Zum Artikel „Hoffmann zu Karlstadt: Verkehr wird gekonnt vorbei geführt“ vom 15. Dezember erreichte die Redaktion folgenden Leserbrief:
Halleluja! Nicht nur die Engel verkünden eine frohe Botschaft!
Der Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann hat das staatliche Bauamt besucht und stellt fest: Alles wird gut, wenn die B 26n kommt!
Bei der Bürgerversammlung waren ja noch viele Fragen offen, etwa zum Lärmschutz in Heßlar, wo die Straße mal tiefer gelegt werden soll, mal auf einem Damm läuft, 500 Meter von der Siedlung. Oder in Karlburg, wo die Vertreter des staatlichen Bauamtes bei der Bürgerversammlung zugaben, dass der Lärmschutz der Karolingerbrücke erst in weiteren Schritten geplant werden soll. Aber inzwischen wurden schon die „Verlängerung des Lärmschutzwalls angedacht“? Für die Bewohner von Schönarts, schreibt Herr Alexander Hoffmann, gibt es auch eine Lösung, weil die Brücke weiter weg verläuft und niedriger wird. In der Bürgerversammlung wurde eine Höhe von 45 Meter genannt. Aber da wird bestimmt auch ein Lärmschutz gemacht. Wie an der A 94? Alles wird gut?
- Hier gibt's den Hauptartikel: Hoffmann zu Karlstadt: Verkehr wird gekonnt vorbei geführt
Als Bürger von Karlstadt stelle ich fest: Die B 26n ist ein Projekt, das das Leben in Karlstadt nachhaltig beeinflussen wird. Ich stelle weiter fest, dass das Projekt sehr umstritten ist. Ich wünsche mir von den gewählten Politikern differenzierte Stellungnahmen und keine einseitige Lobbyarbeit. Ja, das Werntal wird hoffentlich entlastet, aber wie sieht es mit den Anwohnern in Schönarts, in und „hinter“ Karlstadt aus, vor allem in Lohr? Wie viele LKW gibt es zusätzlich, die ohne die B26n nicht quer durch den Landkreis fahren? Das Projekt wird 2035 vielleicht fertig. Was passiert bis dahin, Stichwort „LKW-Fahrverbote“ und wenn die gesetzlichen Grundlagen dafür nicht vorhanden sind, ist es nicht die Aufgabe von Politikern Gesetze zu machen, die den Menschen helfen? Die B 26n sei gut für die Wirtschaft, aber was ist mit den Leuten, die den Lärm und Dreck aushalten sollen?
Kurz: Ich wünsche mir von Politikern keine plakativen Slogans, wie „Verkehr wird gekonnt vorbeigeführt“, denn ich erinnere mich noch an: „Atomkraft ist sicher!“ und „Die Ausländermaut wird kommen!“. Ich will eine differenzierte Darstellung der Chancen und der Risiken und dann erst eine Begründung, warum ein Volksvertreter dafür oder dagegen ist. Dann kann ich mir als Bürger eine Meinung bilden und bei der nächsten Wahl entscheiden, bei welchen Parteien ich meinen Stift gekonnt vorbei führen muss, wenn ich für oder gegen dieses Projekt bin.
Günter Hofmann
97753 Karlstadt