beispiel bei der Landhuter Frühjahrsdult anbietet?
Schaut man sich das Würzburger Frühjahrsvolksfest, Kiliani oder Laurenzi in Marktheidenfeld an, ist die Auswahl an Speisen und Abwechslung mannigfaltig im Vergleich zu Lohr.
Reserviert man einen Tisch oder Box in Lohr, wurde in der Vergangenheit Vorkasse für die Reservierung verlangt. Das gibt’s auch nur in Lohr! Hat man dann seine Reservierung brav bezahlt, bekommt man mit viel Glück in der Box vielleicht auch mal einen Bierdeckel als Sonderservice auf den Tisch gelegt. Von den beengten Platzverhältnissen gar nicht zu sprechen, bei dem man gerne auch mit verschwitzen Rücken an Rücken mit dem Tischnachbar kuscheln kann. Aber da muss ja auch nichts geändert werden, keine Experimente bitte!
In den allermeisten Boxen der bayerischen Festzelte sieht das völlig anders aus: Tischdecke, ausreichend Platz zum nächsten Tisch und entsprechender Festzeltschmuck. Ja, der Festzeltschmuck, da hängen ausgeblichene gelb, grüne Stofffetzen an der Decke, die ihre besten Zeiten schon lange rum haben, aber bitte keine Experimente!
Aber vielleicht glaubt man das ja als Lohrer, oder besser noch als Festwochenorganisator gar nicht, die Festwoche ist doch so schön und toll! Dann lohnt sich ein Besuch bei anderen Festen und Festwirten als Vergleich!
Vieles sieht danach aus, dass es nur um den Profit mit möglichst wenig Aufwand geht. Andere Feste haben die Spessartfestwoche in den oben genannten Punkten schon lange überholt und in Lohr herrscht gefühlter Stillstand.
Komischerweise beweist der Festwirt bei seinen anderen Festen ja, dass es z.B. bei der Auswahl der Speisen auch anders gehen kann.
Ja, aber vielleicht hilft in der Stadt Lohr, der Festwochenorganisation und auch beim Festwirt der alte Spruch: Neue Besen kehren gut!
Das wäre mal ein Experiment! Auf eine friedliche Festwoche 2022!
Markus Schallow
97788 Neuendorf